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Familie Johnen übernimmt Sozialkaufhaus „Gut & Fair“

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Von: Inge Schleining

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Marlene und Dirk Johnen führen das Sozialkaufhaus „Gut & Fair“ in Lennestadt Meggen
Marlene und Dirk Johnen führen das Sozialkaufhaus „Gut & Fair“ in Meggen nun in Eigenregie. © Inge Schleining

Happy End für das Sozialkaufhaus „Gut & Fair“ in Meggen: Die drohende Schließung ist abgewendet, am Dienstag konnte Wiedereröffnung gefeiert werden.

Meggen - Dirk und Marlene Johnen führen das Sozialkaufhaus ab sofort in Eigenregie. Beide waren von Anfang an mit dabei – am Nikolaustag im Jahr 2019 feierte das „Gut & Fair“ Eröffnung. Damals unter der Regie des Ketteler-Cardijn-Werks. Das Ladenlokal in der Meggener Straße stand leer, war in einem schlechten Zustand. Gemeinsam mit dem Ketteler-Cardijn-Werk packte Familie Johnen an und renovierte das Ladenlokal.

Das Geschäft lief gut an, aber dann kam der Lockdown und das Sozialkaufhaus musste für eine lange Zeit schließen, dazu sind im vergangenen Jahr zwei Mitarbeiter verstorben. Dann wurden die Fördergelder gestrichen und das Ketteler-Cardijn-Werk konnte das Geschäft nicht mehr tragen.

Die zweite „Gut & Fair“-Filiale in Elspe (ehemals Second Dora) wurde an das Deutsche Rote Kreuz übergeben. Doch dem Geschäft in Meggen drohte das Aus.

„Uns haben so viele Leute angesprochen und gebeten, weiterzumachen“, so Dirk Johnen. Gerade in der heutigen Zeit seien solche Kaufhäuser wichtiger denn je. „Es hat mir das Herz rausgerissen“, so Dirk Johnen. Nach reiflicher Überlegung hat sich Familie Johnen entschlossen, das Sozialkaufhaus in Eigenregie weiterzuführen. „Es ist mit einem gewissen Risiko verbunden, es wird sich tragen, aber man steht auch schon mal unter Mindestlohn hier“, so Johnen, aber „Hauptsache es bleibt bestehen“.

Das Sortiment wurde um Second-Hand-Kleidung erweitert, dazu gibt es Haushaltsgegenstände, Elektroartikel, Spielzeug und alles, was man für den täglichen Gebrauch benötigt. „Die Nachfrage war die ganze Zeit schon da“, so Johnen.

Viele Artikel gibt es für werdende und junge Eltern, gerade die Erstlingsausstattung kann kostspielig werden. „Die Sachen, die es hier gibt, soll sich jeder leisten können“, so Dirk Johnen.

Dazu entspricht die Idee des Sozialkaufhauses natürlich auch dem Gedanken der Nachhaltigkeit. „Die Sachen weiter zu verwenden oder zu spenden ist sinnvoller als Müll zu produzieren“, so Johnen.

Gemeinsam mit EiL – Ehrenamt in Lennestadt – haben das Ketteler-Cardijn-Werk und Familie Johnen schon zwei Hilfstransporte nach Syrien geschickt und das Geschäft spendet regelmäßig an Obdachlose.

Die Öffnungszeiten haben sich erweitert: Nachdem zuletzt nur noch an wenigen Tagen geöffnet war, ist das Sozialkaufhaus nun werktags von 9 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 12 Uhr geöffnet.

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