„Nicht mehr zu retten“: Mächtige Blutbuche soll gefällt werden

Sie gehört zum Ortsbild von Heggen - und das schon seit rund 200 Jahren. Nun soll die Blutbuche am Pfarrhaus gefällt werden - und zwar schon sehr kurzfristig.
Finnentrop-Heggen - Weil sich der Zustand des Baumes in den letzten Jahren deutlich verschlechtert hat, hat die untere Naturschutzbehörde ein Gutachten eines Baumsachverständigen in Auftrag gegeben. „Dieses Gutachten und weitere Kontrolltermine haben klar ergeben: Die Buche ist nicht mehr zu retten“, erklärt Stefanie Gerlach, Sprecherin des Kreises Olpe, in einer Mitteilung.
In ihrem Zustand stelle die mächtige Blutbuche eine „erhebliche Gefahr für die angrenzenden Häuser, den kleinen Park, die viel befahrene Hauptstraße und die Besucherinnen und Besucher des Pfarrgartens“ dar. Jederzeit könnten, so heißt es in der Mitteilung, Kronenteile aus der Buche herausbrechen, auch die Windwurfgefährdung sei erheblich erhöht.
Daher appelliert die untere Naturschutzbehörde eindringlich, das direkte Baumumfeld nicht mehr zu betreten. Der gefährdete Bereich ist durch Flatterband abgesperrt worden, das unbedingt beachtet werden sollte.
„Die kurzfristige Fällung der Blutbuche ist unausweichlich“, heißt es in der Mitteilung weiter. Auch ihr Status als Naturdenkmal im Kreis Olpe hilft da nichts mehr. Naturdenkmäler werden durch die untere Naturschutzbehörde mindestens zweimal jährlich kontrolliert. Bei diesen Untersuchungen hat sich ergeben, wie sehr sich der Zustand des Baumes verschlechtert hat. „Zu erkennen ist dies am Absterben einer Kronenhälfte und der zunehmend schütteren Belaubung“, erklärt Stefanie Gerlach.
Bei der Baumkontrolle im Herbst 2021 wurde der Befall der Buche mit dem aggressiven Schadpilz Riesenporling (Meripilus giganteus) nachgewiesen. „Der Riesenporling hat die Eigenschaft, einen Baum über Verletzungen im Wurzelbereich zu besiedeln. Er zersetzt die Wurzeln an der Unterseite und arbeitet sich dann bis zum Stamm vor. So verliert der Baum mit zunehmendem Befall an Standsicherheit“, heißt es in der Mitteilung.
Zudem sei der Baum von weiteren Schwächepilzen befallen, insbesondere auf der Südostseite des Stammes, aber auch in der Krone. Diese sorgen für einen raschen Abbau des Holzes.
Die Fällung der Blutbuche soll voraussichtlich Mitte August erfolgen. „Der Kirchenvorstand hat beschlossen, im Pfarrgarten einen Großbaum einer trockenheitstoleranteren Sorte nachzupflanzen. So können sich kommende Generationen wieder über einen schattigen Platz zum Verweilen freuen“, schreibt Stefanie Gerlach.