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Ein Jahr Krieg in der Ukraine: Kommunen ziehen Bilanz zur Integration

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Von: Rebecca Weber

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Ukraine Hilfsbereitschaft Arnsberg Solidarität
Ob Schülerdemo oder ehrenamtliche Hilfe: Die Arnsberger stehen seit einem Jahr zusammen mit den Ukrainern. © Rebecca Weber / Archiv

Auf der Flucht vor den schrecklichen Anschlägen in ihrer Heimat kommen seit einem Jahr zahlreiche Menschen aus der Ukraine auch in Arnsberg und Sundern an. Die Kommunen koordinieren mit Unterstützung vieler Ehrenamtlicher das Wichtigste für die ersten Tage, aber auch die langfristige Integration in einer möglicherweise neuen Heimat. Nun ziehen sie Bilanz zum „Ankommen in der Stadt“.

Arnsberg/Sundern - „Dank des Engagements und außerordentlichen Einsatzes vieler Beteiligter der Verwaltung, von Organisationen und aus dem Ehrenamt ist es gelungen, die aus der Ukraine geflüchteten Menschen schnell und kompetent in die Stadtgesellschaft zu integrieren“, heißt es von der Stadt Arnsberg. Dabei erheblich geholfen habe der „Schutzstatus“, den die europäischen Innenminister nach Kriegsausbruch für Ukrainer beschlossen haben. Die Geflüchteten müssen kein Asylverfahren durchlaufen, haben das Recht zu arbeiten, Zugang zu Integrationskursen und die Möglichkeit, sofort privat untergebracht zu werden.

„Die Sprachförderung ist zunächst die wichtigste Voraussetzung für eine gelungene Integration. Aus diesem Grund arbeitet die Stadt Sundern gemeinsam mit Netzwerkpartnern daran, möglichst allen Geflüchteten zeitnah Sprachkurse anzubieten“, heißt es aus dem Rathaus. Die Stadt Sundern habe Mittel für die Sprachförderung von Vorschulkindern bereitgestellt und die Berufsbildungsakademie (BBA) zwei Gruppen gebildet, um den Kindern vorab die deutsche Sprache näher zu bringen. Neben dem Spracherwerb stünden für eine gelingende Integration die schulische Qualifizierung, die Vermittlung in den Arbeits-/Ausbildungsmarkt sowie die Anmietung von eigenem Wohnraum im Vordergrund.

Auch die Stadt Arnsberg macht deutlich, dass das „Ankommen in der Stadt“ viele Ebenen habe: „Für alle geflüchteten Kinder ab 2 Jahren wurde und wird ein Kindergartenplatz beantragt, wenn die Eltern dies wünschen. Alle schulfähigen Minderjährigen wurden in unser Schulsystem integriert. In den ersten zwei Jahren bekommen alle Kinder eine spezielle Sprachförderung. Junge Volljährige nutzen die Kurse am Sauerlandkolleg, am Berufskolleg sowie Jugendintegrationskurse. Es gibt Mütter-Kind-Sprachkurse mit Kinderbetreuung die regelmäßig ausgebucht sind“, nennt Pressesprecherin Ramona Eifert einige Beispiele.

Zudem hätten sich in den vergangenen Monaten viele Geflüchtete gerne an den Aktivitäten der Begegnungsstätten beteiligt, an Veranstaltungen der Kirchen, an Kursen zu verschiedenen Freizeitaktivitäten im „E-Zentrum“ sowie in Sportvereinen.

Geflüchtete und deren Unterbringung

ARNSBERG

Seit Beginn des Krieges sind 1.195 Schutzsuchende aus der Ukraine aufgenommen worden. Knapp 220 Geflüchtete sind zwischenzeitlich weitergereist oder wieder in zurückgekehrt, so dass aktuell 976 Geflüchtete aus der Ukraine in Arnsberg gemeldet sind.

341 Personen leben in Unterkünften, die sich auf 15 Standorte verteilen. 635 leben in Wohnungen, die zum größten Teil von Mitarbeitern oder Ehrenamtlichen vermittelt wurden.

SUNDERN

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 355 ukrainische Geflüchtete aufgenommen, 2023 (Stand 13. Februar) weitere 36 Personen, sodass insgesamt 391 Geflüchtete aus der Ukraine in Sundern aufgenommen wurden.

Insgesamt 162 Personen sind in städtischen Unterkünften untergebracht. 229 Personen konnten zwischenzeitlich die ursprünglich durch die Stadt angemieteten Wohnungen selbst anmieten oder haben selbst eigene Wohnungen gesucht.

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