Ferienhausanlage: Zustimmung für Neuplanung in Amecke

Jahrelange Bürgerwut weicht allgemeiner Zustimmung: Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit stellte die Stadtverwaltung Sundern in einer Bürgerversammlung am vergangenen Dienstag die konkretisierten Neuplanungen einer kleinen und möglichst naturverträglichen Ferienhausanlage vor.
Amecke – Diese soll aus 59 Häusern im Bereich von ehemaligem Freibad und Tennisplatz im östlich an das Sorpesee-Vorbecken angrenzenden Areal in Amecke bestehen. Der Großteil der vor Jahren bereits gerodeten Flächen soll demnach wieder aufgeforstet werden.
Durch diesen neuen Vorentwurf, der gegenüber den ersten Vorhaben des Grundstückseigentümers, der Helma GmbH, eine deutliche Reduzierung von Fläche und Ferienwohneinheiten vorsieht, scheinen sich die Wogen im Sorpesee-Dorf Amecke weitgehend geglättet zu haben. Mit dem Ziel, „das Heft des Handels wieder selbst in die Hand zu nehmen“ (der SauerlandKurier berichtete), hatte der Rat 2020 eine Neuaufstellung und Aufhebung des bisherigen Planes mit rund 300 Ferienhäusern beschlossen und eine Veränderungssperre veranlasst. Ein eigens gebildeter, fraktionsübergreifender Arbeitskreis im Fachausschuss für Planung und Nachhaltigkeit hatte anschließend die Arbeit aufgenommen, ein Konzept zu schaffen, das dem überwiegenden Bürgerwillen entgegen kommt und gleichzeitig einen natur- und umweltverträglichen sowie zeitgemäßen Ausbau des touristischen Angebots am boomenden Sorpesee ermöglicht.
„Mit der deutlichen Reduzierung von Fläche und Anzahl der Häuser sowie den weiteren verbindlichen Vorgaben in puncto gestalterischer und optischer Gesichtspunkte und klarer Definition der Zweckbestimmungen hat der Arbeitskreis völlig neue Rahmenbedingungen erarbeitet und zugleich eine Unabhängigkeit von Investoren- und Betreiberinteressen geschaffen“, erklärte Lars Ohlig, der bei der Präsentation den erkrankten Michael Schäfer, zuständig für den Fachbereich Stadtentwicklung, vertrat, den rund 50 Bürgern in Ameckes Schützenhalle.
Noch bis zum 14. April sei der Öffentlichkeit die Möglichkeit gegeben, sich mit Bedenken und Anregungen zu beteiligen. Nach Erstellung der Gutachten (Umweltbericht und Artenschutz) und der Abwägung der eingegangenen Stellungnahmen werde ein Beschluss zur Offenlegung im Ausschuss am 1. Juni diesen Jahres angestrebt. Nach Durchführung der Offenlegung im Sommer könne ein Verfahrensabschluss bis Ende 2023 erfolgen: „Theoretisch könnte der erste Spatenstich 2024 erfolgen. Oder auch nie. Das hängt dann ganz vom Eigentümer ab. Jedenfalls sind wir gespannt auf die Reaktion der Helma“, so Ohlig.
Ganz anders als an vergangenen Terminen, gab es an diesem Abend quasi keine erheblichen Bedenken seitens der Bevölkerung mehr. In dem zu erwartenden höheren Verkehrsaufkommen sei zwar „keine Dramatik“ mehr zu erkennen, aber dennoch wurden Stimmen zur Entwicklung eines neuen Verkehrskonzeptes laut. Auch wurde der Wunsch geäußert, die Häuser möglichst mit erneuerbaren Energien auszustatten (Photovoltaik, Wärmepumpe). Weiterhin sollten nicht nur die Dachflächen und Fassaden (teil-)begrünt werden, sondern zudem auch das „Drumherum“ (keine Steingärten).
Begrüßt wurde das Vorhaben, die Fläche samt Bebauung eher „verdeckt und unauffällig“ weiter nach Osten hin zu verlagern. Hans Klein, Fraktionsvorsitzender der WISU, Ratsmitglied und einer der größten Gegner der seit 2009 existierenden ersten Pläne, zeigte sich äußerst erfreut über die neuen Planungen: „Über das Ergebnis können wir sehr glücklich sein. Es ist seit so vielen Jahren das erste Mal, dass von fast allen eine Zustimmung da ist.“ Gleichzeitig äußerte Klein aber seine Anregung, aufgrund von altersgerechtem und barrierefreiem Zugang die Häuser – entgegen den Plänen von dezentralen Parkplätzen in der Anlage – jeweils doch mit einem Carport als Fahrzeug-Stellplatz auszustatten.
Kontakt
Haupt-Ansprechpartner: Michael Schäfer, Tel. 02933-81179, Mail: m.schaefer@stadt-sundern.de
Online-Beteiligung bis zum 31. März, Plan-Einsicht und Informationen auf www.sundern.de