Stemeler Bürger informieren sich über Vollsperrung der Ortsdurchfahrt

Stemel. Die elfwöchige Sperrung der Ortsdurchfahrt Stemel (L 519) bleibt weiterhin ein großes Thema. Am Montagabend nutzen rund 300 Einwohner die Möglichkeit, sich bei einer Bürgerversammlung über die Planungen der Stadtverwaltung zu informieren.
Zehn Experten – vom Bürgermeister über zuständige Fachbereichsleiter der Stadt bis hin zum ausführenden Bauunternehmer – standen den Stemelern in der Schützenhalle Rede und Antwort. Seit Mitte Februar sei klar gewesen, dass die Vollsperrung nicht zu vermeiden sei, erklärte Bürgermeister Ralph Brodel. Im Zuge der Fahrbahndeckensanierung habe die Stadt sich dazu entschieden, auch Leitungen, Gehwege und Bushaltestellen zu erneuern. „Was wir jetzt machen, hat Jahrzehnte Bestand“, versicherte Fachbereichsleiter Stephan Urny.
Sachlich bleiben und nicht zu emotional werden – so wünschte sich Stemels Ortsvorsteher Christoph Schulte die Atmosphäre in der anschließenden Fragerunde. Nachdem Bürgermeister Ralph Brodel und die städtischen Mitarbeiter Stephan Urny, Matthias Reers und Bernd Jüngst die Einzelheiten zur Sperrung erläutert hatten (Kurier berichtete), erfüllten die Anwohner diese Bitte. Überwiegend organisatorische Fragen kamen aus den Reihen der anwesenden Bürger und die meisten konnte Bernd Jüngst, Leiter des Fachbereichs Sicherheit, Schutz und Ordnung, zufriedenstellend beantworten.
Anlieger-Ausweis für betroffene Anwohner
Ob Besucher der betroffenen Anwohner, Handwerker oder Pflegepersonal – sie alle haben ein Anliegen und dürfen die gesperrten Bereiche anfahren. Das gleiche gelte für Eltern der Kita-Kinder und Besucher der Tierarztpraxis, versicherte Jüngst. Eine Breite von drei Metern müsse für Rettungsfahrzeuge und Feuerwehr zur Verfügung stehen. Daher sei ein absolutes Halteverbot entlang der Anwohnerstraßen, durch die der Verkehr während dieser Zeit geleitet wird, vonnöten. Nur auf den Grundstücken und in passenden Parkbuchten dürfen die Anwohner noch parken.
„Wir werden verstärkt Kontrollen durchführen“, kündigte Polizeihauptkommissar Michael Pellmann an. Autofahrern, die bei der unerlaubten Durchfahrt von Stemel erwischt würden, drohe ein Bußgeld von 20 Euro. Wiederholungen gälten als Ordnungswidrigkeit, dafür seien neben einem Punkt in Flensburg dann bis zu 80 Euro fällig. Den Anwohnern stellt die Stadt einen Anlieger-Ausweis zur Verfügung, der ab sofort bei Vorlage des Fahrzeugscheins im Rathaus erhältlich ist. Aber auch online kann der Ausweis beantragt werden.
Stemels Ortsvorsteher Christoph Schulte wünschte sich für die betroffenen Straßen noch eine Geschwindigkeitsanzeige. Ebenfalls bat er um Flyer, auf denen die entsprechende Verkehrsführung aufgezeichnet ist. Sie sollen bei Festen in der Stemeler Schützenhalle zum Einsatz kommen. Firmen bekommen diese Informationen per Internet, um ihre Lieferanten und Kunden zu informieren, versprach Stephan Urny. Hinweise auf die Vollsperrung würden auch von modernen Navigationsgeräten übernommen.