In den nächsten Jahren muss „ordentlich Geld in die Hand genommen werden“, um das Freibad instand zu halten, so der Verein. Die Beckenfolie ist brüchig und muss erneuert werden, die Betonfundamente der Findlinge und Mauern sind mürbe, neue Vorschriften verlangen bauliche Änderungen. Für erste Maßnahmen rechnet der Verein mit Kosten von etwa 600.000 Euro. „Im Laufe der darauffolgenden Jahre wird sich diese Summe womöglich gar verdoppeln“. Beginnen sollen die Maßnahmen nach der Badesaison 2024.
Die Fraktionen im Rat der Stadt Lennestadt haben bereits die Bereitschaft zur Unterstützung signalisiert – aber: Es muss sichergestellt sein, dass sich der Trägerverein weiterhin um die Unterhaltung des Freibads kümmert.
Vor 22 Jahren gründete sich der Trägerverein, damals drohte bereits das Aus für das Freibad. Die Stadt baute das Bad zum Naturbad um und der Trägerverein kümmert sich seitdem um die Unterhaltung. Durch den ehrenamtlichen Einsatz konnte der Verein die Kosten für den Betrieb im Rahmen halten. Von der Stadt Lennestadt kommt ein jährlicher Betreiberzuschuss in Höhe von 25.000 Euro, die weiteren Kosten werden durch Eintrittsgelder und den ehrenamtlichen Einsatz bestritten. Im Verein selbst sind zurzeit 120 Mitglieder, die das Naturbad unterstützen.
In den vergangenen Jahren sei die Bereitschaft, sich an den Arbeitseinsätzen zu beteiligen allerdings stark zurückgegangen. „Die bis zu 50 freiwilligen Helfer bei den Arbeitseinsätzen in den ersten Jahren sind lange verschwunden“, so der Vorstand. Otto Hoffmann und seine Vorstandskollegen vermissen bei den Einsätzen vor allem die jungen Familien. Ein weiterer Punkt ist das Alter im Vorstandsteam. Hier sind die meisten Mitglieder mit über 60 Jahren in einem Alter, in dem sie an „eine Stabübergabe in den nächsten Jahren“ denken müssen. In Saalhausen sei der Generationenwechsel im Vereinsvorstand bereits gelungen, auch das dortige Naturfreibad ist in ehrenamtlicher Trägerschaft.
Nun hofft der Bilsteiner Trägerverein auf neue Mitglieder, Interessenten für die Vorstandsarbeit und natürlich freiwillige Helfer bei den Arbeitseinsätzen um der Politik zu signalisieren, die Bürger in Bilstein und Kirchveischede wollen ein Freibad. „Deshalb ist es jetzt dringend erforderlich, dass sich insbesondere die jungen Familien in unseren Dörfern für das Bad engagieren, um es zu erhalten. Andernfalls stehen wir dort, wo wir im Jahr 2002 standen: Vor der Schließung des Freibades“, so der Vorstand.
Die Beitrittserklärung zum Trägerverein hat der Vorstand gleich mit verteilt, der Mitgliedsbeitrag ist mit zwölf Euro jährlich bewusst gering gehalten. Die Beitrittserklärung ist auch online auf www.naturbad-veischedetal.de zu finden. Der nächste Arbeitseinsatz findet am Samstag, 13. Mai, ab 9 Uhr statt, dann soll das Bad für den Saisonbeginn gereinigt werden.