„Einsatz für die Heimat lohnt sich“

„Gewinner sind alle teilnehmenden Dörfer, denn die Lebensqualität in den Orten wird durch den Wettbewerb erhöht“, sagte Kirchhundems Bürgermeister Andreas Reinery.
Landrat Frank Beckehoff meinte:„Alle Dörfer haben auf hohem Niveau überzeugt.“ Beide brachten es am Mittwochabend bei der Siegerehrung des Kreiswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ in der vollbesetzten Schützenhalle in Albaum auf den Punkt.
Abordnungen der sechs Sieger und Vertreter von 15 weiteren Dörfern, die im Rahmen des Wettbewerbs einen Sonderpreis für unterschiedlichste Aktivitäten errungen haben, nahmen Urkunden und Preisgelder in Höhe von insgesamt 8.250 Euro in Empfang.
An dem Wettbewerb 2014 hatten 104 Dörfer teilgenommen, was einen Spitzenplatz auf Landesebene bedeutet. In seiner Begrüßung hob Landrat Beckehoff den hohen Stellenwert des Wettbewerbs noch einmal hervor, indem er betonte, dass sich der Wettbewerb im Laufe seiner 50-jährigen Geschichte stark verändert habe. Dörfer würden in ihrer heutigen Bedeutung als Wohn- und Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen, als Wirtschaftsstandorte sowie als Kultur- und Erholungsräume erkannt. „Der Dorfwettbewerb hat zudem eine hohe kommunalpolitische Bedeutung, denn Dorfgemeinschaften nehmen öffentliche Aufgaben wahr und unterstützen die soziale Infrastruktur der Gemeinde. Es lohnt, sich für die Heimat einzusetzen. Gemeinsinn und ehrenamtliche Arbeit sind die Grundlagen für ein gelungenes Zusammenleben auf dem Land. Unser Dorf hat Zukunft – und das mit einem ganz dicken Ausrufezeichen“, so beckehoff.
Dank für großes Engagement
Er zitierte zudem Bundeswirtschaftsminister Christian Schmidt, der bei der letztjährigen Siegerehrung auf Bundesebene gesagt hatte: „Die Dörfer sind die Seele des ländlichen Raumes“. Beckehoff bedankte sich bei allen für das große Engagement sowie der Bewertungskommission.
Einen interessanten Vortrag hielt Dr. Lutz Wetzlar von der Dorf- und Regionalentwicklung Altenberge. Der langjährige Vorsitzender der Bewertungskommission des Landeswettbewerbes referierte über die Dorf- und Regionalentwicklung und gab den vielen Besuchern so manchen Tipp.
Anschaulich zeigte Wetzlar auf, wie sich der Charakter der Dörfer und deren Lebensgemeinschaften in den vergangen Jahrzehnten verändert hätten. Der Referent informierte über die Lebensgestaltung der Dörfer und was zukünftig auf deren Einwohner zukommen werde. Entscheidende Elemente für das dörfliche Zusammenleben und die Menschen seien heute, so Wetzlar, unter anderem Geborgenheit, Familie, Bildung, Versorgung, Gesundheit, Mobilität, Sicherheit, Arbeit, Freizeit und Erholung.
„Wichtig sind Familien, denn ohne diese haben Dörfer keine Zukunft, und ein Ziel muss sein, in jedem Alter eine Lebensqualität zu haben.“ Sein Referat endete mit folgender Feststellung: „Alles verändert sich in unseren Dörfern. Ständig. Das ist normal. Erst wenn wir die Veränderungen annehmen und aktiv gestalten, bleibt Gemeinschaft lebendig und Lebensqualität erhalten. Es kommt also ganz darauf an, was wir daraus machen.“
Bei der Siegerehrung zeichnete Landrat Beckehoff folgende Dörfer aus:
Wertung bis 500 Einwohner: 1. Platz und 1000 Euro: Dumicke; 2. Platz und 750 Euro: Rehringhausen; 3. Platz und 500 Euro Schliprüthen
Wertung ab 501 Einwohner: 1. Platz und 1000 Euro: Serkenrode; 2.Platz und 750 Euro: Helden; 3. Platz und 500 Euro: Elben/Scheiderwald
Mit einem Sonderpreis in Höhe von jeweils 250 Euro wurden die Dörfer Albaum, Brachthausen, Deutmecke, Dörnscheid, Germinghausen, Hachen, Hillmicke, Mecklinghausen, Neuenkleusheim, Oberhundem, Oedingen, Rhode, Rhonard, Silberg und Sporke/Hespecke ausgezeichnet.
Die Siegerehrung wurde von dem Alphornbläserkreis Albaum unter der Leitung von Stephan Müller und dem Musikverein Albaum, der von Wolfgang Schulte geleitet wird, musikalisch gestaltet.
Gaby Hildebrandt begeisterte mit einem gelungenen plattdeutschen Vortrag und die Theatergruppe Albaum mit einer humorvollen Sketch-Einlage.
Für eine vorzügliche Ausrichtung sorgten die Albaumer Vereine. (Von Dieter Dörrenbach)