„Winterberg Cents“ und Bobbahn auf Tagesordnung im Rat

Winterberg. Mit dem einstimmigen Ratsbeschluss zur Einführung des „Winterberg Cents“ im Rahmen des „Winterberg Fonds“ wurde das erste Schlüsselprojekt „Weiterentwicklung der Tourismusfinanzierung“ auf den Weg gebracht. Dadurch steigt der Kurbeitrag in der Kernstadt Winterberg um 25 Cent von jetzt 2,25 Euro auf 2,50 Euro.
Winterberg liegt, so hieß es, damit im Mittelfeld der touristisch bekannten Urlaubsorte. Die geschätzten Einnahmen von 150.000 Euro sollen nach dem Willen des Projektbeirats für die Geschäftsfeldentwicklung, das Umsetzungsmanagement sowie die Weiterentwicklung der elektronischen Kurkarte, der Sauerland Sommer Card, eingesetzt werden. Der zweite Baustein des „Winterberg Fonds“ wird der „Winterberg Pool“ sein. Dieser soll zur Finanzierung einer mehrjährigen Image- und Marketingkampagne dienen, für die rund 100.000 Euro an privaten Mitteln eingeworben werden sollen. Die Planungskosten für ein Funktionsgebäude am Zielauslauf an der Bobbahn in Winterberg in Höhe von voraussichtlich 190.000 Euro gab der Rat mehrheitlich bei drei Enthaltungen frei. Hinter der jetzigen Videowand in der Ziel-Arena soll ein zweistöckiges Gebäude errichtet werden. Im Untergeschoss sollen sportfachliche notwendige Bedarfe für „Mentaltraining“ und „Abfahrtssimulation“ erfüllt werden.
Des Weiteren sind neben Toiletten noch zwei kleine Lagerräume und ein Hausanschlussraum vorgesehen. Die Planung des Obergeschosses soll den bereits 2010 festgestellten Bedarfen gerecht werden. Hier sollen Räumlichkeiten entstehen, die einerseits ganzjährig den Besuchern, Trainern, Betreuern und sonstigen Personen zur Verfügung stehen und andererseits bei Weltcup-Veranstaltungen als Hospitality-Bereich genutzt werden. Als angemessene Größenordnung werden 250 bestuhlte Plätze angesehen. Diese Größenordnung entspricht im Vergleich zu den anderen Standorten einem mittelgroßen Hospitality-Bereich, welche auch für weitere Nutzungen in Betracht kommt.
„Projekt belastet Haushalt nicht“
Die abschließenden Gespräche zum Kauf des Grundstücks laufen derzeit. Im Rahmen der Sportstättenförderung haben der Bund und das Land bereits seine finanzielle Unterstützung zugesagt. Bei geschätzten Netto-Gesamtkosten von 2,46 Millionen Euro wird von einer Gesamtförderung von rund 1,6 Millionen Euro ausgegangen und ein Eigenanteil von 864.000 Euro erwartet. Abzüglich Sponsorengelder wird bei einer 30-jährigen Abschreibung, mit den entstehenden laufenden Unterhaltungskosten, mit einem Jahresaufwand von rund 49.000 Euro gerechnet. Dementgegen stehen die Einsparung der Zeltmieten für den jetzigen Hospitality-Bereich und die geringeren Aufwendungen im Starthaus 1 sowie geplanten Mehreinnahmen aus dem Verkauf von VIP-Tickets und die Vermietung für Firmenincentives.
Die verbleibenden 15.000 Euro sind aus Betriebskostenzuschüssen zu decken, beziehungsweise aus dem laufenden Betrieb zu erwirtschaften. Während CDU und SPD die Pläne unterstützen, spricht sich die FDP-Fraktion mit Blick auf die Haushaltssicherung kritisch aus. „Das Geld würden wir besser in die Sekundarschule stecken“, so Bernd Kräling (FDP). Bürgermeister Werner Eickler stellte sofort deutlich klar: „Das Projekt belastet unseren Haushalt nicht und unser Tilgungskonzept wird beibehalten. Vergessen dürfen wir auch nicht die daraus resultierenden Aufträge über 2,4 Millionen Euro für unsere heimischen Unternehmen.“ Die endgültige Entscheidung zur Realisierung des Bauvorhabens bleibt dem Rat vorbehalten.