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Evangelische Kirche Winterberg öffnet nach Umbau wieder ihre Türen

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Es hat sich im Lutherjahr 2017 viel ereignet in der Evangelischen Kirchengemeinde Winterberg.

Winterberg. Antworten finden auf neue Situationen – das war für die Evangelische Kirchengemeinde Winterberg ungemein wichtig, wenn auch eine Herausforderung. Nach zahlreichen Überlegungen, vielen Ideen, einige umgesetzt, einige nicht, wurde die Evangelische Kirche wie berichtet umgebaut. Am Sonntag, 3. September, wird der Eröffnungsgottesdienst gefeiert. Alle sind zu diesem freudigen Anlass eingeladen.

Zum Hintergrund: Vor drei Jahren feierte die Evangelische Kirchengemeinde Winterberg das 50-jährige Bestehen ihrer Kirche, die Gemeinde gehört historisch bedingt zum Wittgensteiner Kirchenkreis. Klar analysierte der Wittgensteiner Superintendent Stefan Berk damals die Situation, in der heute aus Aufbau und Euphorie der boomenden 1950er- und 60er-Jahre aufgrund des demographischen Wandels ein Umbau erwachsen muss. „Es ist kein Geheimnis, dass diese Frage die Kirchengemeinde Winterberg eingeholt hat. Auch hier wird darüber nachgedacht, dass das Gemeindezentrum zu groß geworden ist und die Kosten für den Unterhalt zu hoch sind“, so Berk. 

Verringerung der Gebäude mit Konzept

Dennoch sei der Bau damals das Richtige gewesen – und immer noch ein Grund zum Feiern: „Wir feiern den Mut von Menschen, die vor 50 Jahren an das Werk Gottes in Winterberg geglaubt haben. Wir feiern, dass ungezählte Menschen in diesem halben Jahrhundert in dieser Kirche einen Ort gefunden haben, um Gottes Wort zu hören und seine Gegenwart zu feiern.“ Doch so wie das vor 50 Jahren die richtige Antwort gewesen sei, müsse man für die Situation heute neue Antworten finden. Genau das ist in den vergangenen Jahren geschehen. In enger Verbindung mit Kirchenkreis-Leitung und Kirchenkreis- Verwaltung fand das Presbyterium als Leitungsorgan der Gemeinde unter Vorsitz von Pfarrer Matthias Gleibe eine Lösung. Bei rund 1350 Gemeindegliedern musste die Kirchengemeinde ihren Gebäudebestand nicht aufs Geratewohl, sondern mit Konzept verringern.

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Ein Blick von der neuen Empore, die deutlich höher und größer ist als vor dem Umbau.

Aus dem bestehenden Gemeindezentrums- Verbund wurden das Pfarrhaus und der Gemeinderaum herausgelöst und veräußert, eine Brandwand teilt nun die Kirche von diesen Gebäuden. Entgegen erster Planungen wurde innerhalb der Kirche auch die Empore abgebrochen und eine neue, größere, in der Höhe nach oben versetzte Empore eingezogen. Diese bildet nun die Decke eines neuen Gemeinderaumes, der mit einer mobilen Trennwand vom Kirchenschiff getrennt werden kann, aber nicht muss, wenn etwa an Heiligabend viel Betrieb in der Kirche herrscht. 135 Sitzplätze bietet die Kirche, die sich im Zuge der Umbauarbeiten von ihren Kirchenbänken getrennt hat und jetzt die Gemeinde auf sehr schicken Stühlen Platz nehmen lässt. Die erlauben zukünftig eine große Flexibilität für unterschiedlichste Veranstaltungen im Kirchraum, schnell und unkompliziert können Sitzgelegenheiten im Stuhllager gestapelt oder bei Bedarf ganz einfach geholt werden. 

Gottesdienst beginnt um 10.15 Uhr

Wie flexibel die Möglichkeiten sind, können alle Interessierten am Sonntag, 3. September, selbst anschauen und austesten. Mit einem festlichen Gottesdienst ab 10.15 Uhr wird die umgebaute Kirche offiziell wieder eröffnet, auch wenn hier schon seit Ende Juni wieder Gottesdienste stattfinden. Dass der Umbau so schnell innerhalb weniger Monate erfolgen konnte, hatte viel mit der reibungslosen Zusammenarbeit aller Beteiligten zu tun, das umschließt die Firmen und den Architekten, denen Kirchengemeinde und Kirchenkreis sehr dankbar für ihre Arbeit sind. Alle Interessierten sind für Sonntag eingeladen. Dem Gottesdienst schließt sich ein informatives Miteinander in der Kirche mit einem Imbiss an.

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Detail-Überlegungen nach dem Umbau der Kirche: Silke Grübener aus der Bau- und Liegenschafts-Abteilung der Kirchenkreis- Verwaltung, Architekt Hans-Georg Seifert, Pfarrer Matthias Gleibe und Finanzkirchmeister Armin Hausmann (von links) machen sich Gedanken.

Zur Geschichte 

• Die kleine evangelische Minderheit, die es in Winterberg seit Beginn des 19. Jahrhunderts gibt, wuchs seit den 1870er-Jahren rasch an. Erst war es der Girkhäuser Pfarrer, der sich um die Winterberger Evangelischen kümmerte, dann folgte die Zuweisung zur Medebacher Gemeinde. Schließlich unterstützte der Wittgensteiner Pfarrer aus Langewiese die Arbeit. 

• 1912 bildete sich in Winterberg ein Kirchbauverein, ab 1921 als eingetragener Verein. Die gestiegene Zahl der evangelischen Christen machte einen Kirchenbau möglich. Auch wenn der Erste Weltkrieg alle Pläne zunächst stoppte, wurden sie in den 20er- Jahren wieder aufgenommen. 

• 1925 wurde das kombinierte Pfarr- und Gemeindehaus in Dienst gestellt, in dessen großem Saal Gottesdienste stattfanden. 

• Im gleichen Jahr wurde die Evangelische Kirchengemeinde Winterberg aus der Taufe gehoben. Und weil die beständig wuchs, wurde an das Gemeindehaus eine Kirche angebaut, die 1964 ihrer Bestimmung übergeben wurde.

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