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Stadtsportverband Sundern spricht im Interview über Ehrenamt und aktuelle Herausforderungen

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Von: Rebecca Weber

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Stadtsportverband Sundern Ehrung
Der Stadtsportverband Sundern zeichnete zusammen mit Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke (2.v.li.) die verdienten Sportler aus: Joachim Dahl, Jana Hüttemann, Andreas Lux, Ute Schlecht, Michael Mertens, Jupp Gierse, Niklas Dahl und Vorsitzender Michael Kaiser. © Stadtsportverband

Der Stadtsportverband (SSV) ist die Interessenvertretung von 42 Sportvereinen im Stadtgebiet Sundern mit rund 11.000 Mitgliedern. Einige von ihnen wurden jetzt für ihre ehrenamtlichen Verdienste im Sport ausgezeichnet.

Sundern - Über das Ehrenamt, die Corona-Zeit und aktuelle Herausforderungen sprach der Vorsitzende des Stadtsportverbandes Michael Kaiser jetzt im Interview mit Redakteurin Rebecca Weber.

Ob Podiumsplätze oder ehrenamtliches Engagement – warum wird die Sportlerehrung vergeben?

Es ist schon seit vielen Jahren, nicht nur in Sundern, eine Tradition, es geht um die Wertschätzung der Sportler in sportlicher Hinsicht, aber auch um die Würdigung der ehrenamtlichen Verdienste. Viele Mitglieder sind in unseren Vereinen schon über viele Jahre aktiv. Ohne deren Einsatz würde das alles nicht funktionieren. 

Was sind wichtige Funktionen der heimischen Sportvereine?

Das Portfolio der Vereine ist sehr vielfältig ist und hält nahezu für jedermann breiten- wie leistungsorientierte Angebote bereit. Darüber hinaus ist die gesellschaftliche Bedeutung der Vereinsarbeit besonders in den derzeitigen schwierigen Zeiten enorm hoch. Wir wollen natürlich Kinder und Jugendlichen ein Angebot machen, das wird auch sehr gut angenommen. Etwa 50 Prozent der Kinder sind im Sportverein tätig. Hier geht es auch darum, in sozialer Hinsicht zusammen zu lernen. Aber auch für ältere Menschen haben die Angebote der Sportvereine mehr und mehr Bedeutung, und die wird in Zukunft mit Blick auf veränderte Familienstrukturen vielleicht auch noch größer. Dass man auch als älterer Mensch die Möglichkeit hat, sich gemeinsam mit anderen zu bewegen. Präventiv aber auch rehabilitativ gibt es viele Angebote. Wichtig ist natürlich auch der integrative Aspekt, hier läuft glücklicherweise einiges in den Vereinen. 

Wie geht es den Sunderner Sportvereinen nach den schwierigen Corona-Jahren?

Man muss sagen, dass auch schon vor der Corona-Zeit der Schuh an mancher Stelle gedrückt hat. Das Thema Mitarbeiter im Ehrenamt und Nachwuchs zu finden ist immer schwierig, ob im Bereich Trainer oder in der Vorstandsarbeit. Das hat sich jetzt eher noch verschärft. Dann haben wir noch die Problematik der Sportstätten, die sanierungsbedürftig sind. Da ist einiges zum Glück durch Förderprogramme aufgeholt worden in den letzten Jahren. Aber vor dem Hintergrund der Energiesituation und Kostenentwicklungen sind auch nicht überall viele Gelder vorhanden. Es wird natürlich auch viel Eigenleistung eingebracht. Aber das ist schon schwierig für die Vereine. Und auch hinsichtlich der Bürokratie hat sich in den vergangenen Jahren für die Vereine gefühlt nicht viel verbessert. Die Anforderungen werden größer, und oft müssen Aufgaben auf weniger Schultern verteilt werden.

Was sind aktuelle Themen und Anliegen des Stadtsportverbandes?

Ein Schwerpunkt der Tätigkeit sind Beratungen rund um die Vereinsarbeit unter anderem auch zu verschiedenen Fördermaßnahmen. So wurde zum Beispiel das Förderprogramm Moderne Sportstätte 2022 mit einem Volumen von 380.000 Euro mittlerweile bis auf den letzten Euro umgesetzt. Das akuteste Thema ist derzeit aber die Sportförderung. Da haben wir aktuell einige Anträge vorliegen, aber die Kosten aller Anträge sind höher als das verfügbare Geld. Der Arbeitskreis Sport, bestehend aus Sportverband, Verwaltung und politischen Vertretern, muss dann schauen, wie man verfährt und wo man vielleicht eine Maßnahme noch aufschieben kann.

Wie sieht es mit der Digitalisierung in den Sportvereinen aus?

Für uns ist es ganz wichtig, dass sich die Vereine in dieser Hinsicht zukunftsfähig aufstellen. Der SSV fördert und unterstützt beim Thema Digitalisierung der Vereinsarbeit, insbesondere bei der Einrichtung von Software für die Mitgliederverwaltung, dem Finanzmanagement oder der Kommunikation im Vorstand und zu den Mitgliedern. Die ersten zehn Vereine hatten entsprechendes Interesse angemeldet und befinden sich aktuell in der Umsetzungsphase. Hierzu stehen derzeit bis zu 5000 Euro Fördermittel bereit.

Sportlerehrung: Die Geehrten

. Joachim Dahl (Segelclub Freiheit Langscheid): seit über 20 Jahren Erster Vorsitzender, hauptverantwortlich für die Realisierung des neuen Bootssteges

. Michael Mertens (TV Endorf): war unter anderem Erster und Zweiter Vorsitzender, Sportwart und Trainer, hat Kooperationen mit Kita und Schule ins Leben gerufen

. Niklas Dahl (Segelclub Freiheit Langscheid): seit 14 Jahren Sport- und Jugendwart, hat den „beach clean up“ ins Leben gerufen, Initiator des Nachhaltigkeitskonzeptes

. Jupp Gierse (Tennisclub Sundern): seit über 35 Jahren Mitglied, über 30 Jahre aktiver Spieler, 15 Jahre Vorstandsarbeit, steht auch darüber hinaus mit Rat und Tat zur Verfügung

. Andreas Lux (TuS Sundern / SV Endorf): seit 1977 Übungsleiter der Schwimmabteilung, betreut seit vielen Jahren Ferienschwimmkurse, zuständig für das Deutsche Sportabzeichen im Stadtgebiet, langjähriges Vorstandsmitglied Stadtsportverband

. Jana Hüttemann (Skiclub Hagen Wildewiese): seit 2013 im Vorstand als Sportwartin, organisiert Breitensportangebote und Merchandising, Übungsleiterin, hauptverantwortlich für Planung und Durchführung von Mega Sports

. Ute Schlecht (Ruderclub Sorpesee): war seit 1985 im Vorstand, seit 2004 Vorsitzende, zuständig für viele Umbauten, Sanierungen oder Jubiläumsveranstaltungen, hat den Durchmarsch der 1. Damenmannschaft bis in die 2. Bundesliga verantwortet und aktiv begleitet und war über 20 Jahre aktiv im Vorstand des Stadtsportverbandes

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