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„Ein Weltrekord entsteht“: Hammer eröffnet in Winterberg Museum mit tausenden Lego-Sets

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Von: Holger Krah

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Bald geht’s los: Berthold Kernberg eröffnet am 3. April sein Museum „LEbertiGO“ in Winterberg-Niedersfeld.
Bald geht’s los: Der Hammer Berthold Kernberg eröffnet am 3. April sein Museum „LEbertiGO“ in Winterberg-Niedersfeld. © krah

Berthold Kernberg aus Hamm eröffnet Anfang April ein Museum mit tausenden Lego-Sets. Eigentlich ist sein Museum schon zu klein, noch ehe es eröffnet wird.

Hamm/Winterberg – Berthold Kernberg, Chef einer Hammer Gerüstbaufirma, wird am Montag, 3. April, das „LEbertiGO“, ein Aktivmuseum aus abertausenden Legosteinen, in Winterberg-Niedersfeld für die Besucher öffnen. Das Motto des Hauses an der B480 gibt die Richtung vor: „Ein Weltrekord entsteht“. Kernberg will in seinem Museum die größte Sammlung an Lego-Modellen präsentieren.

Im Gunniess-Buch der Rekorde 2019 wird der Australier Frank Smoes mit 3 837 Sets als Rekordhalter genannt. Der Tscheche Milos Krecek ist ein Jahr später im tschechischen Buch der Rekorde mit sogar 6 700 Lego-Sets verewigt worden. Wie viele verschiedene Sets Kernberg aktuell hat, wird gerade gezählt. „Weit über 4 000 sind es locker“, sagt der 59-Jährige. Und es werden immer mehr. Und so dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis er den offiziellen Weltrekord geknackt hat.

Sets hinter Glas auf drei Ebenen

Aber schon jetzt dürften die Besucher schier überwältigt sein von der Unmenge an unterschiedlichen Lego-Sets, die im „LEbertiGo“ zu sehen sind: Im 500 Quadratmeter großen Ausstellungsbereich des Museums stehen auf 200 Metern Regalfläche die verschiedensten Sets hinter Glas auf drei Ebenen über- und nebeneinander: „Star Wars“, „Harry Potter“, „Avatar“ oder „Herr der Ringe“ sind nur einige Filmhits, die die Dänen in Klötzchenform zum Nachbauen herausgegeben haben. Und natürlich gibt es mit „Duplo“, „Classic“ und „Technic“ noch weitere Bausatz-Reihen, um nur die gängigsten zu nennen.

Lange daran gebaut: ein Monster Truck im Museum LEbertiGO.
Lange daran gebaut: ein Monster Truck im Museum LEbertiGO. © Sandra Ritter – Heimatliebe Winterberg

„Jede Generation sollte hier Sets finden, die zur eigenen Kindheit im Katalog beliebäugelt wurden“, sagt Kernberg. Als Kind hat er seine ersten Lego-Sets noch in Holzkisten mit Deckel bekommen; ganz losgelassen hat ihn die Begeisterung für die kleinen bunten Plastikstein nie. Nur als Jugendlicher waren die Prioritäten doch andere, räumt er ein: „Die Mädels hätten sicher komisch geguckt, wenn man sagt: Ich baue noch mit Lego“, sagt der 59-Jährige und muss selbst lachen, denn längst bekennt er sich ganz offen zu seiner Leidenschaft. „Erst kürzlich habe ich das Taj Mahal aus Lego gebaut“, berichtet er.

