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Stadtmarketing-Geschäftsleiterin richtet offenen Brief an die Sunderner Politik

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Von: Daniel Großert

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Nicht nur bei den Mitarbeiterinnen im Stadtmarketing-Büro herrscht wegen der offenen Zukunft Unsicherheit. © Daniel Großert

Sundern. Wie geht es mit dem Sunderner Stadtmarketing weiter? Spätestens seitdem der Stadtrat die letzte Rate des Zuschusses für die Genossenschaft beschlossen hat (Kurier berichtete), stellen sich nicht nur die Mitarbeiterinnen diese Frage. Auch viele Mitglieder sind unsicher, wie die Perspektive für die Zukunft aussieht. Geschäftsleiterin Ann Kathrin Meier hat sich jetzt mit einem offenen Brief an die politischen Vertreter gewandt, um darauf aufmerksam zu machen, dass das Stadtmarketing aus ihrer Sicht ohne städtische Gelder „nicht weiter existieren kann“.

„Im Zuge der fortwährenden Diskussionen über eine weitere Bezuschussung des Stadtmarketings, stellt sich klar die Frage, wo eigentlich festgeschrieben steht, dass das Stadtmarketing sich selbst tragen muss“, schreibt Meier in dem Brief, der an die Fraktionsvorsitzenden der im Rat vertretenen Parteien sowie an Siegfried Huff (Die Linke) und die fraktionslosen Ratsmitglieder Michael Pellmann und Klaus Tolle adressiert ist. Dabei handele es sich laut Meier um eine „vor Jahren formulierte Forderung der Politik“. Eine nachhaltige und erfolgreiche Vermarktung der Stadt könne aber aus ihrer Sicht nicht ohne städtischen Zuschuss bewerkstelligt werden. „Mit den für 2018 beschlossenen 100.000 Euro an Zuwendungen ist eine Grenze erreicht, die nicht weiter unterschritten werden darf“, meint die Geschäftsleiterin. 

Es sei wichtig, „ein tragbares und von allen Seiten unterstütztes Konstrukt für das Stadtmarketing“ herzustellen. Ansonsten bestehe Gefahr bei der Sponsorenakquise – und ohne diese Gelder werde es keine „zielführende Projektarbeit“ geben können. „Unsere Mitglieder fordern seit längerer Zeit, dass ‘etwas passieren’ muss“, schreibt Ann Kathrin Meier. Die Mitglieder der Stadtmarketing-Genossenschaft hätten durch die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge um 25 Prozent den Willen gezeigt, in Vorleistung zu treten. Dieses Signal gehe laut der Geschäftsleiterin auch an die politischen Verantwortlichen, die „ihren eigenen Beitrag auch zukünftig“ leisten sollen. 

Situation war "mehr als problematisch" 

Ein Dreivierteljahr nach ihrem Amtsantritt habe sich Ann Kathrin Meier einen Überblick verschaffen können und sei zu der Einschätzung gekommen, „dass das Stadtmarketing ohne Grundfinanzierung nicht weiter existieren kann“. Ihr sei kein Stadtmarketing bekannt, das „vollkommen ohne einen städtischen Zuschuss auskommt, noch dazu bei der Aufgabenstellung, auch die Stadt als Ganzes mit zu vermarkten“. Daher stellt die Geschäftsleiterin zwei Fragen: „Aus welchem Grund sollte dies dann noch übernommen werden? Und wer übernimmt das Marketing für die Stadt Sundern, wenn es die Stadtmarketing Sundern eG nicht mehr macht beziehungsweise sich dann gegebenenfalls auflöst?“ 

Die Situation innerhalb der Genossenschaft sei aufgrund der Wechsel in der Geschäftsleitung und im Vorstand sowie Personalmangels „mehr als problematisch“ gewesen. Dennoch sei es gelungen, das bestehende Rahmenprogramm der Veranstaltungen zu bewältigen. Die geforderte und laut Meier erforderliche Konzepterstellung sei im laufenden Betrieb allerdings nicht möglich gewesen. Die dadurch fehlenden Perspektiven seien insbesondere für die Mitarbeiterinnen „sehr belastend“. Aber auch bei Mitgliedern bestünden Ängste und Unsicherheiten. „Niemand weiß, wie es weitergeht“, schreibt Ann Kathrin Meier.

Planungssicherheit ist "erforderlich"

Deshalb sei es nun „zwingend erforderlich“, eine Planungssicherheit zu schaffen. Dazu müsse gemeinsam und „mit dem Hintergedanken, dass wir (alle) ein Stadtmarketing brauchen“, eine zukünftige Ausrichtung erarbeitet werden, heißt es in dem offenen Brief. Dazu sollen alle bisher vorliegenden Studien, Leitbilder oder Maßnahmenpläne zusammengeführt werden und auf deren Basis ein Konzept für die Zukunft erarbeitet werden. „Auch die Schnittstellen zur städtischen Wirtschaftsförderung müssen abschließend bearbeitet werden“, verdeutlicht Meier. 

Zum Abschluss ihres Schreibens appelliert die Geschäftsleiterin an die Empfänger, „dass es als Signal für alle im Stadtmarketing Tätigen und deren Mitglieder hilfreich wäre, eine adäquate Summe in die mittelfristige Finanzplanung für das Marketing unserer Stadt einzubringen, welche die Gesamtsumme von 100.000 Euro nicht unterschreitet“. Mit dieser finanziellen Sicherheit könne man dann gemeinsam eine Diskussion über die zukünftige Ausrichtung der Genossenschaft führen. „Hierzu stehe ich sowie das gesamte Team und der Vorstand mit großer Einsatzbereitschaft gern zur Verfügung“, kündigt Meier abschließend an.

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