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„Lennestadt hilft“ ist wieder in der Ukraine unterwegs

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Von: Inge Schleining

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Lennestadt hilft viele Hände für die Hoffnung Ukraine
Das Team von „Lennestadt hilft“ ist in der Ukraine angekommen. © Privat

Mit fünf Transportern ist das Team von „Lennestadt hilft“ – „Viele Hände für die Hoffnung“ am Montagmorgen zum fünften Hilfstransport in die Ukraine aufgebrochen. Für elf Tage geht es in den Nordosten des Landes in die Stadt Charkiw (wir berichteten). 

Update vom 18. Januar: Am letzten Tag in Charkiv, dem gestrigen Dienstag, konnten die Helfer noch einmal 600 Tüten mit Lebensmitteln an die Menschen in den von den Ukrainern zurückeroberten und befreiten Dörfern übergeben. „Heute waren wir in Dörfern kurz vor Kup‘yans‘k unterwegs. Noch entfernt von der Frontlinie, allerdings waren regelmäßig Einschläge in, von den Bewohnern geschätzten 30 Kilometern Entfernung, zu hören“, so das Team.

Am Abend ging es dann einer „intensiven Verabschiedung“ auf den Rückweg nach Deutschland. „Es fällt uns allen sehr schwer, diese wunderbaren Menschen in dieser Situation wieder alleine zu lassen und ins friedliche Deutschland zurückzukehren“, so Matthäus Wanzek. Weiter geht es heute nach Lwiw, wo die Helfer auch übernachten möchten. Dann über die Grenze zurück nach Deutschland. Geplant ist die Ankunft in Lennestadt am Freitagnachmittag.

Update vom 17. Januar: Am gestrigen Montag haben die Helfer das Kinderkrankenhaus besucht. Schon bei ihrem letzten Hilfstransport haben sie dort Station gemacht. Sie hatten unter anderem Stethoskope, chirurgische Instrumente, OP-Wäsche, Implantate, Rollstühle, Spielzeug, Malbücher und Süßigkeiten dabei. „Außerdem konnten wir die Finanzierung von Phototherapie-Lampen zusagen und direkt in die Tat umsetzen, denn der medizinische Leiter hat uns erzählt, dass die Lampen dringend benötigt werden“, so die Helfer.

„Lennestadt hilft“ in Charkiv
Der gespendete Holzofen in Betrieb. © Privat

Sie berichten: „Das Krankenhaus wurde insgesamt viermal beschossen. Wie durch ein Wunder haben die Angriffe auf die Klinik keine Leben gekostet.“ Nach dem Besuch des Kinderkrankenhauses ging es nochmals nach Saltivka, einem Stadtteil von Charkiw, der schwer beschossen wurde. „Auf den vorherigen Touren haben wir hier bereits einige Bewohner der Häuser kennengelernt, die unter extremen Bedingungen noch immer in den Häusern leben, weil sie keine wirklichen Alternativen haben“, so die Ehrenamtler. „Nach der letzten Fahrt haben wir noch einen Holzofen mit euren Spenden finanzieren können, der uns heute festlich bei Tee und Kaffee präsentiert wurde.“

Update vom 16. Januar: Die 1000 gepackten Tüten konnte das Team von „Lennestadt hilft“ am vergangenen Freitag an Bedürftige verteilen, darunter auch viele Kinder. Die Helfer machten sich auf den Weg zur ukrainisch-russischen Grenze, fünf Dörfer standen auf dem Reiseplan. „Die Situation sollte sich nach unseren Informationen etwas entspannt haben, es soll sogar wieder Netz auf den Dörfern geben“, so Helfer Matthäus Wanzek.

