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Eon-Strompreis-Hammer im Kreis Olpe: So sollten Kunden jetzt reagieren

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Von: Sebastian Schulz

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Strompreis
Der Strompreis steigt für Eon-Kunden im Kreis Olpe kräftig an. © Sina Schuldt/dpa

Dieser Preishammer dürfte viele Stromkunden von Eon im Kreis Olpe geschockt haben. Der Kilowattstunden-Preis steigt um 19 Cent. Die gute Nachricht: Es gibt Alternativen.

Kreis Olpe - Wer in den vergangenen Tagen Post vom Energieversorger Eon bekommen hat, dürfte mächtig geschluckt haben. Der Stromanbieter hat in diesen Schreiben eine Preiserhöhung angekündigt. Und die hat es in sich: Statt derzeit rund 31 Cent pro Kilowattstunde sollen die Kunden ab dem 1. Juni rund 50 Cent pro Kilowattstunde zahlen.

Abzocke? Oder eine gerechtfertigte Erhöhung? Und vor allem: Wie sollte man sich als Betroffener nun am besten verhalten? Anne Hausmann kennt sich in ihrer Funktion als Energieberaterin und Leiterin der Verbraucherzentrale Lennestadt bestens aus in dieser Thematik. Sie sagt: Je nachdem, wann Eon den Strom eingekauft habe, könne eine Erhöhung von 19 Cent gerechtfertigt sein oder eben auch nicht. Anhand einer Beispielrechnung hat die Verbraucherzentrale ermittelt, dass Preise bis zu 60 Cent pro Kilowattstunde nachvollziehbar sein können. Eon liegt jetzt bei 50 – was angesichts der Marktpreise trotzdem viel zu hoch ist.

Eon-Strompreis-Hammer im Kreis Olpe: So sollten Kunden jetzt reagieren

Anne Hausmann: „Ich rate auf jeden Fall dazu, sich nach günstigen Alternativen umzuschauen. Es gibt gute und seriöse Anbieter, die günstigere Preise anbieten und über die Vergleichsportale zu finden sind.“ Ein Testlauf der Redaktion bestätigt diese Aussage. Für Lennestadt werden zum Beispiel Tarife angeboten mit Kilowattstundenpreisen von 30, 31 und 32 Cent. Auch wenn der Grundpreis pro Monat bei solchen Tarifen dann oft zwei, drei oder vier Euro höher liegt als bei Eon, bleiben diese Anbieter trotzdem deutlich günstiger. „Selbst mit der Strompreisbremse, die die 49 Cent bei Eon auf 40 Cent reduziert, lohnt sich ein Wechsel. Und man darf ja nicht vergessen, dass die Strompreisbremse auch irgendwann ausläuft.“

Wichtig ist, dass die Nutzer bei den Vergleichsportalen nicht gleich den erstbesten Treffer anklicken. Gerade bei den großen Preisvergleichsportalen sind die ersten beiden Treffer stets gesponsert – erkennbar daran, dass sie farblich hinterlegt sind. Erst danach folgt die tatsächliche Reihenfolge des Suchergebnisses.

Darüber hinaus rät die Expertin auch, alle voreingestellten Suchfilter auszustellen und nicht den Abschlag pro Monat zu vergleichen – hier berechnen manche Anbieter elf, manche zwölf Abschläge –, sondern sich immer in den Details die Kilowattstundenpreise und die Grundgebühr anzusehen. So lassen sich die Tarife am besten vergleichen.

Anne Hausmanns Empfehlung zur Laufzeit: „Am besten einen Jahresvertrag mit Preisgarantie buchen.“ Der Preis sei derzeit so gut – „ich habe keine Glaskugel, aber ich gehe davon aus, dass es nicht mehr viel günstiger wird“, sagt Anne Hausmann.

Einen Grundversorgungsvertrag wie jetzt bei Eon zu kündigen sei kein Problem. Bis die neuen Preise in Kraft treten – also bis zum 1. Juni – besteht ein Sonderkündigungsrecht. Wer das verpasst, kommt aber auch danach alle 14 Tage aus seinem Grundversorgungsvertrag raus.

Weitere Informationen zum Thema gibt die Verbraucherzentrale unter diesem Link.

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