Selbst wenn nur als krank deklarierte Bäume der Axt zum Opfer fallen sollen, fragt man sich, ob eine Neugestaltung der Wälle überhaupt notwendig ist. So erwartet die Stadt Attendorn von dem Innenstadtentwicklungskonzept eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität und eine Verbesserung der Beleuchtung. Letztendlich steht da noch eine fünfzigprozentige Förderung im Raum, die bis September beantragt werden muss.
Da muss man sich die Frage gefallen lassen: Sind die Wälle in ihrer jetzigen Form mit ihren teilweisen durch dichten Baumbewuchs grünen Dächern nicht jetzt schon ein Alleinstellungsmerkmal für eine Erholungsoase mitten in der Stadt? Wo sonst aktuell blanke Betonflächen dominieren (siehe Klosterplatz und Alter Markt), spendet gerade der Baumbewuchs an den Wällen Schatten, dienen der Kühlung der Umgebung, filtern die Abgase und bieten einen Lebensraum für Vögel und nützlichen Insekten.
Und genau dieses gilt es der ins Leben gerufenen Initiative zu erhalten. Auch in Zeiten des gerade merkbaren Klimawandels ist die ökologische Bedeutung eines grünen Ringes in Attendorn nicht zu verachten.
Hierzu wurde auch bereits ein Bürgerantrag beim Bürgermeister der Stadt Attendorn einbracht, mit der Aufforderung, jeden einzelnen Baum in den Vordergrund der Entscheidung zu stellen, um Fällungen zu vermeiden und gesunde Bäume bei den Baumaßnahmen zu erhalten. Explizit wird auch darauf hingewiesen, dass wenn durch geschädigte Bäume eine Gefahr für Leib und Leben ausgeht, diese natürlich gefällt und ersetzt werden müssen.
Den genauen Wortlaut des Bürgerantrags sowie weiterführende Informationen findet man auf der von der Initiative eigens geschalteten Seite www.stadtentwicklung-attendorn.de.
Damit die Bürger ein Gefühl bekommen, wie viele Bäume tatsächlich von der Fällung bedroht sind, wurde unter Mithilfe von ca. 30 Gleichgesinnten am Mittwochabend jeder betroffene Baum mit einem Hinweisschild versehen. Auf jedem Schild, unter verschieden formulierten Hilferufen, die Internetadresse des Bürgerantrages, auch als QR-Code. Mit der Hoffnung, dass interessierte Mitmenschen sich direkt informieren können. Schließlich gilt es, jeden zu diesem Thema zu sensibilisieren, Diskussionen anzuregen, auch mit den jeweils zuständigen Stadtverordneten, um den Erhalt der Bäume als vorrangiges Ziel zu erreichen.