Was die Willinger Tourist-Info ohne Touristen macht

Nur weil die Touristen nicht kommen dürfen, ruht die Arbeit in der Willinger Tourist-Info noch lange nicht.
Fortlaufend versorgt das Team Betriebe mit wichtigen Informationen und kümmert sich gleichzeitig darum, dass die Gäste Willingen nicht vergessen.
Angesichts der Absagen von Veranstaltungen suchen die Mitarbeiter mit den Ausrichtern wo immer möglich neue Termine. So soll etwa das für den Mai geplante „BIKE Festival“ vom 21. bis 23. August stattfinden. Nicht in allen Fällen ist dies jedoch machbar: Das „Spring Festival“ ist dieses Jahr den Auflagen wegen der Pandemie zum Opfer gefallen.
Im Kontakt mit den Willinger Gastgebern gehe es etwa darum, ob sie bei neuen Terminen für Großveranstaltungen auch mit so vielen Gästen rechnen können wie sonst, erklärt Tourismusdirektor Norbert Lopatta. „Sobald wir etwas neues über Soforthilfen wissen, streuen wir das“, erläutert er einen weiteren Punkt.
Auch über den Umgang mit Stornierungen und über Entwicklungen der Maßnahmen zur Corona-Krise informiert die Tourist-Information: Zuletzt erweiterte Baden-Württemberg das Verbot touristischer Übernachtungen bis zum 15. Juni – ein Szenario, an das auch die Willinger denken müssen. Seit Tagen gleicht der Ort einer Geisterstadt.
Die Corona-Krise sei eine enorme Herausforderung für die Willinger Betriebe. „Viele stehen vor Problemen, die sie vor vier Wochen noch nicht für möglich gehalten hätten.“ Die Mitarbeiter der Tourist-Information wollen den Betroffenen zeigen, dass sie für sie da sind.
Außerdem geht es darum, bereit zu sein, wenn der Tourismus wieder einsetzen darf: So steht der Familienpass, der bereits in den Osterferien gültig gewesen wäre, in den Startlöchern. Speziell Familien in den Städten litten unter den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, ohne soziale Kontakte, ohne Schule und ohne Kindergarten. Da biete Willingen einen willkommenen Kontrast. Und sei als Heilklimatischer Kurort und Kneipp-Heilbad ideal für alle Menschen, die nach den ungewissen Wochen wieder durchatmen und auftanken wollen.

„Wir müssen Sachen in der Schublade haben, um schnell wieder am Markt zu sein“, sagt Lopatta – auch wenn Deutschland für Gäste wieder geeignet sei, Ziele im Ausland aber noch nicht. Gäste abgesagter Veranstaltungen wie „Spring-Festival“ sollen ermuntert werden, später auch so nach Willingen zu kommen. Gerade in der aktuellen schwierigen Phase legt die Willinger Tourist-Information Wert darauf, den Kontakt zu den Gästen zu pflegen. So läuft in den Sozialen Medien derzeit die Umfrage „Was ist Willingen für euch?“.
User können dort Erkenntnisse und Eindrücke vermitteln, Erinnerungen austauschen und die Vorfreude auf die Zeit nach Corona schüren. „Wunderschön zu allen vier Jahreszeiten“, „Wir, unsere Kinder und Enkel sind mit Willingen verbunden“, „Wie eine zweite Heimat“, „Herrliche Umgebung wie Hochheide und Ettelsberg“ – so und ähnlich lauten viele Kommentare. Was die Aktion auch zeigen soll: dass es irgendwann weiter geht.
In Willingen herrscht durchaus kein Stillstand, schreibt die Tourist-Info: Einige Betriebe führen in der gästelosen Zeit notwendige Revisionsarbeiten durch, etwa die Seilbahnen an Ettelsberg und Schanze. Auch im Lagunenbad haben die ersten Arbeiten zum Umbau begonnen. So sind derzeit die Mitarbeiter mit dem Ausräumen des Bades beschäftigt. Die Arbeiten liegen im Plan, wie es nach Ostern weitergeht, müsse geklärt werden, sagt Norbert Lopatta. Er sehe jedenfalls die Tendenz, dass es weitergehe. Parallel laufen erste Vorbereitungen für die Saison im Freibad Usseln.
„Wir werden die nächste Zeit nutzen, um Maßnahmen zu entwickeln und zu planen, die notwendig sind, um Gäste davon zu überzeugen, dass sie sich in Willingen wieder sicher fühlen können“, so Norbert Lopatta. Willingen sei für die Krise gut aufgestellt: „Wir haben sehr gute Angebote und Gäste, die dies zu schätzen wissen. Wenn wir nach vorn schauen und die Probleme gemeinsam anpacken, können wir vieles bewegen“, macht er Mut. Das Team der Tourist-Information sieht die Lage als Chance, neue Perspektiven zu öffnen, Ideen zu entwickeln und Projekte anzustoßen oder zu optimieren – da habe die Touristinfo ein offenes Ohr. red/wf