Es dürfte sich hierbei nicht um einen Einzelfall handeln. Zwar gibt es an den größeren Bahnhöfen an der Ruhr-Sieg-Strecke Fahrkartenautomaten, aber an einigen Orten eben auch nicht – konkret nicht in Eichen, Kirchhundem, Littfeld, Meggen, Geisweid, Welschen Ennest und Letmathe. Hier Automaten aufzubauen, sei derzeit nicht geplant, wie ein Bahnsprecher auf Anfrage des SauerlandKurier mitteilte: „Aufgrund von Lieferschwierigkeiten am Weltmarkt und den verbundenen sehr hohen Kosten und den geringen Einsteigerzahlen an diesen Haltepunkten haben wir uns für die Zeit der Notvergabe gemeinsam mit dem NWL [Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe] dagegen entschieden, Automaten in den Zügen oder an den Stationen nachzurüsten.“
Auch der Ticketkauf im Zug sei nicht möglich, wie der Sprecher weiter ausführte: „Technisch sind die vorhandenen Automaten im Zug nicht kompatibel zum Vertriebssystem der Deutschen Bahn, können also nicht genutzt werden.“
Als Möglichkeit bleibe der Online-Kauf oder aber Verkäufe durch Zugbegleiter – also der Weg, den auch Adelbert Schöttes gewählt hatte. Laut Bahnsprecher hätte der Mitarbeiter direkt ein Ticket verkaufen müssen. „Wir bedauern, dass es durch das Verhalten unseres Mitarbeiters zu Irritationen gekommen ist“, heißt es dazu von der Bahn, die sich für den Vorfall bei Adelbert Schöttes entschuldigen möchte.
Falls kein Zugbegleiter an Bord oder dieser nicht greifbar sei, werde Kulanz gewährt. Das sei dann kein „Schwarzfahren“, so der Bahnsprecher.