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St. Marien Siedlinghausen ist auf dem Weg zum Familienzentrum

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Von: Anna Sartorius

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Aus dem Kindergarten soll ein Familienzentrum werden.

Siedlinghausen. Ein Lebensraum sowohl für Kinder als auch für die gesamte Familie – das soll ein Familienzentrum sein. Die Mitarbeiter möchten eingehen auf die unterschiedlichen Lebenslagen und Bedürfnisse der Erwachsenen und ihres Nachwuchses, familienorientiert arbeiten und niederschwellige Angebote bereitstellen. Das Team des Katholischen Kindergartens St. Marien Siedlinghausen hat es sich zum Ziel gesetzt, diesen Ansprüchen gerecht zu werden: Es macht sich auf den Weg, das Gütesiegel „Familienzentrum NRW“ zu erhalten. „Und das ist ein ganzer Batzen Arbeit“, gibt Einrichtungsleiterin Theresia Suchla zu. „Aber einer, der sich lohnt und auch Spaß macht.“

Schließlich heißt es für die Leiterin und ihr Team, sich noch weiter zu öffnen, Kontakte zu knüpfen, mehr Menschen ins Boot zu holen, weitgefächerte Angebote bereitzustellen – eben Angebote, die über die Kernaufgaben eines Kindergartens, Bildung, Erziehung und Betreuung, hinausgehen. Um das Gütesiegel zu erhalten, muss der Kindergarten eine bestimmte Mindestanzahl von Kriterien erfüllen – eingeteilt in Leistungs- und Strukturbereiche (siehe Infokasten). „Da geht es einerseits um die Angebote an sich, andererseits um organisatorische Voraussetzungen“, erklärt Theresia Suchla. 

Dazu hat die Einrichtungsleiterin Vereine und Institutionen kontaktiert, damit sie sich gegenseitig unter die Arme greifen: „Eine Kooperationsvereinbarung gilt zum Beispiel mit der Heilpädagogischen Frühförderung der Caritas Brilon oder der Erziehungsberatungsstelle. Auch mit Vereinen sind wir im Gespräch, wie dem Tagesmütterverein Meschede, der SG Siedlinghausen/Silbach oder auch dem Miniclub vor Ort.“ 

Kurse für alle Interessierten

Gemeinsam mit den Institutionen, so Theresia Suchla, kann das Team aus Siedlinghausen beispielsweise Vorträge anbieten oder Kontakte vermitteln; für die SG Termine aushängen oder für Nachwuchs werben; mit dem Miniclub zusammenarbeiten, um sich die Betreuung der „ganz Kleinen“ sinnvoll aufzuteilen. 

Schon seit dem 1. August bietet der Kindergarten in dieser neuen Funktion zudem Beratungen und Unterstützung von Kindern und Familien an. Kurse für Erwachsene finden außerhalb der Öffnungszeiten für alle Interessierten statt – nicht nur für Personen vor Ort, sondern auch aus Silbach, Brunskappel, Elpe oder anderer Orte. „Wir möchten alle ansprechen, auch diejenigen, die nicht direkt etwas mit unserer Einrichtung zu tun haben“, sagt Theresia Suchla. 

Infoabend am 21. November 

All seine Ziele hat das Team zusammengefasst und sendet sie nach Berlin zur „PädQuis FZ“, der Familienzertifizierungs GmbH. Diese wertet die Unterlagen aus und wird auch einen unabhängigen Prüfer nach Siedlinghausen entsenden. Die endgültige Entscheidung über das Gütesiegel wird vom Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration getroffen. Erhält der Kindergarten die Zertifizierung, darf es sich für vier Jahre Familienzentrum nennen. Bereitgestellt werden dann 6.500 Euro pro Halbjahr, zum Beispiel für Referenten oder Möbel für ein geplantes Elterncafé. Nach vier Jahren kann eine Rezertifizierung erfolgen. Viel zu tun für das Team, ohne Frage, doch: „Sich für weitere Angebote zu öffnen, ist einfach sinnvoll, weil alles, auch die Ansprüche an einen Kindergarten, im Wandel ist. Wir möchten uns auf diese Weise für die Zukunft aufstellen“, so die Einrichtungleiterin. „Und dabei natürlich immer das Wohl der Kinder im Auge behalten.“ 

Das Team lädt alle Interessierten, nicht nur die Familien, für Dienstag, 21. November, um 20 Uhr in den Kindergarten St. Marien ein, um sich über die Bedeutung und die Ziele eines Familienzentrums zu informieren. Eine Anmeldung ist erwünscht unter Tel. 0 29 83/4 93.

Die Kriterien

Leistungsbereiche 

1. Bereithalten von Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Kinder und Familien 

2. Förderung von Familienbildung und Erziehungspartnerschaft 

3. Unterstützung bei der Vermittlung und Nutzung der Kindertagespflege 

4. Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie 

Strukturbereiche 

5. Ausrichtung des Angebotes am Sozialraum 

6. Aufbau einer verbindlichen Zusammenarbeit mit Einrichtungen und Diensten, deren Tätigkeit den Aufgabenbereich des Familienzentrums berührt 

7. Bekanntmachung des Angebotes durch zielgruppenorientierte Kommunikation 

8. Sicherung der Qualität des Angebotes durch Leistungsentwicklung und Selbstevaluation

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