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Biekhofer Schützen planen den Guss einer Glocke für ihren Ort

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Von: Andrea Vollmert

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Günter Rotthoff, Peter Nolte, Alexander und Jörg Knifke (v.l.) vom Schützenverein St. Hubertus Biekhofen in der Werkstatt des Glockengießers Schmitt in Brockscheid.
Günter Rotthoff, Peter Nolte, Alexander und Jörg Knifke (v.l.) vom Schützenverein St. Hubertus Biekhofen in der Werkstatt des Glockengießers Schmitt in Brockscheid. © Privat

Im Jahr 2022 feiert die Stadt Attendorn ihr 800-jähriges Bestehen. Im Rahmen dieser Feierlichkeiten wird am 24. Juni mitten auf dem „Alter Markt“ im Herzen Attendorns auf Initiative der Attendoner Zünfte und der Confraternitäten eine Jubiläumglocke gegossen. Diese Glocke soll im Sauerländer Dom aufgehängt werden.

Biekhofen - Zeitgleich wird aber auch eine kleinere Glocke gegossen, die in Biekhofen ihren Platz finden wird. „Als wir vom Vorhaben der Attendorner hörten, waren wir von dem Vorhaben zunächst tief beeindruckt. Einen Glockenguss unter freiem Himmel, mit Publikum und im Herzen unserer Altstadt durchzuführen, erfordert nicht nur eine Menge Organisationsgeschick, sondern auch eine Vision und viele helfende Hände“, sind sich die Verantwortlichen aus Biekhofen sicher. Der kleine Kreis, bestehend aus Mitgliedern des Schützenvereins St. Hubertus, war so begeistert, dass die Idee aufkam, sich dem Vorhaben anzuschließen. „Langsam aber sicher kam auch ein zweiter Gedanke auf, der uns nicht losgelassen hat: Hatte Biekhofen nicht auch mal eine Glocke im Dorf?“

Aus der Frage eines einzelnen wurden die Fragen vieler. „Schließlich hatten wir Gewissheit: Biekhofen hatte mal eine Schule und über dieser Schule hing eine Glocke“, wissen die Biekhofer nach einigen Recherchen. 1931 entschied die Regierung jedoch, die Schule in Biekhofen aufzulösen und die Kinder zunächst in den Attendorner Schulen gastweise unterzubringen.

Die Glocke wurde von den Hausbesitzern, der Familie Sangermann, aufbewahrt und in Ehren gehalten. Im Jahr 1990 wurde die Glocke schließlich als Geschenk an das Südsauerlandmuseum übergeben. Hier wurde sie zunächst archiviert, ausgestellt und kurz darauf mit der Ortschaft Vasbach (Gemeinde Kirchhundem) getauscht. „Somit ist die Glocke für Biekhofen verloren“, sind die Schützen traurig.

Glockengießer Christoph Schmitt erklärt den Biekhofern und den Attendornern in seiner Werkstatt in Brockscheid sein Handwerk.
Glockengießer Christoph Schmitt erklärt den Biekhofern und den Attendornern in seiner Werkstatt in Brockscheid sein Handwerk. © Privat

Unter dem Motto „Eintracht ist ein festes Band, hält zusammen Leut und Land“ haben die Biekhofer Schützen nun alles in Bewegung gesetzt, um wieder eine eigene Glocke zu bekommen. „Aus diesem Grund möchten wir uns unseren Freunden aus Attendorn anschließen und eine eigene Hubertusglocke auf dem ,Alter Markt’ gießen lassen, die auf dem First unseres Vereinshauses installiert wird“, so die engagierten Biekhofer.

Emblem des heiligen Hubertus auf der Glocke

Auf dem Unikat wird das vorher genannte Motto zu sehen sein Der Leitspruch ist ebenfalls auf der Fahne der Schützen zu finden. Außerdem wird das Emblem des heiligen Hubertus dargestellt sein. Als Vorlage für dieses Element dient ein Design, das der verstorbenen Biekhofener Künstler Karl-Josef Hoffmann zum 50-jährigen Jubiläum des Schützenvereins im Jahr 1988 entworfen hat. Das Logo ist auf einer Bronzeplakette verewigt. Zudem werden auf der Glocke vier Weihekreuze zu sehen sein.

Die Biekhofer Schützen finanzieren einen Teil der Kosten über ein Crowdfunding-Projekt der Volksbank Bigge-Lenne.

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