„2021 war gegenüber den Vorjahren wieder deutlich niederschlagsreicher bei dennoch hohen Temperaturen, vor allem im Juni. Damit waren die Grundvoraussetzungen für Gewitter – Feuchtigkeit und heiße Temperaturen – vorhanden, um ein doch deutlich blitzintensiveres Jahr zu registrieren“, sagt Stephan Thern, Leiter des Blitz-Informationsdienstes von Siemens. Deshalb sei die Zahl der Blitzeinschläge deutschlandweit gegenüber dem Jahr 2020 um 23 Prozent gestiegen. Im Kreis Olpe hat es sogar etwa drei Mal so oft geblitzt wie noch im Jahr 2020. Allerdings war 2020 für den Kreis auch ein ausgesprochen blitzarmes Jahr.
2021 war gegenüber den Vorjahren wieder deutlich niederschlagsreicher bei dennoch hohen Temperaturen, vor allem im Juni.
Mit der absoluten Zahl der Blitzeinschläge ist auch die Blitzdichte gestiegen. Mit diesem Wert gibt Blids die Blitzeinschläge pro Quadratkilometer an. 2021 lag der Durchschnittswert für Deutschland bei 1,4 registrierten Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer. Im Vorjahr hatte der Wert bei 1,1 gelegen. Die durchschnittliche Blitzdichte für ganz Deutschland in den letzten zehn Jahren lag bei 1,4.
Der 712 Quadratkilometer große Kreis Olpe wies im Jahr 2021 eine Blitzdichte von 1,22 auf. Damit liegt er auf dem 160. von bundesweit 402 Plätzen. Ein Jahr zuvor hatten pro Quadratkilometer nur 0,45 Blitze eingeschlagen. Der zehnjährige Mittelwert für den Märkischen Kreis liegt übrigens bei 1,63. Vor allem das sehr blitzintensive Jahr 2018 mit einer Blitzdichte von 2,24 hat diesen Wert im Kreis Olpe nach oben getrieben.
Die häufigsten Blitzeinschläge werden in Deutschland übrigens wenig überraschend in den Sommermonaten registriert. 2021 hat es laut Blids im Juni bundesweit fast 257 000 Mal geblitzt, davon alleine am 29. Juni gut 45 000 Mal. Mit einigem Abstand folgte der Monat Juli mit rund 98 500 Blitzen auf Platz zwei. Am seltensten blitzte es 2021 im Februar: nur 43 Mal.
Die deutschlandweit geringste Blitzdichte ermittelte der Siemens-Blitzdienst in Solingen mit weniger als 0,2 Blitzereignissen pro Quadratkilometer. Deutschlands Blitzhochburg ist der oberbayerische Landkreis Starnberg mit 7,6 Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer. „In Starnberg und Umgebung gab es 43 Gewittertage, davon allein 14 im Juni“, sagt Blids-Leiter Thern und glaubt, dass die Nähe zum Alpenrand dort wie auch bei anderen bayerischen Stadt- und Landkreisen ein Hauptgrund für die Blitzhäufigkeit ist.
Im Vergleich der Nachbarländer liegt Deutschland übrigens im Mittelfeld. Die durchschnittliche Blitzdichte für ganz Deutschland in den letzten zehn Jahren lag bei 1,4. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich an Stelle 18 von 43 Ländern. An der Spitze liegt Bosnien-Herzegowina vor Slowenien und Montenegro. Schlusslicht ist Irland, hinter Norwegen und dem Vereinigten Königreich. In Bosnien-Herzegowina gibt es im Schnitt mehr als viermal so viele Einschläge wie in Deutschland und sogar 77 Mal mehr als in Irland.