Attendorns „Freiluft-Wohnzimmer“ in neuem Outfit eingeweiht

„Die Operation am Herzen unserer Stadt ist gelungen“. Mit diesen Worten eröffnete Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil die Einweihung des neu gestalteten „Alter Markt“ und des Kirchplatztes bis hin zur angrenzenden „Niederste Straße“.
Attendorn - Noch bis zum Gründonnerstag wurde gearbeitete. „Seit Karsamstag“, freute sich der Bürgermeister, „ist die gute Stube der Stadt Attendorn fertiggestellt und darf wieder mit Leben gefüllt werden.“ „Städtebau ist gelungen“, so der Bürgermeister weiter, „wenn er Menschen zusammenführt.“ Er sprach seine Hoffnung aus, dass der Platz künftig wieder mit Brauchtumsveranstaltungen, dem Weihnachtsmarkt und Sportveranstaltungen wie dem Radrennen in der bevorstehenden Altstadtnacht des TV Attendorn belebt wird.
Nach rund 18 Monaten Bauzeit kann sich das Ergebnis mehr als sehen lassen. „Der Platz wurde erfolgreich zu einem barrierefreien, abwechslungsreichen und multifunktionalen Freiraum umgestaltet und bietet dem Besucher neue, zeitgemäße Qualitäten“, so das Stadtoberhaupt weiter. Hierzu tragen Elemente wie das durchweg helle Steinpflaster, neue Begrünungselemente in Verbindung mit funktionalen Sitzmöglichkeiten, sowie die Akzentbeleuchtung besonderer Gebäude bei. In Summe empfängt das neue „Freiluft-Wohnzimmer“ der Stadt, von dem der Bürgermeister ebenso sprach, die Besucher heller und lichter. Es lädt zum Verweilen ein.
Die Gesamtkosten der Maßnahme in Höhe von 2,2 Millionen Euro, wurden anteilig mit Fördermitteln von Bund und Land bestritten. Pospischil hob die gute und harmonische Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche im Zusammenhang mit der Abstimmung der Baumaßnahmen im Bereich Kirchplatz/Alter Markt hervor. Ebenso lobte er die Geduld der Geschäftstreibenden und Anwohner während der zurückliegenden rund achtzehnmonatigen Bauphase. Darüber hinaus bedankte er sich bei den B.S.L Landschaftsarchitekten aus Soest für die Planung ebenso wie bei der Firma Kebben als maßgeblichem Bauunternehmer. Diese verlegte 4800 Quadratmeter neues Pflaster und setzte 260 neue Treppenstufen im Übergang zum Kirchplatz. Der Bürgermeister betonte, dass mit der Neugestaltung von „Alter Markt“ und „Kirchplatz“ bis hin zur angrenzenden “Niederste Straße“ ein bedeutender Abschnitt des Innenstadtentwicklungskonzeptes fertiggestellt werden konnte.
Damit sei die letzte Großbaustelle in diesem Jahr und gleichermaßen die letzte Baumaßnahme unter Führung von Michael Koch (Amtsleiter/Sachgebietsleiter Tiefbauverwaltung), der dem Ruhestand entgegensieht, abgeschlossen. Auch ihm dankte der Bürgermeister für sein Engagement. Von nun an sollen für den Rest des Jahres 2022 die Feierlichkeiten zum 800-jährigen Stadtjubiläum stehen. Der Ausbau der Wasserstraße steht nach Aussage Pospischils erst für 2023 auf der Agenda. Dechant Andreas Neuser freute sich nach eigenen Angaben über die gelungene Neugestaltung. Er weihte den Platz mit einem Gebet ein und mahnte zum respektvollen Umgang mit dem Kirchplatz, der nicht irgendein Platz, sondern nach wie vor ein Friedhof sei, auf dem viele Generationen Attendorner bestattet wurden.
Die Einweihung markierte den Beginn des diesjährigen Attendorner Frühlingsmarktes, der über das gesamte Wochenende zahlreiche Besucher in die Hansestadt lockte. Nicht nur das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Neben dem verkaufsoffenen Sonntag mit vielen Verkaufsaktionen des Handels, boten Vereine und gemeinnützige Organisationen Aktivitäten und Stände in der Innenstadt an. Darüber hinaus fanden sich zahlreiche Foodtrucks entlang der Finnentroper Straße und auf dem Kinovorplatz ein. Hier kamen große und kleine Besucher kulinarisch ganz und gar auf ihre Kosten. Ob herzhaft oder süß, kalt oder warm, von Käsespätzle über holländische Poffertjes bis hin zu original französischen Tacos, das Angebot war riesig. Von Martina Stracke