Es geht um „sehr große Fläche“, wie Bürgermeister Ulrich Berghof im Gespräch mit dem SauerlandKurier erklärt. Um genau zu sein: um 200 Hektar, was der Fläche von rund 280 Fußballfeldern entspricht. Diese meist gerodeten Wald-Flächen befinden sich zwischen Gelslingen, Dirkingen, Benolpe und Husten. Einige Grundstücke hier gehören der Stadt, andere Privateigentümern. Mehrere dieser Eigentümer haben bereits in Gesprächen mit der Stadt signalisiert, dass sie durchaus bereit wären, bei den Plänen für einen Windpark mitzuwirken. Weitere Grundstücksbesitzer in diesen Bereichen werden gebeten, sich bei der Stadt zu melden. Eventuell könne die Untersuchungsfläche für den Windpark so noch erweitert werden – auf maximal 300 Hektar und damit rund 420 Fußballfelder.
Was am Ende von diesem Riesenareal tatsächlich für Windräder genutzt werden kann, muss sich zeigen. Auf einigen dieser Flächen stehen noch Laubwälder, womit sie durchs Raster fallen. Auf weiteren Gebieten werden mit großer Sicherheit artenschutzrechtliche Gründe gegen Windräder sprechen. Rotmilane, Haselmäuse, Fledermäuse – Tiere wie diese dürfen nicht beeinträchtigt oder müssten umgesiedelt werden.
Wie genau die Lage vor Ort ist, soll ein artenschutzrechtliches Gutachten klären. Dieses ist bereits in Auftrag gegeben. Ergebnisse erwartet Bürgermeister Berghof in rund einem Jahr, weil so lange der Zeitraum dauert, in dem Experten das Gebiet untersuchen.
In der Zwischenzeit will die Stadt eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (kurz GbR) gründen, die den Namen „Erste Drolshagener Wind-GbR“ tragen soll. Hier sollen und können Grundstückseigentümer und Anlieger Mitglied werden. Die Stadt verspricht sich davon Planungssicherheit, weil Grundstückseigentümer durch den Eintritt zusichern, dass sie ihre Flächen für fünf Jahre an keinen externen Investor abgeben. Und die Bürger sollen profitieren, indem sie nicht nur gegebenenfalls Grundstückspacht, sondern auch die Erlöse aus dem Windpark kassieren oder Vereinsspenden erhalten können. „Das soll Akzeptanz schaffen und kann den Schmerz beim Anblick einer Windenergieanlage lindern“, erklärt Bürgermeister Berghof.
Wie geht es jetzt weiter? Wahrscheinlich schon in der nächsten Stadtverordnetenversammlung Anfang Februar könnte die GbR gegründet werden. Währenddessen werden weiterhin Grundstücke im betroffenen Gebiet gesucht. Und dann wird vieles davon abhängen, was die Gutachten ergeben. Bürgermeister Berghof: „Es dauert Jahre, einen derartigen Windpark zu planen und zu errichten.“ Schon jetzt stehe er aber für die Beantwortung erster Fragen unter Tel. 02761/970100, oder per Mail, u.berghof@drolshagen.de, zur Verfügung.