Spektakuläre Umhüllung soll Größe verdeutlichen

BI pro Eckenbachtal plant Aktionstag — Gutachten diskutiert
Biekhofen. (aleu)
Mit einer spektakulären "Ver-/Umhüllungsaktion" will die Attendorner "Bürgerinitiative zur Erhaltung des Eckenbachtals" am Samstag, 14. April, der Bevölkerung die Dimensionen des drohenden Industriegebietes vor Augen führen. Dazu werden die Umrisse der geplanten Fläche mit einer Größe von 400.000 Quadratmetern mit Alufolie sichtbar gemacht.
Das bedeutet, dass die Mitglieder der Bürgerinitiative 15 Kilometer Alufolie mit einem Gesamtgewicht von mehr als 600 kg auslegen müssen. Bei der Versammlung der BI am Dienstag im Vereinshaus Biekhofen präsentierte Wendelin Heinemann eine Rolle des Arbeitsmaterials und erklärte Einzelheiten des Vorhabens: "Christo hat den Reichstag verhüllt, also schaffen wir das auch mit dem Eckenbachtal", erklärte Heinemann die Entstehung seiner Idee. Die Alufolie erhielt die Initiative als Ausschussware aus der Industrie.
Am 14. April beginnen zehn Teams à vier Personen um 9 Uhr, die Folie auszurollen, gegen 11 Uhr sollte die Darstellung des drohenden Industriegebietes abgeschlossen sein. Das Gut Ramacher lädt an diesem Samstag zum Volksfest ein. Die Besucher werden mit einem Wechsel von Industriegeräuschen und Vivaldis "Vier Jahreszeiten" konfrontiert.
Die markierte Fläche wird unter anderem von Biekhofen, Neu-Listernohl, dem Biggedamm und der Burg Schnellenberg gut sichtbar sein. Die BI ist an einigen dieser Stellen und am Gut Ramacher mit Informationsständen vertreten. Um 17 Uhr wird die Alufolie wieder entfernt und recycelt.
"Für diese Aktion brauchen wir jeden Mann und jede Frau", appellierte Uta Espinosa bei der Versammlung an die Anwesenden. Es zeigte sich schnell, wie sehr die Mitglieder hinter ihrer Initiative stehen: Die Helferlisten waren schnell mit Namen gefüllt.
Zuvor hatte Dr. Harald Mark, Gutachter von Dr. Jürgen Ramacher, Auskünfte über die naturwissenschaftlichen Ergebnisse seines Gutachtens gegeben. Mit der Aussage, "es gibt eine ganze Reihe von Gründen, die gegen ein Gewerbegebiet im Eckenbachtal sprechen", ermutigte Mark die Mitglieder der Bürgerinitiative. Vor allem die Auswirkungen auf Klima und Grundwasser seien nicht zu unterschätzen. Natürlich stand die Frage nach Enteignung im Raum. Hier erklärte Mark, dass eine Enteignung nur möglich sei , wenn sehr viele rechtliche Voraussetzungen erfüllt würden. Ein Enteignungsprozess könne etwa fünf Jahr dauern, wodurch die schnelle Verfügbarkeit von Industriefläche nicht gegeben sei.