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Bad unbefristet geschlossen

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Das Oversum Vital Resort in Winterberg bleibt weiterhin ein Streitobjekt zwischen Stadt und Objekteigentümerin.
Das Oversum Vital Resort in Winterberg bleibt weiterhin ein Streitobjekt zwischen Stadt und Objekteigentümerin.

Die Streitigkeiten zwischen der Oversum-Objekteigentümerin Aquasphere Winterberg GmbH und der Stadt Winterberg scheinen einen vorläufigen, negativen Höhepunkt erreicht zu haben.

Grund dafür sind schwere Anschuldigungen seitens der Eigentümerin bezüglich vermeintlich ausstehender Zahlungen der Stadt Winterberg sowie die Schließung des Bades entgegen anderslautender, öffentlicher Vereinbarungen.

Über die am 2. Mai von der Aquasphere Winterberg GmbH veröffentlichte Pressemitteilung herrschte auch am Tag danach noch Unverständnis und Ärger bei den Verantwortlichen der Stadt Winterberg. Insbesondere der Zeitpunkt der Veröffentlichung habe alle überrascht, erklärte Bürgermeister Werner Eickler, da man sich just zu diesem Zeitpunkt eigentlich auf ein neuerliches Gespräch in der kommenden Woche verständigt hatte.

Doch nicht nur die Art und Weise, sondern auch der Inhalt des Schreibens sorgt bei der Stadt für Kopfschütteln. Enthält die Pressemitteilung doch die Behauptung, dass die Stadt als Mieter des Hallenbades (für die Nutzung durch Schulen und Vereine, das sind insgesamt 45 Stunden pro Woche), der Objekt-Eigentümerin die Summe für die Betriebskosten in Höhe von mehr als 300.000 Euro schulde. Die ausstehende Zahlung sei mit ausschlaggebend dafür, dass das Sportbad seit Mittwoch für unbefristete Zeit geschlossen wurde.

Als „Kehrtwende um 180 Grad“ bezeichnet die Stadt Winterberg wiederum dieses Vorgehen. Völlig überraschend habe die Objekt-Eigentürmerin erklärt, dass sie weder das Sportbecken noch das Lehrschwimmbecken und das Bewegungsbad sowie das Mutter-Kind-Becken betreiben wird noch den Badbereich für das Vereins- und Schulschwimmen betreiben will. Die Aquasphere Winterberg GmbH sei vielmehr der Auffassung, die Stadt Winterberg müsste das Bad selbst und auf eigene Kosten betreiben, so teilt die Stadt in einer Pressemitteilung mit.

Diese Richtungsänderung stehe jedoch in völligem Widerspruch zur jüngst öffentlich und im Beisein des Insolvenzverwalters erklärten Bereitschaft seitens der Objekt-Eigentümerin, den Betrieb ab 1. Mai fortzuführen und die Mitarbeiter der insolventen Vitalresort Winterberg GmbH zu übernehmen.

Die Vorwürfe über die mehr als 300.000 Euro Schulden weist die Stadt vehement zurück und verweist auf die Tatsache, dass sie für das Schul- und Vereinsschwimmen bereits eine Pauschalmiete ausdrücklich „inklusive aller Nebenkosten“ in Höhe von 600.000 Euro pro Jahr bezahle. Damit sei der Badbetrieb einschließlich aller Betriebskosten abgedeckt und die Darstellung der Aquasphere Winterberg GmbH „sachlich falsch“. Es gebe keine Zahlungsrückstände.

Während der Riss zwischen beiden Parteien nun endgültig nicht mehr zu kitten scheint, ist die Stadt darum bemüht, eine Lösung für das Schwimmproblem zu finden. Man wolle sich demnächst mit den Schulen und Vereinen zusammensetzen, um Alternativen wie das Freibad in Siedlinghausen oder den Hillebachsee zu erörtern. (Von Lars Lenneper, l.lenneper@sauerlandkurier.de)

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