Der Investor möchte neben der Tankstelle mit Lkw- und Pkw-Spur ein Bistro, E-Ladestationen, Wasserstoff- und Erdgas-Zapfsäulen sowie Lkw-Stellplätze realisieren. Für die Tochterfirma der Genossenschaft Raiffeisen Sauerland Hellweg Lippe und der Raiffeisen Waren steht als regionaler Investor Nachhaltigkeit im Fokus: „Neben klassischen Tankshop-Artikeln soll das Bistro ,Regio-Shop’ regionale Produkte von Erzeugern aus der Region bieten und die Dachfläche mit einer Photovoltaikanlage belegt werden.“ Die Grundstücksverfügbarkeit wurde bereits geklärt. Zudem sieht die RVT den Standort als ideal an, da die nächsten Rasthöfe Paderborn im Norden, Marburg im Süden, Werl im Westen und Warburg im Osten sind und hier an der Abfahrt der Autobahn A46 Güterverkehr in Richtung Winterberg, Marburg und auch der private Pkw-Verkehr in die beliebten Urlaubsregionen des Hochsauerlandes im Winter wie im Sommer vorliegt. Prognosen sagen für den Schwerlastverkehr bis 2030 eine Steigerung um 20 Prozent vorher.
In der Sitzung des Ausschusses Planen und Bauen erklärte Bürgermeister Wolfgang Fischer: „Die Gespräche mit Straßen.NRW und der Bezirksregierung wurden vom Vorgabenträger selbst geführt. Ökologische Belange sind noch nicht begutachtet worden. Alle Fragen sind zu klären, bevor wir in das Verfahren gehen.“ Dazu gehören die Wortmeldungen und Fragen der Ausschussmitglieder: Jochen Siedhoff (CDU) stellte fest: „Von unten von der B7 über die B480 kommend entsteht durch die Linksabbieger an der Ampel eine nicht unerhebliche Wartezeit. Eine weitere Abfahrt zum geplanten Mobilitätshof verschärft das Problem weiter und es besteht die Befürchtung, dass die Anliegerstraße von Antfeld nach Bigge mehr genutzt würde.“
Peter Bergmann (Grüne) erinnerte: „Warum ist dort eine Ampelanlage gebaut worden? Ein Kreisverkehr wäre hier besser gewesen. Das große Angebot an Kraftstoffen ist zwar gut, aber es fehlt LPG, das fahren die Niederländer häufig. Was zu klären ist, ist der Gewässerschutz der Ruhr.“
Sorgen um eine Verringerung der planbaren Flächen für Gewerbegebiete machte sich Sabine Menke (CDU). Peter Rosenfeld (SPD) fragte: „Wollen wir das überhaupt?“
Bürgermeister Fischer empfahl dem Scoping-Termin (siehe Infokasten) zuzustimmen, zudem alle von der Planung betroffenen Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange gehört werden.
Erst nach dem Zusammentragen, Diskutieren und der Klärung aller offenen Fragen steht eine endgültige Entscheidung von Rat und Verwaltung über den Beginn des Verfahrens an. Nach dem einstimmigen Beschluss des Ausschusses führt die Verwaltung jetzt den Scoping-Termin durch und stellt in einer der nächsten Sitzungen des Ausschusses Planen und Bauen das Ergebnis vor.
In Planungsprozessen sind bei bestimmten Bauvorhaben im Planungsverlauf Untersuchungen über die Auswirkung des Projektes auf die Umwelt in der EU gesetzlich vorgeschrieben. Vertreter verschiedener Behörden treffen sich beim Scoping-Termin bereits mit den nach dem Bundesnaturschutzgesetz anerkannten Naturschutzverbänden und eingeladenen Experten.