Mittlerweile verfügt der Hobby-Astronom über mehrere Teleskope, Objektive und eine Astrokamera, deren Sensor auf 15 Grad heruntergekühlt werden kann. „Das ist alles hoch technisch und macht riesig Spaß“, verrät er. Doch mal eben durch das Teleskop schauen und einen Planeten sehen – so einfach sei es nicht.
„Auf einem Einzelbild erkennt man zwar auch etwas, aber es werden insgesamt 100 bis 300 Bilder aufgenommen“, erklärt der Schmallenberger. Dann werde per Computer das „Rauschen“ rausgerechnet und das Bild zusammengebaut. Erst dann können Details erkannt werden. „Da gibt es verschiedene Techniken. Du musst mit den Teleskopen und Kameras spielen, wenn Du etwas richtig sehen willst“. Bei Planeten müsse er dafür sogar mit Videoaufnahmen arbeiten.
„Die extreme Technik, die man braucht, um das alles sichtbar zu machen, ist für mich das Spannende“, sagt der Hobbyfotograf, der in der Sonderautomatisierung arbeitet und sich daher schon immer für Technik interessiert hat. „Die Begeisterung ist schon da, aber das eigentlich Schöne ist die Ruhe, wenn Du unter dem Sternenhimmel liegst“, sagt der Familienvater, der seinen Kindern immer schon mal die Milchstraße zeigen wollte.
„Die ist aber erst immer spät zu sehen und ich habe die Kinder nie wach bekommen. Da haben wir einfach mal auf der Garage gezeltet“, schmunzelt er über das letztlich gelungene Unterfangen. Auch bei Leuten, die seine Aktivitäten „beobachten“, spürt er die Begeisterung für die Sternenkunde. Und diese sei hier in der Region durchaus für jeden greifbar. So sei zum Beispiel die Milchstraße im Sauerland mit bloßem Auge gut zu erkennen. Im Prinzip könne jeder mit den richtigen manuellen Einstellungen schon mit der normalen Kamera oder dem Handy aufnahmen machen.
„Wenn eine Galaxie eine andere verschlingt, dann fragt man sich schon: Was ist das alles und was ist unser Platz im Universum?
Asteroiden seien allerdings auch für seine Technik zu klein. So konnte der Hobby-Astronom auch das jüngste Experiment, bei dem die NASA eine Raumsonde in einen Asteroiden krachen ließ, nicht live verfolgen. Dabei handelte es sich um einen Test, um künftig mögliche auf die Erde zurasende Asteroiden von ihrem Kurs abzulenken. „Die Sonde hat 500 Kilo gewogen und ist mit 20.000 km/h aufgeschlagen. Auf 15 Meter genau wurde der Asteroid getroffen“, hat Schwope das „Schauspiel“, das ein wenig nach „Armageddon“ klingt, mit Interesse verfolgt. Im Hinblick auf Asteroiden oder Weltraummüll, sei eine solche Zielgenauigkeit der NASA beruhigend, denn, so Schwope, es sei nicht die Frage ob, sondern wann zukünftig ein Asteroid oder Weltraumschrott auf der Erde einschlägt.
Ein anderes, bedrohlich erscheinendes Phänomen hat er bereits in der Corona-Zeit beobachtet. „Wenn eine Galaxie eine andere verschlingt, dann fragt man sich schon: Was ist das alles und was ist unser Platz im Universum? Es kommt einem schon die Erkenntnis, wie klein der Mensch eigentlich ist, aber gleichzeitig, wie besonders die Erde ist“, sagt Schwope über die vielen unerklärlichen Dinge des Weltalls. Auch deshalb wird der Sauerländer auch weiterhin seiner Leidenschaft nachgehen – auf der Jagd nach Planeten und fernen Galaxien.