Hier und da wird er noch heute von Freunden und Bekannten, die ihn längere Zeit nicht gesehen hatten, sehr wohlwollend angesprochen – angefangen vom Mainzer Domorganisten bis hin zu hohen Vertretern der Evangelischen Kirche.
Mittlerweile hat sich der Hype aber gelegt und Jürgen Poggel ist auch ein wenig froh darüber. So richtig bekannt und berühmt zu sein, ist dann doch nichts für den bodenständigen Sauerländer. Natürlich konnte er wahrnehmen, wie es ist, bekannter zu werden und zu sein, schmunzelt er.
Kurz vor den Herbstferien hat er in einem Baumarkt Motoröl gekauft und an der Kasse herzerfrischend mit dem Kassenpersonal geklönt. Dort merkte Poggel süffisant an, richtig bekannt sei er doch allerdings erst dann, wenn er das Motoröl nicht mehr bezahlen müsse. Als am nächsten Morgen ein Schüler fragte: „Na, mussten Sie die Orgel ölen?“ musste er noch mehr schmunzeln. Zwar klopft ihm immer noch der ein oder andere Heinsberger auf die Schulter, wenn er Jürgen Poggel sieht, aber der Alltag hat ihn zurück.
In dieser Woche klickten aber erneut die Fotoapparate, als Jürgen Poggel zu einem Pressetermin einlud. Aus seiner Popularität konnte und wollte er zwar keinen finanziellen Nutzen ziehen. Da er aber oftmals auch auf Hochzeiten und anderen Feierlichkeiten die Königin der Musikinstrumente bedient (so wird ja die Orgel genannt), hat er sich zum Ziel gesetzt, seine angefallenen Honorare sowie Spenden anlässlich zweier Hochzeiten dem Smily Kids-Gruppe Olpe zu spenden.
Er kennt seit vielen Jahren Christa Gattwinkel, die Initiatorin sowie ihren Sohn Jörg, mit dem er gemeinsam studiert hat. Diese Gruppe setzt sich seit 1996 für Jugendliche und Eltern ein, die aus suchtbelasteten Familien kommen. Und diese Gruppe wollte Jürgen Poggel nun unterstützen – mit einer Spende in Höhe von 500 Euro, die er nun überreichte.
Wichtig ist Jürgen Poggel nach wie vor, den Menschen eine Freude zu bereiten. Hier den Smily Kids und gerade auch in den Schützenmessen durch unkonventionelle Orgelversionen. „Gerade dafür sind ja auch unsere Schützenfeste da“ – gemeinsam Spaß erleben, sich treffen und miteinander reden.
Wer weiß, was sich im nächsten Jahr auf dem Musikmarkt durchsetzt in Sachen Stimmung. Bestimmt ist Jürgen Poggel wieder für eine weitere Überraschung gut.