1. SauerlandKurier
  2. HSK

Wintersport statt Karneval: 60 Lifte im HSK geöffnet – Skigebiet in Winterberg wird abgebaut

Erstellt:

Von: Stefanie Nöcker

Kommentare

Die Wintersportbedingungen in der Region sind am langen Karnevalswochenende gut.
Die Wintersportbedingungen in der Region sind am langen Karnevalswochenende gut. © Wintersport-Arena Sauerland/Stephan Peters

Die einen freuen sich, nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause endlich wieder feiern zu können. Die anderen haben keine Lust auf den Konfettiregen und wollen dem närrischen Treiben einfach nur entfliehen. Eine Möglichkeit: ein Ausflug in die Bergwelt mit Skifahren, Rodeln und Co.

Verbreitungsgebiet – „Es gibt einige Leute im Rheinland, die von Altweiberfastnacht bis Rosenmontag frei haben, ihre Kinder müssen nicht zur Schule. Und wenn sie keine Lust aufs Feiern haben, kommen sie gerne ins Sauerland zum Skifahren“, weiß Julian Pape, Projektleiter der Wintersport-Arena Sauerland.

Karnevalsflüchtlinge finden in den Skigebieten also eine sportliche Alternative. Über das Wochenende hinweg laufen bis zu 60 Lifte.

Ski und Snowboard

Um die 50 Skilifte werden über das Wochenende hinweg laufen. Skifahren ist nur noch auf beschneiten Pisten möglich. „Dort liegen teils bis zu 70 Zentimeter Schnee“, sagt Pape. „Dort, wo die Pisten dick mit Schnee bedeckt sind, sind die Wintersportbedingungen gut.“ Auch wenn die Temperaturen nicht dauerhaft unter den Gefrierpunkt sinken: Solange das Wetter trocken ist, warten am Morgen feste Pisten. Dies ist laut Julian Pape wohl ab Rosenmontag wieder der Fall.

Rodeln

Um die zehn Rodellifte laufen an diesem Wochenende – jedoch ausschließlich an beschneiten Pisten. In der Landschaft befinden sich nur noch Schneereste. Sollte die kommende Woche etwas Neuschnee bringen, wird zum nächsten Wochenende hin dort das Rodeln auch wieder möglich sein.

Flutlicht

Auch in der Karnevalszeit leuchten an vielen Pisten abends die Flutlichtspots. Mindestens drei Skigebiete haben zugesagt, Samstag, Dienstag oder Mittwoch Flutlicht anzubieten. Infos, welche Skigebiete abends geöffnet sind, gibt es täglich aktualisiert online.

Langlauf

Mit sorgfältiger Pflege haben es einige Loipenskigebiete geschafft, einige Runden zu erhalten. In schwierigen Wetterlagen ist der Aufwand für die Vereine besonders groß. „Doch am Wochenende wird selbst mit dem größten Engagement auf Naturschnee kein Langlauf mehr möglich sein. Ob die kommende Woche ausreichend neuen Schnee bringt, um erneut Loipen spuren zu können, ist unsicher“, teilt der Projektleiter mit.

Es gibt eine Ausnahme: Das beschneite Skilanglaufzentrum Westfeld hat weiterhin im Stadionbereich eine knapp fünf Kilometer lange Runde gespurt. Da in den kalten Nächten genügend Schnee technisch erzeugt wurde, sind die Bedingungen dort nach wie vor sehr gut.

Winterwandern

Nach dem nassen Samstag kühlt sich das Wetter in der Nacht ab, sodass eventuell letzte Niederschläge als Schnee herunter kommen. Mit oder ohne leicht überzuckerte Landschaft: Der trockene Sonntag bietet sich für eine kleine Winterwanderung an.

Wetter

Das frühlingshafte Wetter ist vorbei. Es ziehen Niederschläge auf. Insbesondere der Samstag wird nass. „Generell ist das Wochenende eher unbeständig“, so Pape. „Ab Mittwoch besteht die Chance, dass die Temperaturen sinken und dann könnte Neuschnee fallen. Das ist jetzt nur noch nicht sicher.“

Einordnung und Ausblick

Der bisherige Winter war trotz einiger sehr kalter Phasen etwas zu mild. Hinzu kommt die aktuell frühlingshafte Phase. Die kalten Zeiten waren eher trocken und schneearm. Dennoch hatten die kleineren Skigebiete mal wieder die Möglichkeit, zu öffnen. Obwohl es bislang nur zwei richtig gute Wochenenden für sie waren, so war die aktuelle Saison für einige jedoch die aktivste seit dem guten Winter 2017/2018. In dem besonders kalten Winter 2020/2021 mussten die Gebiete leider geschlossen bleiben.

Julian Pape: „Wenn es Mitte Februar mal wärmer wird, denken viele sofort an Frühling und meinen, dass im Wintersport gar nichts mehr geht. Aber das ist in diesem Fall nicht so. Es kann durchaus sein, dass es eine Woche noch richtig winterlich wird. In den letzten Jahren war es oft der Fall, dass die besten Bedingungen im März waren. Da war weniger los und tagsüber schien die Sonne, nachts gab es Frost. Es ist nur immer etwas schade, dass dann nur noch wenige Skifahren, obwohl die Bedingungen top sind.“

Alle, große und kleine Skigebiete, hoffen, dass die sich abzeichnende Winterphase es wirklich bis ins Sauerland schafft. Dann könnten die kleinen Skigebiete möglicherweise erneut ein paar Tage öffnen. Nach dem Ende der niederländischen Krokusferien am 5. März hoffen die größeren Skigebiete auf eine gute Nachsaison. In Niedersachsen starten die Osterferien schon am 27. März, in Hessen und NRW am 3. April. „Dann würden sich viele Gäste über etwas Schneespaß freuen“, so das Resümee.

Skigebiet Langewiese wird abgebaut 

In der Region gibt es zig Skigebiete, in Langewiese zum Beispiel noch das „Glück auf Skigebiet“. Die Betonung liegt allerdings auf „noch“. „Der damalige Besitzer hat das Skigebiet vor sechs, sieben Jahren gekauft und die ganze Zeit über betrieben. Im vergangenen Herbst hat er es allerdings verkauft“, blickt Julian Pape zurück. Der neue Besitzer möchte den Wintersport nicht weiterführen. „Aus der dazugehörigen Skihütte wird zum Beispiel ein Wohnhaus“, erzählt Pape. Der Projektleiter betont aber auch: „Mit dem Skigebiet war es schon immer nicht ganz so einfach, da es abseits gelegen ist. Daher hat der damalige Eigentümer es verkauft.“

Wann genau das Skigebiet Langewiese abgebaut wird, ist noch nicht ganz klar.

Auch interessant

Kommentare