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Theaterverein Ostentrop präsentiert „Gute Besserung“

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Von: Friedhelm Tomba

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Familie Sommerfeld: Meinolf Schröder, Michael Stell und Marina Illgner präsentieren sich in Höchstform. © Friedhelm Tomba

Ostentrop. Eine starke Gemeinschaftsleistung lässt das gesamte Team des Theatervereins Ostentrop auf einer Welle des Erfolgs durch die Vorstellungen schweben. Bis zum 19. Januar liegt das Zentrum der Gesundheitsreform im „Duarphius“ in Ostentrop, der Schwank „Gute Besserung“ hat sich von der ersten Spielminute an zum Erfolgsstück hoch katapultiert.

Sämtliche Vorstellungen sind ausverkauft, das turbulente Treiben auf der Bühne des Dorfhauses nimmt das Geschehen in einer Arztpraxis zwerchfellerschütternd aufs Korn.

Das Erfolgsrezept des Vereins hat drei wesentliche Gründe. Das ist zunächst Bernd Gombold – der Autor, sein Humor und der Theaterverein sind im Laufe der Jahre zu einer Einheit geworden. Eine weitere Garantie für das Gelingen der Saison ist die große Helferschar im Hintergrund. Vom Feuerwehrmann, der draußen vor der Tür ein Parkchaos verhindert bis hin zum Servicepersonal an der Theke: Das „Allinklusive Angebot“ zeugt vom gelebten Miteinander im Dorf. Schließlich sind da natürlich die Darsteller, die den Personen aus dem Theaterbuch mit eigenwilligen Charakteren urkomisches Leben einhauchen.

Herausheben kann man da „eigentlich“ niemanden – will man jedoch die Sahne vom Kuchen abschlecken, landet man bei Marina Illgner, Meinolf Schröder und Michael Stell. Die „Familie Sommerfeld“, die nahe an der Fernsehfamilie „Klimbim“ angesiedelt ist, macht mit ihrem Auftritt das ohnehin schon schmackhafte Theatergericht zum Gourmethappen.

Rosa Sommerfeld hat das Regiment und schleppt Ehemann und Schwiegervater zur Arztpraxis. Das der Gatte unter seinem Hausdrachen leidet, ist Darsteller Michael Stell anzusehen. Der langjährige Schauspieler ist wieder ganz in seinem Element und grantelt auf der Bühne herum - wie ein Bayer, der kein Bier hat.

Fritz Sommerfeld hat für seine Schwiegertochter „Zornröschen“ überhaupt nichts übrig und schiebt ihre Magenverstimmung auf das allgemeine, schlechte Essen zu Hause. Eine Paraderolle für Meinolf Schröder, dem es als Altmeister gelingt, durch Gestik und Mimik zusätzliche „Effekte“ in das urkomische Spiel hineinzubringen.

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In der Arztpraxis geht es turbulent zu: Luisa o‘Hara, Katharina Schmidt, Lukas Jost und Antonia Wurm in Aktion. © Friedhelm Tomba

Josef Wurm und Luisa o‘Hara treten als Arztehepaar Sommer auf, die Privatpatienten eindeutig bevorzugen. Die Problemzonen von Marlene Sommer („Die Liebe geht – Geld bleibt“) sind die Kassenpatienten.

Die Kranken zweiter Klasse „wehren“ sich gegen die ungleiche Behandlung und Abzocke, in dem sie in Gestalt von Familie Sommerfeld in der Praxis handwerkliche Leistungen gegen „Rezeptgebühr“ erbringen. Handwerkliche Leistungen ganz anderer Art vollbringt einmal mehr Arztdarsteller Josef Wurm, der schon vorweg bei der Begrüßung des Publikums ein kleines Soloprogramm hinlegt. Der smarte Doktor behandelt mit Gefühl und Hingabe Eleonore vom Himmelsberg (Sandra Hillebrand), die es aufgrund ihrer „Brustschmerzen“ gerne und „intensiv“ zum Handauflegen in die Sprechstunde zieht.

In der Arztpraxis geht es drunter und drüber, zumal noch mehr „komische“ Typen das Szenario von Kassen- und Privatpatienten aufmöbeln. Am Ende kommt das heraus, was Josef Wurm in seiner Begrüßungsrede dem Publikum versprach: „Es gibt heute keine Toten, aber drei neue Beziehungen.“

Das Darstellerteam wird von Antonia Wurm, Lukas Jost, Katharina Schmidt, David Hoffmann, Meinolf Hermes, Sabine Rohrmann-Jost und Jürgen Jost komplettiert. Am Freitag, 18., und Samstag, 19. Januar, wird ab 19.30 Uhr wieder im „Duarphius“ behandelt – natürlich vor ausverkauftem Haus.

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