Todesstern in drei Versionen

Alleine den „Star-Wars“-Todesstern hat er in allen drei Versionen, die Lego herausgebracht hat. Tatsächlich verkaufe Lego seine Sets nämlich immer nur für zwei Jahre und bringe dann wieder neue heraus, so Kernberg. So mancher Sammler kaufe die Sets, nicht um selbst zu bauen oder die Kinder zu beglücken, sondern als Geldanlage, weiß der 59-Jährige. Er kauft die Sets aus reiner Leidenschaft, nennt aber ein Beispiel zur Veranschaulichung: „Ich selbst habe noch ein Porsche-Modell von Lego originalverpackt. Beim Kauf habe ich 300 Euro bezahlt, am Markt wird es für 800 Euro gehandelt.“

Eine von vielen Star-Wars-Szenen. Sie zeigt die beiden Kultdroiden C-3PO und R2-D2.
Eine von vielen Star-Wars-Szenen. Sie zeigt die beiden Kultdroiden C-3PO und R2-D2. © Sandra Ritter – Heimatliebe Winterberg

Doch die Besucher des „LEbertiGO“ sollen nicht nur staunen, sondern auch selbst mit den bunten Steinen bauen können. Und deshalb gibt es neben dem Ausstellungs- auch einen großen Aktivbereich in dem 1 200 Quadratmeter großen Museum. Hier gibt es große Wühltische mit vielen Klötzchen auch dem „Technic“-Bereich, aber auch solche aus Omas und Opas Zeiten, mit denen die Besucher selbst nach Lust und Laune kreativ werden können.

Und sie können noch viel mehr bauen. An einer Stelle sind Bauplatten an der Wand angebracht, sodass die Besucher beim Bauen quasi im 90 Grad gedreht denken müssen. Wenige Meter weiter hängen Bauklötze als Ausgangsmaterial an einer Angelschnur. „Man baut also quasi in der Luft“, erklärt Kernberg. Nur auf seine Hände verlassen mus man sich, wenn man im „Blinde-Kuh“-Bereich die passenden Steine für ein vorgegebenes Set erfühlen muss.

„Fühl wie Mutti“

„Fühl wie Mutti“ heißt ein anderer Bereich. „Auf einem Barfußpfad können sich die Besucher fühlen wie Mutti, die im Dunklen im Kinderzimmer auf herumliegende Legosteine tritt“, erklärt Kernberg schmunzelnd.

Erste Eindrücke aus dem Museum „LEbertiGo“: Ein Range Rover Defender, das Maskottchen Berti und ein Monster-Truck gehören zu den Ausstellungsstücken. Mehr als 4 000 Lego-Sets sollen es sein.
Erste Eindrücke aus dem Museum „LEbertiGo“: ein Range Rover Defender. © Sandra Ritter – Heimatliebe Winterberg

Eintrittsfrei sind ein Snack-Bereich und der Shop. Auch die im Baubereich selbst gebauten Modelle können Besucher kaufen oder Steine vom Wühltisch, die ihnen noch fehlen. Sie werden gewogen und nach Gramm verkauft.

In den letzten Tagen vor der Eröffnungswoche werden noch immer Sets aufgebaut –und das gar nicht mal von Kernberg und seinen beiden Geschäftspartnern Mio Espic und Damian Knapik-Schwerbrock. Ganz viele Menschen von acht bis 80 hätten sich im Museum gemeldet, die sich dort Sets abholen, zuhause aufbauen und dann wieder abgeben. „So können sie Teil des Rekords werden“, sagt Kernberg. Denn so lautet ja das Motto des Museums: Ein Weltrekord entsteht“.

Erste Eindrücke aus dem Museum „LEbertiGo“: Ein Range Rover Defender, das Maskottchen Berti und ein Monster-Truck gehören zu den Ausstellungsstücken. Mehr als 4 000 Lego-Sets sollen es sein.
Das Maskottchen Berti. © Sandra Ritter – Heimatliebe Winterberg

Kernberg hat seine Frau mittlerweile angesteckt mit der Lego-Begeisterung: „Sie hat zu Weihnachten ein Lego-Set bekommen und aufgebaut, sie wird auch im Service helfen“, erzählt Berthold Kernberg. Außer ihrer Lego-Begeisterung und dem Aufbau des Museums hatten die beiden in den vergangen Monaten eine spannende Zeit hinter sich: Sie sind nach La Palma ausgewandert, doch nach eine Vulkanausbruch floss die Lava bis wenige Meter vor ihr Haus.

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