Erfolgreicher Leistungsnachweis der Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Olpe

Was am vergangenen Samstag zunächst wie ein Großeinsatz der Feuerwehr im Gewerbegebiet von Welschen Ennest anmutete, war glücklicherweise in Wirklichkeit der Leistungsnachweis der Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Olpe.
Welschen Ennest – Organisiert wurde dieser vom Arbeitskreis Leistungsnachweis im Kreis Olpe unter der Leitung von Clemens Schürholz aus Drolshagen sowie der ausrichtenden Feuerwehreinheit aus Welschen Ennest.
An mehreren Stationen maßen 21 Feuerwehrgruppen aus dem Kreis Olpe ihre Leistungsfähigkeit im Wettkampf. Unter Leitung des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Thomas Hengstebeck bewerteten 32 Schiedsrichter die teilnehmen Teams nach den Kriterien Schnelligkeit und Umsetzung der Feuerwehrdienstvorschrift 3 (FwDV 3). Bei den Schiedsrichtern handelte es sich um erfahrene Feuerwehrleute, die den Teilnehmenden bereits während der praktischen Übungen wertvolle Tipps und Anregungen für zukünftige Einsätze mit auf den Weg geben konnten.
Bei der Übung Brandeinsatz wurde in einem Brandhaus ein Wohnungsbrand simuliert. Die Feuerwehrgruppen mussten in das verrauchte Brandhaus vordringen ohne zu wissen was sie im Inneren erwartet. Je nach vorliegender Lage, zum Beispiel Fritteusenbrand, Menschenbergung, Gasflaschenfund, mussten die richtigen Maßnahmen eingeleitet werden und auf die richtige technische Ausrüstung zurückgegriffen werden.
An der Station Verkehrsunfall musste die Unfallstelle korrekt abgesichert werden und eine verletzte Person aus einem PKW geborgen werden. Neben dem Feuerwehr-Schiedsrichter beobachtete an dieser Station der Notarzt Dr. Gerhard Runge aus Welschen Ennest die Erste-Hilfe-Maßnahmen der Feuerwehrgruppen mit kritischem Blick.
Die Übung Löschangriff forderte von den Feuerwehrleuten in vorgegebener Zeit den Aufbau einer Wasserversorgung zwischen einer Wasserentnahmestelle und einem rund 100 Meter entfernten Zielfeuer. Je nach Vorgabe der Richter musste der Löschangriff klassisch oder mit einem Sonderlöschrohr durchgeführt werden.
Am Knotenbock mussten die Blauröcke zeigen, dass sie auch die für den Feuerwehrdienst erforderlichen Knoten und Stiche beherrschen und diese in einer vorgegebenen Zeit legen beziehungsweise stechen können. Doch damit nicht genug: Auch die grauen Zellen wurden angestrengt. In einem theoretischen Teil mussten noch schriftliche Fragen beantwortet werden. Auch hierfür stand den Prüflingen nur ein begrenztes Zeitfenster zur Verfügung.
Wie im „echten Leben“ wurden die Einsätze am Vormittag zeitweise durch starken Regen und Hagel erschwert. Als Anerkennung für den erfolgreichen Leistungsnachweis erhielten alle Teilnehmer eine Urkunde sowie ein Feuerwehr-Leistungsabzeichen.
Von der Leistungsfähigkeit der Feuerwehren überzeugten sich vor Ort auch interessierte Bürger. Darunter auch Kirchhundems Bürgermeister Björn Jarosz, der selbst als freiwilliger Feuerwehrmann aktiv ist.
Der letzte Leistungsnachweis der freiwilligen Feuerwehren im Kreis Olpe fand im Jahr 2019 in Elspe statt. Auf Grund der Corona-Pandemie konnten in den darauffolgenden Jahren keine Leistungsnachweise durchgeführt werden. Umso mehr freuten sich die Organisatoren und die ausrichtende Einheit aus Welschen Ennest über den erfolgreichen Ablauf und die Einsatzfreude der einzelnen Feuerwehrgruppen am vergangenen Samstag.
Das Ziel der Veranstaltung praktisches und theoretisches Wissen zu vertiefen sowie die Kameradschaft unter den Gruppen und Staffeln zu fördern wurde dank des großen Engagements aller Teilnehmenden eindrucksvoll erreicht. Hier trafen sich die Kameraden mal abseits von eher seltenen gemeinsamen Einsätzen, Übungen oder Lehrgängen, um in den Erfahrungsaustausch einzutreten und einen netten Tag gemeinsam zu verbringen.
Von Rudolf Strunk