Ähnlich wie die Holländer sah das auch Christian Vollmerhaus aus Attendorn, der gerade erst aus dem Skiurlaub im österreichischen Kur- und Wintersportort Bad Gastein zurückgekommen war. „Mein Sohn Theo hat gerade erst im Urlaub das Skifahren gelernt. Jetzt wird seine Technik hier auf den Pisten in Winterberg verbessert. Theo ist mit Begeisterung bei der Sache und gewinnt so an Sicherheit.“
Auch Marlin Hellmer stand am Sonntag das erste Mal auf den Brettern. Der junge Attendorner versuchte sich an den Hängen am Poppenberg im Skifahren und meinte schließlich voller Stolz: „Das macht unheimlich viel Spaß. Obwohl ich das erste Mal heute skifahre, klappt das schon richtig gut.“
Skias Frederique Dejong aus Amsterdam, die sonst immer auf den schwarzen Pisten in Frankreich unterwegs und absoluter Wintersportfan ist, meinte im Hinblick auf die hiesigen Schneeverhältnisse: „Die Pisten sind super. Ich bin mit meiner Familie hier in Winterberg vor Ort. Alle sind noch Skianhänger. Hier können sie üben und sicher Skifahren lernen. Seitdem ich die schwarze Piste entdeckt habe, ist auch für mich die Abfahrt herrlich.“
Überall sah man gut gelaunte Wintersportfans, für die ihre Bretter bereits vor der Ankunft perfekt gewachst bereitstanden. Es galt nur die Skier anzuschnallen, Helme aufzustülpen und schon konnte es mit dem Sessellift die Berge hinaufgehen, um danach mit Karacho die Hänge herunterzufahren. Voller Lust, Ehrgeiz und Euphorie sausten die Ski- und Snowboardfans die Berge hinunter, genossen das Tempo und die kühle Winterluft, die ihnen während den Abfahrten entgegenwehte. „Die Berge hier in Winterberg sind so geil. Die Abfahrten sind spitze und sehr gut präpariert. Hier ist für Anfänger, mittelgute Fahrer und Profis etwas dabei“, ergänzte Jana Schäfer aus Siegen .
Die Erfahrung zeigt: Sobald Schnee liegt, kommen die Gäste gern. Die Sehnsucht nach Winter, weißer Landschaft und Bewegung ist groß, so die Wintersport-Arena. Die Nachfrage war im Kerngebiet besonders hoch. Kleiniere und mittlere Skigebiete außerhalb des Kerngebiets waren gut besucht und hatten gut zu tun, jedoch vielfach noch Kapazitäten. Gerade Einheimische mit guten Ortskenntnissen haben hier nach wie vor eine Chance, Ski zu fahren und zu rodeln fast ohne Wartezeiten.
Das vergangene Wochenende zeigt zudem: Rodelangebote werden gerade für die kleinen Skigebiete immer wichtiger. Denn Schneespaß ohne besondere Ausbildung und Ausrüstung wird immer stärker nachgefragt. Zudem können Rodelpisten schon bei geringer Schneelage präpariert und befahren werden.
Auch viele Winterwanderer zog es in die weiße Bergwelt. Langläufer fanden erstmals in der Saison ein großes Angebot vor. Rund 120 Loipenkilometer zogen durch die Höhenlagen der Region, bei überwiegend guten Bedingungen. Nach Schneefällen in der Nacht war der Sonntag dort meist noch besser besucht als der Samstag. Aktuell ist das Loipenangebot auf 150 Kilometer gewachsen.
Die meisten Lifte laufen nun täglich weiter. Kleinere Skigebiete schließen teils während der Woche und planen zum kommenden Wochenende wieder zu öffnen.
Der Flutlichtbetrieb startet jetzt verbreitet. Von dienstags bis samstags ist täglich in mindestens einem Skigebiet abendliches Skifahren und teils auch Rodeln möglich. Das Angebot wird in der Woche besonders von Einheimischen, am Wochenende auch gern von Gästen genutzt. Größere und kleinere Aktionen und Veranstaltungen stehen noch bevor, darunter einige Saisonhöhepunkte.
„Alle blicken hoffnungsvoll und überwiegend optimistisch nach vorn“, so die Wintersport-Arena Sauerland. Das Wetter bleibt kalt, Dienstag und Mittwoch könnte es sogar sonnig werden. Danach melden die Wetterdienste nochmal ein paar Schneeschauer. Das sind Perspektiven, die sowohl Wintersportler als auch Liftbetreiber freuen. Die großen Skigebiete haben inzwischen so viel Schnee produziert, dass sie für die zweite Hochsaison im Februar gut gewappnet sind. Die Loipenskigebiete und die kleinen Skigebiete mit nur wenig oder ohne Beschneiung hoffen, dass die Kälte noch lange bleibt, damit der Schnee erhalten bleibt.
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