Bürgerhilfe wird trotz wegfallender Förderung
ehrenamtlich fortgeführt

Menschen im Alter unterstützen, Flüchtlingen bei der Integration helfen, die Lebensqualität verbessern oder auch sich gegenseitig unter die Arme zu greifen und voneinander zu lernen. Mit dem Projekt „Bürgerhilfe Olsberg“ wurde ein Meilenstein gesetzt, der Hilfesuchende als auch ehrenamtlich tätige Bürger gleichermaßen bereichert hat.
Olsberg – Das Leader-Projekt, das vom 1. Juni 2018 bis zum 31. Mai 2021 durchgeführt wurde, hat auf individuelle Art und Weise, schnell und unbürokratisch, Menschen in Not geholfen. Gemeinsam haben die drei Projektpartner, die Stadt Olsberg, die Bürgerstiftung „Wir in Olsberg“ sowie die Josefsheim gGmbH mit großer ehrenamtlicher Unterstützung durch Bürger aller Altersklassen und Vereine viel erreicht und die Weichen für die Zukunft der Olsberger Bürgerhilfe gestellt.
„Es gib mehr Hilfesuchende als Ehrenamtliche. Allerdings haben sich viele Schüler und Studenten im Alter von 18 bis 30 Jahren engagiert“, freute sich Johanna Mund über die gelungene Bürgerhilfe, Projektkoordination Josefsheim Bigge.
Die Art der Hilfeleistung beziehe sich zu 25 Prozent auf die soziale Teilhabe, 14 Prozent auf Fahrdienste, 13 Prozent auf Einkaufshilfe, 11 Prozent auf Hilfe im Garten und zu 9 Prozent auf die Haushaltshilfe sowie 28 Prozent sonstige Hilfe wie z.B. beim Ausfüllen von Formularen oder bei der Unterstützung im EDV-Bereich.
Von Bürgern und Beteiligten der Vermittlung hat es ein positives Feedback gegeben.
„Es gibt mehr Hilfsangebote als Nachfrage. Entstanden sind regelmäßigen Verbindungen, die auch weiterhin den Bedarf und die Hilfe abdecken. Von Bürgern und Beteiligten der Vermittlung hat es ein positives Feedback gegeben“, ergänzte die Projektkoordinatorin.
Christoph Hammerschmidt, Regionalmanager Leader HSK, erklärte, die „Bürgerhilfe Olsberg“ sei eines seiner Lieblingsprojekte gewesen. Der Gedanke von Leader, die Idee kommt aus dem Ehrenamt, sei stark transportiert worden. „Die Bürger haben selbst Ideen entwickelt. Leader hat diese Ideen finanziell und inhaltlich unterstützt.“ Mit insgesamt 65 Prozent wurde das Projekt „Bürgerhilfe Olsberg“ durch Leader finanziert. Insgesamt habe Leader in den letzten 21 Jahren über neun Millionen Euro für 50 Projekte ausgegeben.
Auch Elisabeth Nieder von der Stadt Olsberg lobte das soziale Unterfangen, die Bürgerhilfe und das Ehrenamt. Die Stadt habe den groben Rahmen von Gemeinschaft und Sein gesetzt und die Bürgerhilfe habe die Hemnisse weggenommen.
„Kein Mensch kann alles, aber jeder kann ein bisschen. Die Bürgerhilfe ist wie eine große Familie. Sie stärkt und löst Probleme. Man kann Helfer sein und auch Hilfe annehmen. Wichtig für die Zukunft ist ein soziales Miteinander“, so Elisabeth Nieder.
Bürgersprechstunde in der Stadtbücherei
Und um dieses Miteinander noch weiter auszubauen, dem demografischen Wandel entgegenzuwirken, generationsübergreifend zu arbeiten und das Leben ein bisschen bunter zu machen wird es jeweils jeden ersten und dritten Dienstag im Monat eine Bürgerspechstunde von 17 bis 18 Uhr in der Stadtbücherei Olsberg geben. Start der ersten Bürgersprechstunde ist am Dienstag, 15. Juni, unter der Leitung von Michael Bernick und Karl-Wilhelm Fischer, Nachfolge-Projektkoordination „Bürgerhilfe Olsberg“.
„Ich engagiere mich ehrenamtlich und führe das Projekt fort, weil ich etwas Gutes tun möchte. Während Corona sind viele ältere Menschen verstummt, ihnen fehlen die sozialen Kontakte. Ich möchte, dass alte und junge Menschen voneinander lernen“, so Michael Bernick.