Sie erklärte weiter, dass die Flussläufe nicht verändert werden können und das Wasser bei Regenfällen zusätzlich vom Kohlhagen herunter kommen würde. Gegen beide Naturgegebenheiten sei nicht viel auszurichten.
Ähnlich äußerte sich auch Katja Lutter, Geschäftsführerin Sauerland Tourismus GmbH: „Direkt nach dem Hochwasser fand mit dem Bauamt der Stadt Schmallenberg eine Begehung entlang der Wenne statt. Kanalquerschnitte wurden in Ordnung gebracht, jedoch empfanden wir den tiefsten Punkt als Suppenschüssel mit dem Gedanken ‘no way out‘. Es gibt keine Möglichkeit das Wasser abzuleiten. Heute, ein Jahr später, kann man sich die Situation fast gar nicht mehr vorstellen.“
Thomas Gräff vom Schmallenberger Bauamt bestätigte, dass es keinen Platz für Vergrößerungen und Renaturierungsmaßnahmen geben würde, die Grundstücke entlang der beiden Bäche zudem im Privatbesitz seien. Die Stadt habe jedoch im vergangenen Jahr nach der Hochwasserkatastrophe alle erdenklichen Maßnahmen ergriffen. Reparaturen an abgerutschten Wegen und Zufahrten als auch Flurbereinigungen seien sofort vorgenommen worden. Punktuell seien Abflusshindernisse repariert und Abflussquerschnitte wiederhergestellt worden. In Dorlar sei beispielsweise noch einiges in Planung. Die Förderung durch die Landesregierung helfe zwar, jedoch würde es drei bis vier Monate dauern, bis die entsprechenden Gelder fließen.
Die Gemeinde Eslohe teilte im Hinblick auf die Unwetterkatastrophe im vergangenen Jahr mit, dass die entstandenen Schäden inzwischen zum größten Teil bereits behoben sind. Die Kosten für die Instandsetzung bzw. Reparatur von Straßen und Wegen belaufe sich nach derzeitigem Kenntnisstand auf rund 35.000 Euro. Die größten Schäden seien an gemeindlicher Infrastruktur sowie durch Uferabbrüche und -abschwemmungen an Gewässern entstanden.
Nach dem Hochwasserereignis haben in betroffenen Ortsteilen Termine vor Ort stattgefunden bzw. werden noch stattfinden, heißt es auf Nachfrage des Sauerlandkuriers. An den bereits stattgefundenen Terminen haben sowohl betroffene Anlieger, die Gemeinde, ein Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde des Hochsauerlandkreises als auch ein Wasserbauingenieur teilgenommen.
Intention dieser Besprechungen sei es gewesen, die Eindrücke vor Ort durch Sammlung von Bild- und Filmmaterial sowie Berichten der Anlieger zu dokumentieren und auf dieser Basis einer Analyse der Situation am 14./15. Juli 2021 zu erstellen. Aus dieser Auswertung sollen Maßnahmen zur Prävention sowie zur Verbesserung der Hochwassersituation abgeleitet und durch den Gewässerplaner fachlich auf Machbarkeit und Sinnhaftigkeit überprüft werden.
Des Weiteren soll in Zusammenarbeit mit dem Ruhrverband, als technischer Betriebsführer der gemeindlichen Abwasserbeseitigung, ein eventuell bestehender Zusammenhang mit der Regenwasserbeseitigung geprüft werden.