Die Entscheidung fiel, wie bei Grundstücksangelegenheiten üblich, im nichtöffentlichen Teil der Sitzung. Nach dem Erwerb möchte die Elisabeth-Klinik das Gebäude abreißen, um auf diese Weise Platz für eine dringend benötigte Erweiterung des OP-Traktes zu schaffen. Bereits im vergangenen Jahr hatte Bürgermeister Wolfgang Fischer mit der Klinik-Geschäftsführung vereinbart, dass die Stadt Olsberg im Gegenzug eine Fläche von rund 260 Quadratmetern im Untergeschoss des neuen Traktes für schulische Zwecke anmieten kann.
Zuvor in der öffentlichen Sitzung erklärten die Fraktionen bereits ihr Einverständnis. „Die Lösung sieht die CDU positiv“, erklärte CDU-Ratsmitglied Knut Finkel und nahm zu den Aussagen der Bürgerinitiative „Bigge AKtiv“ Stellung: Bigge AKtiv behaupte, rund 1000 Quadratmeter Grundstücksfläche sollten verkauft werden. Es handele sich jedoch anfangs um 950 und aktuell nur noch um 550 Quadratmeter. Der Erwerb des Grundstücks „Asshauer“ sei laut Bigge AKtiv nötig, um die räumliche Entwicklungsfähigkeit zu erhalten. Das werde vom Berechnungsmodell des Büro „Schulhorizonte“ jedoch nicht bestätigt, da die Entwicklungsmöglichkeit durch Anmietung von Räumen im Klinikgebäude gesichert sei. „Die Wahrung der Perspektiven für die Kinder war und ist immer ein wichtiges Anliegen der CDU und des Rates“, bestätigte Knut Finkel die Bitte von Bigge AKtiv um „offene Augen, Ohren und Herzen“. Dabei dankte Finkel der Bürgerinitiative für die lebhafte Diskussion, die nicht nur zum jetzigen Ergebnis geführt habe, sondern auch eine funktionierende Demokratie in Olsberg aufzeige.
Es ist hoffentlich für alle Beteiligten eine tragbare Lösung.
Rudolf Przygoda (SPD) schloss sich vollumfänglich den Aussagen des Ratskollegen Finkel an und ergänzte: „Eine Dreizügigkeit der Martinus-Grundschule sei absehbar nicht zu erreichen.“
Dass auch für den Heimatbund und die HSK-Musikschule Lösungen gefunden wurden, begrüßte Peter Bergmann (Bündnis 90/ Die Grünen): „Es ist hoffentlich für alle Beteiligten eine tragbare Lösung.“
Voraussichtlich während der Sommerferien möchte die Elisabeth-Klinik die Bildungswerkstatt abreißen, um Störungen für den Schulbetrieb möglichst gering zu halten. Für die Übergangsphase wurden gemeinsame Lösungen gefunden. So soll nach den Sommerferien in der ehemaligen Kita Sonnenschein mit mehr als 120 Quadratmeter mehr Raumangebot bestehen als aktuell genutzt wird (60 Quadratmeter). Gruppen-, Büro-, Waschräume sowie WC-Anlagen sind nutzbar. Mit dem Heimatbund wurde ein Umzug des Heimatarchives in die Werkräume der ehemaligen Realschule vereinbart und die Musikschule des Hochsauerlandkreises findet in den Räumen der Sekundarschule einen neuen Wirkungskreis. Für die Mieter aus der Bildungswerkstatt wird derzeit noch nach einer anderen geeigneten Wohnung gesucht.
Dass nun die Arbeit an der Zukunft der Schule richtig losgehe, betonte Bürgermeister Wolfgang Fischer mit Blick auf die weiteren Planungen und deren bauliche Umsetzung: „Es liegt einiges vor uns.“ Der nun beschlossene Weg sei richtig: „Es ist im Sinne der Kinder, der Schule und auch der Klinik eine gute Entscheidung.“