Als Favorit geht der Landtagsabgeordnete Jochen Ritter ins Rennen, der vor fünf Jahren mit 54,7 Prozent der Erststimmen deutlich das Direktmandat holte. Von einem Sieg und damit dem direkten Wiedereinzug in den Landtag geht die CDU für ihren Kandidaten auch diesmal aus, denn Ritter steht – ebenso wie schon vor fünf Jahren – nicht auf der CDU-Landesliste.
Für die anderen Kandidaten wird es aufgrund der CDU-Erststimmen-Dominanz mit großer Wahrscheinlichkeit nur über die Landeslisten gehen. Vor allem für Christin-Marie Stamm von der SPD sieht es da gut aus. Sie steht in der Landesliste auf Platz zwölf. Ob das reicht? Abwarten. Bei der letzten Landtagswahl holte die SPD 31,2 Prozent der Stimmen. Mit Sven Wolf aus Remscheid reichte es vor fünf Jahren damit sogar für den Landeslisten-16..
Auch Thorsten Scheen darf hoffen. Sollten es die Freien Wähler über die Fünf-Prozent-Hürde und damit in den Landtag schaffen, wird es auch für den 48-jährigen aus Wenden reichen, denn er steht in der Landesliste der Freien Wähler auf Platz 3.
Spannend wird es auch bei Bündnis 90/Die Grünen. In der aktuellsten Forsa-Umfrage liegt die Partei bei 17 Prozent – und damit bei deutlich mehr als noch bei den letzten Landtagswahlen, als die Grünen 6,4 Prozent der Stimmen holten. Seinerzeit schafften es 14 Abgeordnete über die Landesliste in den Landtag, nun dürften es entsprechend mehr werden. Dr. Gregor Kaiser steht auf Listenplatz 28. Es könnte also auch für ihn reichen, sodass im Idealfall mit ihm, Thorsten Scheen, Christin-Marie Stamm und Jochen Ritter gleich vier heimische Landtagsabgeordnete den Kreis Olpe vertreten könnten.
Unwahrscheinlich bis unmöglich scheint dagegen der Einzug der restlichen Kandidaten in den Landtag. Ursula Regine Stephan (AfD), Thomas Bock (Linke) und Engelbert Prevorcic (DKP) stehen nicht auf den Landeslisten und Colin Sam Stamm (FDP) dürfte mit Listenplatz 55 keine Chance haben, auch wenn es die FDP vor fünf Jahren bis zu Listenplatz 28 geschafft hatte.