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Weg zur Kirchhundemer Grundschule wird sicherer

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Von: Inge Schleining

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Fußgängerampel Flaper Straße Kirchhundem
Die Flaper Straße in Kirchhundem wird auf 150 Metern vor und nach der Fußgängerampel von 7 bis 17 Uhr auf Tempo 30 begrenzt. © Inge Schleining

Die Bezirksregierung Arnsberg hat entschieden und den Weg frei gemacht für eine Tempo-30-Zone in der Flaper Straße in Kirchhundem. Damit wird der Schulweg für die Kirchhundemer Grundschüler ein gutes Stück sicherer.

Kirchhundem - Die Grundschule liegt auf dem Kreuzberg, oberhalb der Flaper Straße. Der Schulweg führt für viele Kinder entlang der Flaper Straße oder vom Schützenplatz kommend über die Ampel an der Flaper Straße. Und dies ist schon seit Jahren Thema bei Eltern, Schülern und Lehrern. Denn dieser Schulweg birgt einige Gefahren. Tempo 50 wird vor allem aus Richtung Flape kommend oft missachtet, die Ampel schaltet sehr schnell von Grün auf Rot, auf einer Straßenseite ist der Bürgersteig sehr schmal, Mülltonnen auf dem Bürgersteig und eine Bushaltestelle mit wartenden Fahrgästen sorgen für zusätzliche Engstellen.

Schulleiterin Edith Wagener: „Die Kinder können die Gefahren im Straßenverkehr einfach noch nicht abschätzen“. Schülerlotsen sorgen in Stoßzeiten für Sicherheit an der Ampel, aber eine ständige Aufsicht kann die Schule nicht stemmen.

2021 machte sich eine Verkehrskommission mit – unter anderem – Mitgliedern von Gemeinde, Straßenverkehrsamt, Straßen.NRW und Polizei vor Ort ein Bild von der Situation. Die Gefahrensituation wurde erkannt, aber die Flaper Straße oder L728 ist eine Landesstraße und somit Ländersache. Aber: Die Ampelschaltung wurde verlängert, ein Smiley-Zeichen zur Geschwindigkeitsanzeige genehmigt.

Eine Messaktion zeigte, dass die Geschwindigkeit nicht nur subjektiv als zu hoch empfunden wird, sondern tatsächlich zu hoch ist. Im Schnitt liegt die Geschwindigkeit bei 57 Stundenkilometern aus Richtung Ortskern, bei 59 Stundenkilometern aus Richtung Flape. Die Betroffenen wünschten sich Tempo 30 und so starteten die Eltern eine Unterschriftenaktion. Ende 2022 konnten sie die Unterschriftenliste den Verantwortlichen beim Kreis Olpe übergeben – zusammen mit einer Auflistung von Berichten über Gefahrensituationen, die tatsächlich passiert sind.

Im März ging ein Antrag auf Tempo 30 an den Kreis Olpe. Die Gemeinde stimmte zu, die Kreisverwaltung stimmte zu – nur Straßen.NRW stimmte nicht zu. Tatjana Vente: „Straßen.NRW wollte keinen Präzedenzfall schaffen“, aber so die Ortsvorsteherin „wenn es um die Sicherheit der Kinder geht, schaffen wir voller Freude einen Präzedenzfall“. Zumal nur wenige Kilometer weiter entlang der L728 in Hilchenbach ebenfalls eine Tempo-30-Zone in der Nähe einer Schule ist.

Strassen.NRW sah keine rechtliche Grundlage für eine Tempo-30-Zone, eine Sprecherin von Strassen.NRW dazu: „Dafür ist ein direkter Zugang der Schule zur Straße erforderlich. Da die Schule aber nicht an die L728 anschließt, sondern abseits an eine Stichstraße, ist die rechtliche Grundlage daher nicht gegeben.“

Zur Klärung wurde die Bezirksregierung Arnsberg eingeschaltet, diese hat keine rechtlichen Bedenken und Straßen.NRW gebeten, die Anordnung des Kreises Olpe umzusetzen. „Tempo 30 wird kommen“, so Tatjana Vente.

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