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Waldbrand in Attendorn: „Es war ein Knochenjob, aber er hat sich gelohnt!“

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Von: Andrea Vollmert, Hannah Decke

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Die Feuerwehr ist im Kreis Olpe im Großeinsatz. Seit Mittwochabend kämpfen die Einsatzkräfte gegen einen Waldbrand in sehr einem unwegsamen Gelände in Attendorn.

Update vom 15. August, 14 Uhr: Die Feuerwehr Attendorn gibt zum Abschluss der Löscharbeiten folgende Presseerklärung heraus: „Der Waldbrand, der seit Mittwochabend über 250 Einsatzkräfte beschäftigt hat, konnte am Freitagnachmittag endgültig gelöscht werden. Bis 10 Uhr am Samstagmorgen war zudem permanent eine Brandwache vor Ort. Die Aufräumarbeiten dauerten allerdings noch bis zum Samstagmittag an, so dass sich die Einsatzdauer auf 65 Stunden summierte. Mehrere Kilometer Schläuche mussten - zum Teil aus unwegsamen Gelände - zurückgebaut werden. Dazu kamen zahlreiche transportable Löschwasserbehälter, Pumpen, Armaturen, Beleuchtungseinheiten, Verpflegungsstationen, usw. Nun gilt es, die über 80 eingesetzten Fahrzeuge und Gerätschaften wieder in den ,Normalzustand‘ zu bringen. Dazu werden an den einzelnen Standorten noch zahlreiche Arbeitseinsätze notwendig sein, um alles wieder von Staub und Schmutz zu reinigen.“

Update vom 12. August, 10.10 Uhr: Die Feuerwehr der Stadt Attendorn erklärt: „Seit fast 38 Stunden läuft ein Waldbrandeinsatz in einem Waldgebiet oberhalb der Burg Schnellenberg, unweit der L697. Das Feuer war zwar nach etwa sieben Stunden so weit in der Gewalt der Einsatzkräfte, dass keine akute Ausbreitungsgefahr mehr bestand, dennoch sind auch jetzt noch Nachlöscharbeiten erforderlich.

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Die Nachlöscharbeiten dauern an: Noch immer sind rund 20 Einsatzkräfte damit beschäftigt, die Glutnester zu finden und zu löschen. © Kai Osthoff

Immer wieder flammen einzelne Glutnester auf, zu groß ist die Gefahr, dass gegebenenfalls der Wind einzelne Funken in die angrenzenden toten und knochentrockenen Bereiche treibt. Aus diesem Grund sind wir immer noch mit gut 20 Kräften im permanenten Wechsel vor Ort. Auch heute kommt ein Mulchgerät aus der Forstwirtschaft zum Einsatz um den Boden aufzuarbeiten und tiefe Glutnester freizulegen. Dazu kommt, dass ein Großteil des verwendeten Schlauchmaterials noch nicht zurückgenommen wurde, was im weiteren Verlauf auch noch viel Arbeit sein wird.
Schon jetzt bedanken wir uns bei allen beteiligten Kräften der Feuerwehren aus dem Kreis Olpe und aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein, beim Rettungsdienst und dem DRK, beim THW und bei der DLRG, der Landespolizei, den Landwirten mit ihren Fässern, den hinzugezogenen privaten Dienstleistern, allen beteiligten Behörden und bei allen die wir jetzt in dieser ersten Aufzählung vergessen haben. Es war ein Knochenjob, aber er hat sich gelohnt!“

Update vom 11. August, 14.30 Uhr: Noch immer laufen die Nachlöscharbeiten auf der 40.000 Quadratmeter großen Waldbrandfläche im Süd-Osten von Attendorn. Ein so genannter Mulcher hat eine sechs Meter breite Schneise rund um das Gebiet umgewälzt, um eventuelle Glutnester an die Oberfläche zu holen. Der Polizeihubschrauber wässert den Bereich weiter aus der Luft. Außerdem sind laut Feuerwehr-Pressesprecher Christian Schnatz zahlreiche Feuerwehrkräfte weiter dabei mit Spitzhacken und Schüppen Glutnester zu entdecken und zu löschen. „Wir werden sicher noch bis in die Abendstundenvor Ort sein“, erklärt Schnatz im Gespräch mit dem SauerlandKurier. Ob es in der Nacht eine Brandwache geben wird, steht derzeit noch nicht fest.

Die Heldener Straße - die L697 - zwischen Hagebau auf Attendorner Seite und dem Ort Helden ist weiterhin komplett für den Verkehr gesperrt, so dass die Einsatzfahrzeuge und die noch immer unterstützenden Trecker gefahrlos den Nachschub des Löschwassers sicherstellen können.

