Gute Chancen für die Schanze

Einen neuen Kampfrichterturm braucht die Mühlenkopfschanze in Willingen bis 2013. Ohne ihn verliert Willingen den Weltcup im Skispringen. Das war die klare Ansage im Herbst. Seitdem bemüht sich der Ski-Club Willingen darum, die nötigen Gelder dafür zusammenzubekommen.
Förderanträge laufen beim zuständigen Ministerium, die Gemeinde Willingen und auch der Kreis werden ihren Anteil beitragen, aber auch der Skiclub selbst ist aktiv geworden: Mit der Aktion "Bausteine für die Mühlenkopfschanze" wurden bisher 672 Spender mobilisiert, bis nach Belgien und den Niederlanden. Welcher Betrag dabei inzwischen zusammengekommen ist, wollen die Verantwortlichen noch nicht verraten, denn die Bausteinkampagne geht weiter, bis zum Ende der Bauzeit.
Nun hat die Warsteiner Brauerei eine Aktion gestartet, um den Neubau finanziell zu unterstützen: Unter dem Motto: "Warsteiner trinken - Weltcup sichern" wird die Brauerei vom 1. April bis zum 31. Mai in Zusammenarbeit mit 29 Willinger Gastronomen pro getrunkenem Glas Warsteiner Premium Verum zehn Cent spenden (bei 0,4-Gläsern das Doppelte.) Die Gaststätten machen durch Plakate und Flyer auf die Kampagne aufmerksam.
"Diese Spendenaktion wird uns entschieden voranbringen", freut sich SWC-Präsident Jürgen Hensel. "Der Weltcup liegt uns sehr am Herzen", versichert Gebietsleiter Thomas Wulfert von der Warsteiner Gruppe. "Wir kooperieren seit zwei Jahrzehnten mit dem SWC, das ist wie in einer Ehe, man steht füreinander ein." Auch er ist zuversichtlich: "Unsere Aktion startet mit Saisonbeginn in Willingen und die Gäste hier stehen hinter dem Projekt." Der SWC-Präsident will das Seine tun: "Ich habe ab April unbezahlten Urlaub, dann werde ich der Reihe nach die Willinger Gastronomiebetriebe abgrasen."
Die Pläne für den neuen Kampfrichterturm liegen bereits in der Schublade. Der Skiclub hofft auf einen Baubeginn im Mai, damit der Turm rechtzeitig vor dem Winter fertig wird. Bereits beim Neubau der Schanze im Jahr 2000 war ein neuer Turm eingeplant gewesen, wurde aber dann wegen der Größenordnung des Projekts nicht mit verwirklicht. Der alte Turm ist zu klein und liegt so ungünstig, dass die Kampfrichter nicht die komplette Flugbahn einsehen können. Der neue Turm wird höher, aber etwas tiefer platziert und weiter zurückgesetzt, damit der Blickwinkel sich vergrößert. Außerdem wird der neue Turm beheizt sein.
Rund 2,2 Millionen Euro Kosten
Bestandteil des Bauprojekts ist zudem die Installierung einer festen Flutlichtanlage mit sieben Masten. Die Gesamtkosten werden auf 2,2 Millionen Euro geschätzt. Das Engagement der Warsteiner Brauerei ist daher sehr willkommen. "Das heißt aber nicht, dass nicht auch noch Unterstützer direkt an uns spenden können", versichert der Verein. Auch wenn noch keine verbindliche Förderzusage des Landes da ist, ist Jürgen Hensel überzeugt: "Wir gehen davon aus, dass der Turm gebaut wird. Wir schauen immer nach vorne. Ohne Risikobereitschaft stünde heute hier keine Schanze."