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Gänsehaut-Feeling

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Blumen gab es für die Deutsche Biathlon-Meisterin Nadine Horchler beim Heimat-Empfang, hier mit (v.li.) Ortsvorsteher Karl-Friedrich Biederbick, Bürgermeister Diemelsee Volker Becker, Jürgen Hensel und Fachwart Michael Lohschmidt.  Foto: Kristin Sens
Blumen gab es für die Deutsche Biathlon-Meisterin Nadine Horchler beim Heimat-Empfang, hier mit (v.li.) Ortsvorsteher Karl-Friedrich Biederbick, Bürgermeister Diemelsee Volker Becker, Jürgen Hensel und Fachwart Michael Lohschmidt. Foto: Kristin Sens

Mit einem großen Empfang ehrten circa 60 Vereinskameraden und Freunde Nadine Horchlers Deutschen Meisterschaftstitel im Biathlon am Donnerstag im Stammlokal des SC Willingen.

Vor genau 20 Jahren, erinnerte Michael Lohschmidt bei der Ehrung, hatte der Skiclub Willingen zuletzt mit Petra Behle einen solchen Titel im Biathlon gefeiert. Lohschmidt, bis vor kurzem Fachwart der Biathleten, hatte die – zunächst belächelten – Anfänge des Biathlons im Upland mitgestaltet und war der erste Trainer von Nadine Horchler gewesen. Ihren Erfolg bei den Deutschen Meisterschaften in Oberhof erlebte er hautnah mit: Nachdem sie beim Sprint auf den vierten Platz gefahren war, sicherte sie sich einen Tag später die Bronzemedaille in der Verfolgung. Im Einzel verfehlte sie bei teils windigen Bedingungen am Schießstand nur eine Scheibe – und errang vor Andrea Henkel und Franziska Hildebrand die Goldmedaille. Im Massenstart gewann sie abschließend noch die Silbermedaille und nahm so, zusätzlich zu ihrem ersten nationalen Titel, einen kompletten Medaillensatz mit nach Hause.

Immer wieder rangekämpft

Horchler kommen heute noch die Tränen, wenn sie an das Rennen denkt. Dabei, so erzählte sie, wusste sie lange nicht, dass sie in Führung lag. "Keiner sagte mir irgendwas, ich dachte nur, ich muss schon ganz gut vorne dabei sein, nachdem ich nur in der letzten Runde einen Fehltreffer hatte." Erst als sie im Ziel war, begriff sie endlich, dass sie Erste war. "In dem Moment kriege ich so eine Gänsehaut und denke: heute habe ich es endlich geschafft", beschrieb sie den bewegenden Augenblick. Viele Jahre hat die 26-Jährige für diesen Sieg kämpfen müssen. Nach einem erfolgreichen Start in der Jugend und ersten internationalen Einsätzen 2006 kamen immer wieder "lange Durststrecken", so Lohschmidt.

Erst 2010 gab es wieder erste sichtbare Erfolge. Im IBU-Cup und bei den Europameisterschaften ein Jahr später holte sie sich insgesamt drei Bronzemedaillen. "Dass sie sich immer wieder ran gekämpft hat, das schätze ich besonders an ihr", erklärte er.

Auch der Bürgermeister von Diemelsee Volker Becker hatte an der zierlichen Sportlerin aus Ottlar nichts auszusetzen: "Für uns sind Sie Spitze, für uns bleiben Sie Spitze", verkündete er. Zu den Gratulanten zählte auch Ortsvorsteher Karl-Friedrich Biederbeck. "Sie ist unsere einzige sportliche Ottlarerin", sagte er stolz. Nun hoffen alle, sie bald im Weltcup zu sehen.

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