Windkraft: Rat entscheidet über Bauvoranfragen und beschließt hilfsweise Zurückstellung

Finnentrop. Der Bauvoranfrage zur Errichtung von fünf Windenergieanlagen nordöstlich von Lenhausen / östlich Rönkhausen hat der Rat der Gemeinde in einer Sondersitzung einstimmig widersagt.
Damit wolle die Gemeinde auf „Nummer sicher gehen“ , so Heß und verweist zeitgleich auf den noch gültigen Flächennutzungsplan von 1999, „der nicht mehr belastbar“ sei und der aktuellen Entwicklung nicht gerecht werde. Angepeiltes Ziel der Abstimmung ist die Zurückstellung des Antrages beim Kreis Olpe für ein Jahr. Während dieser Zeit werde der Flächennutzungsplan überarbeitet. Nur so könnten „Konzentrationszonen rechtssicher“ beigeholt werden, ergänzte Heß. Ohne Ausweisung von Vorranggebieten seien Genehmigungen in Außenbereichen erstreitbar. Die hilfsweise Zurückstellung sei die beste Option.
Uneinigkeit gab es bei der Bauvoranfrage zur Errichtung von sieben Windkraftanlagen nordwestlich von Serkenrode. Das Plangebiet befindet sich im Anlagenschutzbereich der Flugsicherungsanlage „Germinghausen“. Die Voranfrage beabsichtigt lediglich die Eignung des Gebietes unter luftverkehrsrechtlichen und militärischen Aspekten. Obwohl es laut Heß „keine Grundlage gibt, um hier der Voranfrage zu versagen“, da man sich im Planungsverfahren befände, gab es aus den Fraktionen der SPD, UWG und Für Finnentrop zehn Gegenstimmen. Dietmar Heß signalisierte, dass die Zustimmung für das Verfahren nur so weit erteilt werde, wie es den luftverkehrstechnischen Belangen diene.
Unabhängig vom Ausgang der Ratsbeschlüsse ergriff Ralf Helmig (CDU-Fraktion) die Gelegenheit und äußerte seinen Unmut. Während der gesamten Windkraftdebatte habe er etliche E-Mails mit „anonymen Drohungen“ erhalten. Zudem kritisierte er die Bürger, die sich enttäuscht über die Entscheidungen einiger Politiker gaben und „das, obwohl noch gar keine Anlagen stehen oder entschieden wurde.“ Auch obliege es nicht der Gemeinde Finnentrop über Sinn oder Unsinn der Windkraft zu entscheiden. „Das wird über die Köpfe der Gemeinde hinweg entschieden.“