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197 Paar Kinderschuhe stehen für 197 getötete Kinder

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Von: Inge Schleining

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Protestaktion Drolshagen Bonn russisches Konsulat
197 Paar Kinderschuhe sollten auf das Leid der Kinder im Ukraine-Krieg aufmerksam machen. © Privat

197 Paar Kinderschuhe – stellvertretend für 197 getötete Kinder in der Ukraine – standen am Karfreitag vor dem russischen Konsulat in Bonn. Sie sollten aufmerksam machen auf das Leid, das die Kinder im Krieg in der Ukraine erfahren. Organisiert hat diesen Protest der Drolshagener Alex Hoffmann.

Drolshagen/Bonn - Vor 23 Jahren ist Alex Hoffmann mit seiner Familie von Kiew nach Deutschland gekommen, besuchte die Schule in Olpe und hat mittlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft. Er hat immer noch Verbindungen in die Ukraine, erfährt aus erster Hand von den Zuständen im Land. „Ich kann der ganzen Sache nicht gleichgültig gegenüberstehen“, sagt Hoffmann. Und so organisierte er die Aktion. Er sammelte Kinderschuhe, 197 Paar, die meisten stammen aus Olpe und Drolshagen. Eine Familie hat die Schuhe ihres 6-jährigen verstorbenen Sohnes gespendet, „es ist sehr bewegend, sehr berührend“, so Hoffmann.

Diese Schuhe haben Hoffmann und seine etwa 25 Unterstützer am Karfreitag vor dem russischen Konsulat in Bonn aufgestellt. Mit dabei waren Menschen aus Köln und Bonn, begleitet wurden sie von einem kleinen Polizeiaufgebot. Aber: „Es war alles sehr friedlich“, die Demonstranten haben versucht, mit Passanten ins Gespräch zu kommen und auf die Situation der Kinder aufmerksam zu machen.

„Ich möchte die Aufmerksamkeit auf das Töten der unschuldigen Kinder lenken. Ich bin selbst Vater, ich habe zwei Kinder, die ich über alles liebe. Das, was in der Ukraine passiert, zerreißt mir das Herz“, rief Hoffmann in sein Megaphon. Dabei ist die Dunkelziffer der ermordeten Kinder sicherlich weitaus größer.

„Der Anblick der vielen Kinderschuhe war sehr berührend, sehr bewegend“ – einen Eindruck von der Aktion bekommt man im YouTube-Video (https://youtu.be/KM6Uc666fB8).

Ein Dankeschön richtet Hoffmann an die vielen Unterstützer seiner Aktion, die die Schuhe gespendet haben. Generell sei die Hilfsbereitschaft im Kreis sehr groß, viele Flüchtlinge seien bereits hier angekommen und gut aufgenommen worden. Auch die Eltern von Alex Hoffmann beherbergen eine Familie mit zwei Kindern aus der Westukraine.

Zur Zeit plant Hoffmann eine ähnliche Aktion vor der russischen Botschaft in Berlin, anschließend sollen die Schuhe an die Aktion „Save the Children“ gespendet werden.

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