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Fachwelt Olsberg vor dem Aus? Werbegemeinschaft braucht aktive Unterstützer

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Von: Silke Nieder

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Fachwelt Olsberg vor dem Aus? Werbegemeinschaft braucht dringend weitere aktive Unterstützer
Vorstand und Beirat freuen sich über eine aktive Mitarbeit der Mitgliedsunternehmen: (v.l.) Anica Dickel (Medienbuffet), Ludger Becker (Becker Optik), Stefanie Brüschke, Vorstand (Mikado; im Foto oben), Ingrid Rath (Kleine Galerie), Bernadette Kimmlinger, Vorstand (Miss und Misses), Rita Förster (Apotheke Förster), Tina Mettner, Vorstand (Medienbuffet) und Dieter Rickert (Küche und Bad Dieter Rickert). © Silke Nieder

Live-Musik, eine Modenschau, Tanz, kulinarische Köstlichkeiten, Gewinnspiele, Kinderkarusselle, Kinderschminken und viele weitere Attraktionen lockten zahlreiche Besucher Mitte Mai bei Super-Wetter zum verkaufsoffenen Sonntag nach Olsberg. Soll es das letzte Event der Fachwelt Olsberg gewesen sein? Der geschäftsführende Vorstand nahm bei der Jahreshauptversammlung am Dienstagabend kein Blatt vor den Mund.

Olsberg – Rund 140 Mitglieder zählt die Fachwelt Olsberg. Der Verein vereint alle Sparten aus Einzelhandel, Dienstleistung, Gastronomie, Handwerk und Gesundheit mit dem Ziel, die Gewerbetreibenden zu unterstützen und Olsberg und seine Dörfer mit schönen Aktionen in den Fokus zu rücken.

„Es geht um die Gemeinschaft, um die Außenwirkung des Ortes und um die kleinen inhabergeführten Geschäfte, die Großstadtmenschen so lieben“, appellierte Vorstandsfrau Bernadette Kipplinger von der Boutique „Miss und Misses“ an das Bewusstsein der rund 20 anwesenden Mitglieder.

„Eine Handvoll packt immer wieder mit an. So ist das nicht mehr leistbar“

Drei Neumitglieder stutzten bereits, hatten sie doch deutlich mehr anwesende Mitglieder erwartet. Und genau das ist der springende Punkt. „Eine Handvoll packt immer wieder mit an. So ist das nicht mehr leistbar“, ist sich der geschäftsführende Vorstand der Werbegemeinschaft einig. Die Personaldecke sei zu dünn geworden. Immer mehr Arbeit laste auf immer weniger ehrenamtlichen Mitgliedern und letztlich bleibe die Organisation derartiger Events, zu denen auch die gut besuchten Weihnachtsmärkte zählen, am Vorstand hängen.

Wie geht es weiter?

„Wie geht es weiter?“ war zunächst der wesentliche Tagesordnungspunkt. Der Vorstand arbeitet seit letztem Herbst kommissarisch und ist bereit, die Amtszeit für ein Jahr zu verlängern. Aufatmen bei den Anwesenden. Letztendlich liegt es dem Vorstand am Herzen, die Arbeit fortzuführen. „Wenn die Attraktivität der Stadt nachlässt, leidet nicht nur der Einzelhandel, sondern auch die Gastronomie darunter. Wir sitzen in einem Boot, das hängt alles zusammen“, verdeutlichte Tina Mettner von der Werbeagentur „Medienbuffet“ die herausfordernde Situation. Ein schöner Ort – zudem ohne Parkgebühren – müsse auch ein attraktives Ambiente bieten. Die Stadt Olsberg stellt demnächst zwar einen Wirtschaftsförderer ein, der den Verein unterstützen soll, doch die Mühlen mahlen sehr langsam. Und bis dahin muss eine Lösung her.

Auf Lösungssuche

Vorstand, Beirat und Mitglieder einigten sich schließlich darauf, zunächst eine Aufgabenliste zu erstellen. Differenzierte Päckchen, wo Mitglieder – nach Vorlieben und Können – anpacken könnten. Sodann sollen die Mitglieder gezielt angesprochen werden, „aktiv“ eine Aufgabe zu übernehmen. Beispielsweise kümmert sich jemand nur um die Weihnachtsbeleuchtung und jemand anderes ist für den Transport verantwortlich und wiederum ein anderer kümmert sich um das digitale Gutscheinsystem. Neumitglied Stefan Schütte, Dozent im Online-Marketing, würde sich zum Beispiel gerne online einbringen.

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Die Papiergutscheine kommen sehr gut bei den Kunden an und das Geld bleibt im Ort. Da diese nicht sehr flexibel sind, soll es demnächst eine aufladbare digitale Karte geben, die es ermöglicht, in verschiedenen Geschäften unterschiedlich hohe Beiträge abbuchen zu lassen. Auf die Karte können von Arbeitgebern 50 Euro als steuerfreier Sachbezug aufgeladen werden.

Kassiererin Stefanie Brüschke wurde von den Kassenprüferinnen Anne Schulte-Holterhöfer und Davina Sauer-Wundling entlastet. Rita Förster war in den vergangenen Jahren ehrenamtlich für die Buchhaltung zuständig. Aufgrund des Wachstums des Vereins übernahm diese Aufgabe 2021 ein Steuerberater. Im kommenden Jahr wird laut Satzung ein neuer Beirat gewählt. Diesbezüglich bedarf es einer Akquise von Ehrenamtlern. Des Weiteren merkte die Werbegemeinschaft an, dass von einigen Unternehmen die Profile auf der Homepage fehlen.

Resümee: Sollten sich keine weiteren aktiven Mitglieder finden, wird es in diesem Jahr zum letzten Mal eine Weihnachtsbeleuchtung und einen Weihnachtsmarkt geben.

Unterstützer gesucht

Deshalb ist jeder, der sich in irgendeiner Weise einbringen möchte, sehr willkommen. „Wer etwas beisteuern will oder einen kleinen Posten übernehmen, sollte sich unbedingt melden, damit unser Ort belebt bleibt. Die Fachwelt Olsberg ist noch nicht gerettet“, appelliert Tina Mettner. Kontaktdaten: Tina Mettner (Medienbuffet), Tel. 02962/7114718 oder E-Mail: me@werbung-medienbuffet.de

Fachwelt Olsberg

Die Werbegemeinschaft Olsberg-Bigge e. V. wurde am 7. März 1979 durch Ausgliederung aus dem Kur- und Verkehrsverein zu einem selbständigen Verein, um die Interessen des Handels, der Dienstleistungen und des Handwerks besser in der Öffentlichkeit darstellen zu können. Auf der Jahreshauptversammlung am 8. April 2014 wurde die Werbegemeinschaft Olsberg-Bigge e. V. in die Fachwelt Olsberg e. V. umbenannt.

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