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Drehfunkfeuer gefährdet Pläne

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Von: Friedhelm Tomba

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Der Ortsunionsvorsitzende Meinolf Schröder, Ratsmitglied Martin Hageböck und Bürgermeister Dietmar Heß (v.l.).
Der Ortsunionsvorsitzende Meinolf Schröder, Ratsmitglied Martin Hageböck und Bürgermeister Dietmar Heß (v.l.).

Ostentrop. Das Rezept ist einfach: Man nehme das Thema „Windkraft in der Gemeinde Finnentrop“ mit auf den Ordnungspunkt und schon ist guter Besuch garantiert. So geschehen am Montag in Ostentrop.

Die CDU-Ortsunion unter Vorsitz von Meinolf Schröder und Ratsmitglied Martin Hageböck hatten zur „Ostentroper Runde“ in den Gasthof Melcher geladen.

Bürgermeister Dietmar Heß legte zunächst die erledigten Hausaufgaben der Kommune auf den Tisch. Neun vorläufige Suchräume für geeignete Windparks mit jeweils vier Rädern stünden zur genaueren Untersuchung auf dem Papier, davon sollen am Ende drei übrig bleiben. „Es gilt, Regeln einzuhalten. Sicher ist nur, das wir nicht Nichts machen.“ Heß machte klar, dass der Suchraum 5 (nördlich von Ostentrop) gute Voraussetzungen für Windenergie böte, zumal: „Mit den über 30 Eigentümern gibt es weitgehend Übereinstimmungen.“

Dass es mit der Flächenausweisung jedoch weiterhin schleppend vorangeht, liegt an dem für Heß nicht nachvollziehbaren Handeln der Bezirksregierung. Neben dem vieldiskutierten Standort „Oberbecken“ bringe die Behörde dort nun eine Fläche südlich von Serkenrode mit ins Spiel. „Wirtschaftlich gesehen ist das kein guter Ort“, so der Bürgermeister.

Anders sieht es da im Suchraum 6 B aus, für den es Neuigkeiten gibt. Der designierte Investor des Windparks auf dem Höhenzug von Schöndelt in Richtung Eslohe verspricht der Gemeinde, sie von einem Fehler zu befreien. „Wir müssen eingestehen, dass nach heutigen Erkenntnissen die Windkrafträder in Schöndelt viel zu nahe an die Ortschaft gebaut wurden“, sagte Heß.

Wird aus dem Suchraum 6 eine Konzentrationszone für Windkraft, sollen in Schöndelt zwei Windräder abgebaut werden. Heß machte aber klar, dass bisher keine Firma einen diesbezüglichen Vertrag mit der Gemeinde geschlossen habe. Investoren müssten zudem bis dato unbekannte und schier unüberwindbare Hürden meistern. Das Drehfunkfeuer „Germinghausen“ (Grenzbereich Stadt Plettenberg/Gemeinde Finnentrop, oberhalb von Hülschotten) wird von der Deutschen Flugsicherung betrieben und leitet mit seinen Signalen Flugzeuge richtungsgebend durch die Luft. Heß: „Wie man uns jetzt mitteilte, darf im Radius von 15 Kilometern keine Windkraftanlage gebaut werden. Wenn wir uns dem fügen müssen, ist die ganze Planung hinfällig und die Windparks können nur im oberen Frettertal entstehen.“

Das Hin-und Her um Windenergie in der Gemeinde ist um einen Eintrag reicher. Entmutigen lässt sich der Bürgermeister aber nicht: „Wir werden uns zwar streiten, wo die Anlagen hinkommen, aber nicht mehr, ob sie kommen.“

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