Hintergrund: Direkt nach dem verheerenden Feuer in der Unterkunft der Bigge-Olsberger Brandschützer hatte der NRW-Innenminister den telefonischen Kontakt zu Wolfgang Fischer gesucht – um sich nach dem aktuellen Sachstand zu erkundigen; aber auch danach, wie man helfen könne. Der Olsberger Bürgermeister dankte für diese Bereitschaft – und auch für den Ministerbesuch wenige Tage nach der Vereidigung des neuen NRW-Kabinetts, dem Herbert Reul weiter angehört. Das zeige, so Wolfgang Fischer, welchen Stellenwert der Brandschutz für Herbert Reul hat – und auch das Wort, das er gegeben habe. Anhand von Fotos ließ Bürgermeister Fischer gemeinsam mit der Leitung der Freiwilligen Feuerwehr sowie den Spitzen von Rat und Verwaltung den Großbrand im Feuerwehrhaus Revue passieren. Besonders bemerkenswert: Schon am Abend des Brandtages konnte der Löschzug Bigge-Olsberg seine Dienstbereitschaft wieder herstellen – mit Fahrzeugen und Material, das von verschiedensten Wehren und Kommunen zur Verfügung gestellt worden war. Von allen Seiten habe es Hilfsangebote gegeben, erläuterte Wehrführer Marc Stappert: „Bei 70 Anrufen habe ich aufgehört zu zählen.“ „Das ist Feuerwehr“, kommentierte Herbert Reul diese nicht alltägliche Hilfsbereitschaft und Solidarität.
Um die langfristige Neuaufstellung der Freiwilligen Feuerwehr im Olsberger Stadtgebiet hinzubekommen, werden jedoch noch weitere Eigenschaften gefragt sein. So könne das Feuerwehrhaus in der Ramecke nicht mehr dauerhaft genutzt werden, da das 1974 in Dienst gestellte Gebäude die Anforderungen an eine moderne Feuerwehr-Arbeit nicht mehr erfülle, unterstrich Wolfgang Fischer. Das Umkleiden in der Fahrzeughalle sei nur ein Beispiel dafür – Vorschriften zur Unfallverhütung lassen dies nicht mehr zu.
Für ein zeitgemäßes Feuerwehrhaus benötige man ein Grundstück mit einer Größe von mindestens 4.500 Quadratmetern – der Rat habe die Stadtverwaltung beauftragt, nach möglichen Arealen zu suchen. Bei einer Topographie wie im Sauerland sei schon das nicht einfach, informierte Bürgermeister Fischer den NRW-Innenminister: Gesetzlich vorgeschriebene Hilfefristen müssen eingehalten werden, der Standort selbst soll für die Feuerwehrkameraden gut erreichbar sein. Derzeit laufen Untersuchungen, wo das Feuerwehrhaus des Löschzuges künftig angesiedelt werden könnte.
Und dabei gehe es keineswegs nur um die „zentrale Wache“ der Freiwilligen Feuerwehr im Stadtgebiet, betonte Bürgermeister Fischer: Die Wehr bestehe aus einem Löschzug und neun Löschgruppen – fünf Feuerwehrhäuser müssten künftig weitgehend erneuert werden. Die Gebäude stammten aus den 1960er und 1970er-Jahren – zum einen sind sie baulich in die Jahre gekommen, zum anderen haben sich die Vorgaben für die Feuerwehr-Arbeit geändert.
Jeder Euro ist willkommen.
Für die Kommunen seien diese – dringend notwendigen und auch sinnvollen – Investitionen in den Brandschutz ein echter Kraftakt, so Wolfgang Fischer. Deshalb äußerte er gegenüber NRW-Innenminister Reul die Anregung, sich für eine Fortsetzung von Förderprogrammen für die Erneuerung von Feuerwehrhäusern einzusetzen. Für die Kommunen seien solche Investitionen eine echte Unterstützung, um schnelle und professionelle Hilfe in Notfällen gewährleisten zu können: „Jeder Euro ist willkommen.“ Eine Botschaft, die Innenminister Herbert Reul in die Landespolitik mitnehmen will – und gleichzeitig mit einem erneuten Versprechen verband: Wenn das neue Feuerwehrhaus des Löschzuges Bigge-Olsberg eingeweiht wird, möchte er wiederkommen.