Ein Lkw war recht schnell gefunden. Der Hülschotter Spediteur Michael Bockelkamp hatte sich bereit erklärt zu helfen. Er selbst hat bereits einen Hilfstransport der Schriftstellervereinigung PEN Berlin in die Ukraine begleitet – dies sollte keine einmalige Aktion bleiben (der SauerlandKurier berichtete). Bockelkamps Kunden sponserten den Transport mit Geld- und Dieselspenden.
In einer Wochenendaktion Mitte Januar haben viele Helfer die Zahnarztpraxis abgebaut und in das Zwischenlager in Attendorn, bei Gerhard und Birgit Minkau gebracht.
Anfang Februar wurde es ernst. Am 4. Februar konnte Michael Bockelkamp seinen Lkw beladen, zusätzlich zur Praxiseinrichtung gingen noch Medikamente, sieben Dialysegeräte und Zubehör mit auf Reisen. Gespendet von einem Arzt aus Leverkusen, der auf die Aktion aufmerksam wurde.
Das Team von „Lennestadt hilft“ hatte zusätzlich noch zehn große Säcke mit neuer Kleidung für Babys und Kleinkinder gekauft, zwei Laptops für die Klinik, warme Kleidung für Erwachsene, Rollstühle, Toilettenstühle und weitere Hilfsgüter.
Einen Tag später machten sich die Helfer – als Fahrer Michael Bockelkamp und Thomas Ellinger – auf den Weg. Im Gepäck auch viele beglaubigte Papiere – doch die reichten den polnischen Zollbeamten nicht aus und so verzögerte sich die Weiterfahrt. Hilfe kam vom Arzt aus Leverkusen, der katholischen Kirchengemeinde Meggen und der Charkiver Kinderklinik, sie beschafften die fehlenden Unterlagen. Mit einem Tag Verspätung ging es dann weiter nach Kiew. Hier lieferten die Helfer die Dialysen an verschiedene Krankenhäuser.
Nächstes Ziel war die Kinderklinik in Charkiv. Hier wurde der Transport dankbar empfangen. Am nächsten Tag, dem 9. Februar, haben viele fleißige Helfer den Lkw in nur einer Stunde ausgeladen.
Michael Bockelkamp und Thomas Ellinger machten sich anschließend auf den Heimweg, sie sind wohlbehalten wieder im Kreis Olpe angekommen.
„Wir das Team von ,Lennestadt hilft’ und vom Verein ,Viele Hände für die Hoffnung’ sagen allen, die geholfen haben, ein großes Dankeschön und können sagen, dass dies ein weiteres Zeichen an unsere Freunde in der Ukraine ist, dass wir weiterhin für sie da sein werden“, so das Hilfsteam.
Der nächste und damit siebte Transport ist bereits in Vorbereitung und soll Ende März/Anfang April starten.
Am Freitag, 24. Februar, ist der erste Jahrestag des Angriffs Russlands auf die Ukraine und des Kriegsbeginns. Aus diesem Anlass lädt „Lennestadt hilft“ zum Friedensgebet um 17 Uhr in der St.-Bartholomäus-Pfarrkirche Meggen ein. Anschließend findet im Pfarrheim eine Begegnung bei Tee satt. Es wird darum gebeten, eine Tasse mitzubringen. Anstelle von Friedenstauben sollen gelbe und blaue Luftballons in die Luft steigen, „mit Gedanken, die uns und die Geflüchteten bewegen“, so die Organisatoren.