Update vom 11. August, 11 Uhr: Mittlerweile konnte das vom Waldbrand betroffene Gebiet in Attendorn durch einen Drohneneinsatz auf noch vorhandene Glutnester untersucht werden. Zum Teil sind diese Glutnester sogar unterirdisch und nur durch eine integrierte Wärmebildkamera zu lokalisieren.

StadtAttendorn
LandkreisKreis Olpe
Einwohner24.207

Die Daten gingen direkt an einen Hubschrauber der Feuerwehr. Der ist mit einem großen Beutel ausgestattet, der Wasser aus dem Ahauser Stausee aufnehmen und gezielt die Glutnester löschen kann.

Der Waldbrand in Attendorn hat sich auf einer Fläche von etwa 40.000 Quadratmetern ausgebreitet und war weit über die Stadt hinaus sichtbar.
Der Waldbrand in Attendorn hat sich auf einer Fläche von etwa 40.000 Quadratmetern ausgebreitet und war weit über die Stadt hinaus sichtbar. © FFW Olpe

Durch den Einsatz der Drohne ist nun auch das Ausmaß etwas genauer zu beziffern: Die betroffene Fläche hat in etwa eine Größe von 200 mal 200 Meter.

Waldbrand Attendorn Hubschrauber Löscharbeiten
Ein Hubschrauber ist im Lösch-Einsatz, um die letzten Glutnester zu löschen. © Kai Osthoff

In der Nacht haben zehn Landwirte mit Treckern und Güllefässern die Löscharbeiten unterstützt, da sie in dem schlecht zugänglichen Gelände näher an den Brandherd heran kamen. Die Fässer wurden aus der Bigge im Bereich der Aral-Tankstelle befüllt. Die Feuerwehr hat Becken mit dem angelieferten Wasser gefüllt, das dann über Pumpen bis an das Feuer geleitet werden konnte.

Waldbrand Attendorn Löscharbeiten Landwirte Trecker
Attendorner Landwirte haben mit Treckern und Güllefässern die Löscharbeiten vor Ort unterstützt. © Kai Osthoff

Waldbrand in Attendorn: Feuer unter Kontrolle

Erstmeldung vom 11. August, 7.20 Uhr: Attendorn - Am Mittwoch um 20.20 Uhr wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr Attendorn alarmiert, teilte Sprecher Christian Schnatz auf Anfrage mit. Oberhalb der Burg Schnellenberg am Rande der Stand brach am Mittwochabend ein Feuer aus. „In sehr unwegsamem Gelände“, so der Hauptbrandmeister.

Waldbrand in Attendorn: Feuerwehr im Großeinsatz - „extrem steile Hanglage“

Die Größe des Waldbrandes sei schwer abzuschätzen, erklärt Schnatz. Bislang kämpften die Einsatzkräfte hauptsächlich im Dunkeln gegen die Flammen. Hinzu kommt: „Wir haben dort eine extrem steile Hanglage“, so der Feuerwehrsprecher. Ohne einen Feldweg in der Nähe hätten sich die Einsatzkräfte erst einmal mit Motorsägen Platz verschaffen müssen. Grob schätzt Schnatz die Fläche auf 30.000 Quadratmeter.

Über diese Zwischenbecken gelang das Wasser mit Pumpen an die Brandstelle.
Über diese Zwischenbecken gelang das Wasser mit Pumpen an die Brandstelle. © FFW Olpe

Laut Christian Schnatz konnte eine weitere Brandausbreitung bislang verhindert werden. Das Feuer konnte in der Nacht unter Kontrolle gebracht werden. Aber noch immer ist die Feuerwehr im Einsatz. „Ich gehe davon aus, dass uns das den ganzen Tag noch beschäftigen wird“, schätzt der Sprecher.

Waldbrand in Attendorn: 250 Einsatzkräfte vor Ort - Hubschrauber in der Luft

Zu Spitzenzeiten waren rund 250 Einsatzkräfte vor Ort. Nahezu alle Feuerwehren aus den Kommunen im Kreis Olpe waren und sind in Attendorn im Einsatz. Die Feuerwehr Siegen löste die hiesigen Kräfte in der Nacht ab, um ihnen eine kleine Verschnaufpause zu gönnen.

Auch die Polizei unterstützte die Löscharbeiten. Laut Schnatz verschaffte sich nach Mitternacht ein Helikopter der Polizei mithilfe einer Wärmebildkamera einen Überblick über die Lage.

Eine Gefahr für Anwohner besteht nicht.

Wir berichten weiter.

Ende Juli beschäftigte ein Waldbrand im benachbarten Hochsauerlandkreis hunderte Einsatzkräfte. Die Feuerwehr kämpfte gegen ein Feuer in Sundern-Stemel, das sich auf einer Fläche von 115.000 Quadratmetern ausgebreitet hatte.

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