Einer, der die Entwicklungen mit großer Sorge verfolgt, ist derweil Jürgen Schüttler. Seit über 25 Jahren ist er CDU-Mitglied und warnt: „Die Spaltung ist vorprogrammiert, wenn nicht endlich der Stadtverband mit den entsprechenden Gruppierungen ihrer Führungsverantwortung gerecht werden und nicht ihr eigenes Süppchen kochen.“ Die öffentlichen Verunglimpfungen durch den Ortsverband Ennest seien ihm „einfach zuwider“, findet Schüttler– „gerade weil ein Vorstandsmitglied dort, auch eine führende Funktion im Stadtverband innehat.“ Schüttler fordert: „Geht in die Ursachenforschung. Das Problem liegt tiefer. Die Spaltung der Fraktion ist nur eine Folge davon. Fangt endlich an, werdet eurer Führungsverantwortung gerecht und findet eine Lösung.“
Wie allerdings so eine Lösung aussehen kann, ist im Moment völlig unklar. In der kommenden Woche stehen in Attendorn erst der Planungsausschuss am Montag und am Mittwoch der Hauptausschuss an. In diesen Sitzungen nehmen die UfA-Gründer noch gemeinsam mit den verbliebenen CDU-Vertretern als CDU teil.
Spannend wird sein, wie es dann nach der Ratssitzung am 21. September weitergeht. Dabei werden die Ausschüsse aufgelöst und neu gebildet, sodass die UfA eigene Sitze bekommt. Wieviele es in welchem Gremium sein werden, bestimmen die Fraktionen im besten Fall unter sich, im anderen Fall kommt das Wahlverfahren der Wahlverordnung zur Anwendung. Dezernent Christoph Hesse erklärt: „Die Sitze werden entsprechend der Kräfteverhältnisse verteilt.“ Derzeit entfallen 15 der 38 Sitze im Rat auf die CDU-Fraktion. Von diesen 15 Personen sind nun sieben in die UfA übergesiedelt – also etwas weniger als die Hälfte. In diesem Verhältnis müssten sich CDU und UfA also künftig auch die Sitze in den Ausschüssen aufteilen.
Wohlgemerkt hat die künftige UfA-Fraktion ihre Sitze in den Ausschüssen der CDU beziehungsweise deren Wählern aus dem Jahr 2020 zu verdanken. Das gilt insbesondere für vier der sieben UfA-Gründer: Sascha Koch, Thorsten Wurm, Markus Harnischmacher und Manuel Thys haben es nämlich nicht über das Direktmandat, sondern über die allgemeinen CDU-Stimmen und damit die Reserveliste in den Rat geschafft.