Das sagen Schulen im Kreis Olpe zum neuen Beschluss

Es soll Schluss sein mit der Maske in den Schulen und das schon ab dem heutigen Samstag, 2. April.
Kreis Olpe - Das Schulministerium NRW setzte die Schulen bereits Mitte März in der Rundmail darüber in Kenntnis, dass es in der letzten Schulwoche vor den Osterferien keine rechtliche Grundlage mehr für das Tragen einer Maske im Unterricht gebe. Zwar bestehe die Möglichkeit, dass die Schüler weiterhin freiwillig die Maske tragen, allerdings stellen viele Schüler, Eltern und Schulen zu Recht in Frage, warum die Maske, als einfachster Schutz vor dem Virus, gestrichen werden soll.
Manuel Cordes, Schulleiter der St.-Franziskus-Schule in Olpe, hat Zweifel bei der Abschaffung einer Maskenpflicht: „Es ist eine gesetzliche Vorgabe, was bedeutet, dass jeder der keine Maske mehr tragen will, das tun kann.“ Dennoch sei es sicherlich sinnvoll, sich weiterhin zu schützen und die Maske biete eine gute und einfache Möglichkeit für guten Schutz, führt er aus.
Appell an Schüler
Auch die St.-Ursula-Schulen wollen weiterhin auf eine freiwillige Maskenpflicht in Gymnasium und Realschule setzen. In einer offiziellen Mitteilung auf der Homepage sprechen diese eine explizite Empfehlung aus, weiterhin medizinische oder FFP2-Masken im Unterricht zu tragen. Anna Seidel, Konrektorin der St.-Ursula-Realschule, erklärt diese Empfehlung so: „Bei der aktuellen Infektionslage ist es hilfreich, sich durch das Tragen der Maske auch selbst zu schützen. Mit dem Appell an Schüler, Eltern und Lehrkräfte wollen wir einen solidarischen Beitrag dazu leisten, dass alle die bevorstehenden Osterferien gesund und unbeschwert genießen können.“ Auch das Erzbistum Paderborn, welches als Schulträger der Attendorner-Ursulinen-Schulen fungiert, begrüße das freiwillige Tragen der Masken und unterstütze den Appell der Schulleitung.
In Gesprächen mit Schülern wird zudem deutlich, dass diese weiterhin dazu bereit sind, die Masken zu tragen. Lediglich bei Arbeiten und Tests wäre es schön, wenn man die Maske abnehmen könne, da man sich unter der Maske nicht so gut konzentrieren könne.
Risiko minimieren
Für die Schulleitung der St.-Franziskus-Schule steht unabhängig von Arbeiten und Tests fest, dass eine Maskenpflicht unter den Schülern nicht so problematisch sei, wie es häufig von außen angesehen werde. „Die Maskenpflicht gab uns bisher eine große Sicherheit im Schulalltag, jetzt müssen wir wieder vermehrt auf andere Maßnahmen setzen, um das Risiko zu minimieren. In der Übergangszeit werden Lüften und feste Sitzordnungen wieder verstärkt angewendet. Der Unterricht selbst wird sich durch den Wegfall allerdings nicht ändern.“
Viele Eltern wurden bereits durch die Schulen per Mail über das weitere Vorgehen vor Ort informiert. Doch auch hier halten die meisten die neuen Maßnahmen nicht für sinnvoll, da die Maske eine sehr einfache Möglichkeit sei, sich vor Infektionen zu schützen. Man werde die eigenen Kinder weiterhin mit Maske in die Schule schicken.
Von einem ähnlichen Eindruck berichtet auch Manuel Cordes: „Viele Schüler wollen die Maske auch weiterhin tragen, um sich und auch Angehörige zu schützen. Viele Schüler und Lehrkräfte sind vermutlich durch den Wegfall der Maskenpflicht beunruhigt, deshalb legen wir besonders Wert darauf, dass die Sorgen und Wünsche der Anwesenden berücksichtigt werden.“
Auch das Städtische Gymnasium in Olpe wird weiterhin auf das freiwillige Tragen der Masken setzen. Schulleiter Holger Köster bestätigt: „Ich gehe davon aus, dass große Teile unsere Schulgemeinde weiterhin Masken tragen werden, um ein schönes und gesundes Osterfest zu haben. Wir als Lehrer haben da natürlich eine Vorbildfunktion und werden das den Schülern so auch vorleben.“ Es habe zu Beginn der Pandemie vereinzelt Anmerkungen gegeben, dass eine Maskenpflicht nicht so angebracht wäre, man werde nun sehen, inwieweit sich hier ein Spannungsfeld auch unter den Schülern ergebe. „Wir werden auch noch einmal dahingehend sensibilisieren, dass ausreichend gelüftet wird, allerdings wurde mir bereits von Schülern und Lehrern zurückgemeldet, dass man die Maske weiterhin tragen wolle“, erklärt Holger Köster abschließend.
Von Lennard Stracke