In den Dörfern zeigt sich, welche Zerstörung die Angriffe angerichtet haben. In einem Video zeigt Matthäus Wanzek eine Kirche, in der sich 150 Menschen während eines Phosphorangriffs versteckt haben. Alle haben überlebt, sie sagen „Gott hat uns beschützt“. Auf dem Gelände sind die Überreste und die Schäden zu sehen, die Mörsergranaten hinterlassen haben - es gab viele andere Angriffe, in der Zeit als das Dorf an der Frontlinie lag, hier haben nicht alle Menschen überlebt.

Für die Helfer hieß es anschließend wieder Einkaufen und Tüten packen. In der Nähe der Stadt Balakliya haben sie auf der nächsten Tour rund 800 Tüten an Hilfsbedürftige verteilt. „In den Gesprächen mit den Dorfbewohnern ging es viel darum, was während der Besatzungszeit geschehen ist. Uns fehlen die Worte, um diese Erzählungen angemessen zu kommentieren. Wir haben dabei vor allem versucht, das Leid und die Wunden mit unserer Unterstützung und unseren Taten irgendwie zu lindern. Gleichzeitig hatten wir aber eben auch unglaublich tolle Begegnungen und durften viele schöne Momente mit den Menschen hier vor Ort erleben. Die Dankbarkeit und Wertschätzung, die uns entgegengebracht wird, ist unglaublich motivierend und bewegend“, so die Helfer.

Die Wege in die Dörfer sind sehr holprig und schwierig zu befahren, aber alle Transporter haben es geschafft. In den Dörfern angekommen, kommen die Menschen zusammen und versammeln sich um die Transporter. Die Helfer versuchen, so viel Zeit wie möglich mit den Menschen zu verbringen, sie singen gemeinsam und für die Kinder gibt es ein kleines Programm, um etwas Abwechslung und Spaß zu bringen - inklusive Malbücher und Süßigkeiten.

Ursprünglicher Bericht, Stand 12. Januar: Der erste Stopp lag am Montagabend in Polen, von dort aus ging es weiter in Richtung Lemberg und über Kiew nach Charkiw. Am späten Mittwochabend, kurz vor der Ausgangssperre um 23 Uhr, ist das Hilfsteam gut in Charkiw angekommen.

Lennestadt hilft Viele Hände für die Hoffnung Ukraine
In Attendorn haben die Helfer die Transporter beladen. © Privat

Am Donnerstag, dem ersten Tag in Charkiw, stand dann das Ausladen und Sortieren der Hilfsgüter auf dem Programm – darunter viel warme Winterkleidung, Feuerwehrkleidung, Rollstühle, Generatoren, aber auch Süßigkeiten. Anschließend ging es zum Einkaufen: Mit den Spendengeldern kauften die Helfer Grundnahrungsmittel, die sie dann an die Bedürftigen rund um die Stadt und in den befreiten Gebieten übergeben können.

Lennestadt hilft Viele Hände für die Hoffnung Ukraine
Von den Spendengeldern haben die Helfer Grundnahrungsmittel und Hygieneartikel gekauft, die sie an Bedürftige verteilen. © Privat

Beim Einkaufen wurden die Helfer dann aber durch einen Luftalarm unterbrochen, die Kassen wurden geschlossen – „Das heißt, wir müssen warten und schauen, wann es weitergehen kann“, berichten sie. Die Pause war nur kurz, der Einkauf konnte weitergehen, zwei vollgeladene Transporter waren das Ergebnis. Nun mussten noch Tüten gepackt werden, 500 Tüten mit Hygieneartikeln und 500 Tüten mit Lebensmitteln haben die Helfer bis 3 Uhr nachts zusammengestellt um sie am nächsten Tag zu verteilen.

Aktuelle Nachrichten zum Transport gibt es auf Instagram unter „Viele Hände für die Hoffnung“, auch der SauerlandKurier wird weiter berichten.

Spenden
können weiterhin auf das Konto bei der katholischen Kirchengemeinde St. Bartholomäus Meggen überwiesen werden.
Stichwort: Lennestadt hilft, Volksbank Sauerland, DE39 4606 2817 4341 0886 02

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