Kleintierzüchter ziehen um

Lenhausen. Das Orakel, ob Huhn oder Ei zuerst da war, interessiert nicht mehr. Es geht um Elementares: Huhn oder Nicht – das ist hier die Frage! Der Kleintierzuchtverein „W 741 Lenhausen und Umgebung“ besteht gerade mal noch aus einer Handvoll Züchtern.
Die Zeiten, als mehr als 1000 Tiere in Aufstellungen in der zum „Freigelände“ umfunktionierten St.-Anna-Schützenhalle präsentiert wurden, sind längst vorbei. Die Unentwegten des Vereins gehen nun neue Wege sagen der einst großen, weiten Kleintierzuchtwelt wohl endgültig Adieu: Die diesjährige Lokalschau der heimischen Züchter findet in einem Zelt in Plettenberg-Pasel statt.
„Wir brauchen die große Schützenhalle in Lenhausen nicht mehr.“ Raphael Spreemann (46, Fretter) erinnert sich mit Wehmut an früher: „Die Alten sterben weg, Nachwuchs kommt nicht herbei. Und Kaninchenzüchter gibt es gar nicht mehr.“ Jannik Jehl aus Rönkhausen ist eine große Ausnahme.
Der 19-jährige Dachdecker liebt die Kleintierzucht. „Ich kann doch nicht den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzen oder Computerspiele machen. Es macht mir Spaß, die Tiere von Geburt bis zur Ausstellung zu hegen und zu pflegen.“
Kein Wunder, dass das „Kleintiergen“ bei dem jungen Mann Einzug gehalten hat: Sein Opa Peter führt die letzten Mohikaner des Vereins als Vorsitzender in eine ungewisse Zukunft.
Mit viel Elan haben die Tierliebhaber am Bürgerhaus in Plettenberg-Pasel ein wetterfestes Zelt aufgebaut. „Wir hoffen, dass wir 100 Tiere zusammenbekommen.“ Neben Hühnern werden auch Enten, Wachteln und Kaninchen zu sehen sein.
Am Samstag, 23. November, ist die Ausstellung zwischen 15 und 19; am Sonntag, 24. November, zwischen 10 und 17 Uhr geöffnet. „Es gibt auch Kaffee und Kuchen. Uns geht es so, wie vielen anderen Vereinen auch: Es geht ums Überleben.“
Das „Gipfeltreffen“ der Kleintiere aus dem Kreis Olpe und dem Märkischen Kreis soll ein Versuch sein, das Hobby wieder mehr publik zu machen.