Antrag zur Windkraft in Hellefeld und Westenfeld steht weiter in der Schwebe

Sundern. Die Firma Enercon GmbH aus Aurich beabsichtigt die Errichtung und den Betrieb von vier Windenergieanlagen im Bereich der Gemarkungen von Westenfeld und Hellefeld. Auf einem Erörterungstermin wurden die Pläne öffentlich im Sunderner Rathaus unter die Lupe genommen. Im Vorfeld waren seitens der Gegner zahlreiche Einwendungen eingegangen.
Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung zu dem Genehmigungsverfahren der Unteren Umweltschutzbehörde des Hochsauerlandkreises waren 33 schriftliche Einwendungen von Naturschutzverbänden sowie betroffenen Bürgern gegen die beantragten Anlagen eingegangen. Rund 30 Einwender nahmen die Möglichkeit wahr, den Vertretern der Antragstellerin Enercon GmbH, der Ökotec Windenergie GmbH als Planer, des Hochsauerlandkreises sowie der Träger öffentlicher Belange ihre Befürchtungen und auch Ängste persönlich zu schildern.
Heinz Nieder von der Unteren Umweltschutzbehörde/Immissionsschutz betonte gleich zu Beginn, dass es bei diesem Termin nicht um die Erteilung einer Baugenehmigung ginge, sondern vielmehr um die sachliche, offene Aussprache sowie öffentliche Diskussion: „Uns ist die Erörterung der privaten Einwendungen sehr wichtig und wir werden auf die Auswirkungen bezüglich des Bundesimmissionsgesetzes sowie zum Artenschutzumfang eingehen. Es gilt heute zu klären, ob und wie Enercon die Anlagen betreiben kann, damit die Kriterien bezüglich schädlicher Umwelteinwirkungen und Belästigungen für Mensch und Tier erfüllt werden und ob der Antrag somit genehmigungsfähig ist.“
Die vier beantragten Windenergieanlagen haben laut Projektmanager Markus Rostan eine Nabenhöhe von jeweils 149 Metern, einen Rotordurchmesser von 115 Metern und eine Gesamthöhe von knapp 207 Metern. Jeweils zwei davon fallen in die Gemarkung von Westenfeld (nördlich) und Hellefeld (nordwestlich). Rostan ging zudem auf die Themen Anlagensicherheit, Brandschutzkonzept und Erschließung ein: „Nach unseren Planungen werden für den Transport fast ausschließlich vorhandene Forstwege in Anspruch genommen, die Erschließung soll von Westenfeld aus erfolgen.“ Einige Windkraftgegner sind überzeugt, dass die Breite der besagten Wege vielfach nicht ausreiche.
Entscheidung wird Ende April erwartet
Im Anschluss wurden dann die strittigen Themen wie Lärm, Infraschall, Schattenwurf, Landschaftsbild sowie auch etwaige, wertmindernde Auswirkungen der geplanten vier Windenergieanlagen durchleuchtet, die privaten Einwendungen näher erörtert. Die Antragsgegner befürchten unter anderem eine nicht zumutbare Belästigung durch Lärm, störendes Leuchtfeuer sowie eine starke optische Beeinträchtigung. Auch wurde die Kommunikation unter den Behörden kritisiert: Aufgrund unpräziser Angaben hätten viele Bürger zudem ihre Einwände nicht fristgerecht einreichen können.
Beim Hochsauerlandkreis wartet man nun auf die abschließende Stellungnahme der Naturschutzbehörde, die in die Beurteilung des Antrags der Enercon GmbH mit einfließen soll, wie Kreispressesprecher Martin Reuther berichtet. Darüber hinaus wolle der Antragsteller den Bereich „Lärmbild“ ergänzen. Sobald alles vorliege, könne der Kreis entscheiden, ob er den Antrag genehmigt oder ob es eine „Anhörung zur Ablehnung“ gibt. „Ich vermute, dass es Ende April eine Entscheidung gibt“, berichtet Reuther.
Probleme bereitet aber darüber hinaus auch der Geologische Dienst aus Krefeld, der einen Prüfradius um die Erdbebenmessstation im Sorpedamm fordert, damit die seismologischen Aufzeichnungen der Station durch die Windenergieanlagen nicht beeinflusst werden. Hier strebe die Enercon GmbH allerdings eine Überprüfung durch das zuständige Ministerium an, um durch eine Gegendarstellung einen störungsfreien Betrieb nachweisen.