„Den Schandfleck loswerden“: Geplante Ferienhäuser sorgen für Diskussionen

Entstehen auf dem Grundstück der ehemaligen Gärtnerei Jürgens in Siedlinghausen bald acht Ferienhäuser? Das zumindest möchte ein Investor. Bei einer öffentlichen Versammlung bestand jetzt die Gelegenheit, sich aus erster Hand über die Planungen zu informieren.
Siedlinghausen – Julian Millak, Projektentwickler und Miteigentümer des Grundstücks, stellte sich den Fragen der Anwohner und erklärte das Vorhaben sowie die Philosophie der Firma Netten aus Köln: „Wir bauen Ferienhäuser aus Holz für einen gehobenen Anspruch mit Hotelstandard. Die Bauweise ist nachhaltig, ohne Kunststofffolien und passt in die aktuelle Zeit. In der attraktiven Lage sind keine kleinen Chalets geplant, sondern jeweils vier eingeschossige und zweigeschossige Häuser mit 125 beziehungsweise 173 Quadratmetern. Zur komfortablen Ausstattung gehören Sauna und Fitnessbereich und die Gäste brauchen, wie in einem Hotel, nichts mitzubringen.“
Bereits im Vorfeld hatte es kontroverse Diskussionen in den sozialen Medien gegeben. „Allerdings waren die kontroversen Stimmen eher aus anderen Ortsteilen und nicht aus Siedlinghausen“, erklärte Bürgermeister Michael Beckmann.
Aber auch während der Versammlung gab es einige Anmerkungen. Ein Beispiel: Die Front der drei Häuser an der Straße sehe wie eine Bretterwand aus. Diese Ansicht teilte Julian Millak zwar nicht, trotzdem wird die Anregung, die Frontfassade weiß zu gestalten, mit in die kommenden Planungsgespräche einbezogen.
Kein lauter Partytourismus
Die Sorge, dass es im Umfeld der neuen Ferienhäuser auch mal lauter zugeht, konnte niemand gänzlich ausräumen, jedoch spricht zum einen ein Verbot zum Veranstalten von Partys in den Häusern sowie das generell höherpreisige Angebot gegen lauten Partytourismus. Millak erklärte zudem: „Wir können zwar nicht sagen, was in zehn Jahren ist, aber unser Ziel ist es, Ferienhäuser zu bauen und zu vermieten. Wir bleiben somit auch zukünftig der Eigentümer und Ansprechpartner.“
Die Unsicherheiten der Anwohner, die aktuelle Planung könne später geändert werden, weil zum Beispiel der Investor wechselt, versuchte auch Ralf Lefarth von der Stadt Winterberg zu legen: „Der Flächennutzungsplan und die spätere Baugenehmigung sind genau an dieses Projekt gebunden. Bei einem Besitzerwechsel wäre die Planung und Genehmigung hinfällig. Wir haben das Projekt im Griff.“
Wir können froh sein, den Schandfleck los zu werden. Schließlich fließt auch Geld nach Siedlinghausen.
Der Vorsitzende des Gewerbevereins Siedlinghausen, Markus Biene, gab den Investoren ein positives Fazit: „Wir können froh sein, den Schandfleck los zu werden. Schließlich fließt auch Geld nach Siedlinghausen.“
Und ja, Geld fließt in der Tat in die Region: Für die Bebauung des 6.200 Quadratmeter großen Grundstücks ist eine Investitionssumme von 5,6 Millionen Euro eingeplant. Neben der Fachkompetenz der eigenen Experten der Firma Nette sollen heimische Unternehmen in das Projekt eingebunden werden.
Wie geht es jetzt weiter? Alle Hinweise und Anregungen aus der Sitzung werden mit in die nächsten Gespräche des Ausschusses genommen.